An Gmunden führt bald ein Weg vorbei
GMUNDEN, GSCHWANDT. Mit dem langersehnten Spatenstich für die Umfahrung Gmunden-Ost wurde am 24. August 2013 der erste Schritt zu mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität für die Region gesetzt. "Die Bevölkerung musste lange auf den Baubeginn warten, umso mehr war das ein Freudentag für die verkehrsgeplagten Menschen", so LH-Stv. Hiesl.
Immerhin kann durch den Bau der 2,4 Kilometer langen und rund 13 Millionen Euro teuren Umfahrung Gmunden Ost der Gesamtverkehr auf der B 120 Richtung Gmunden um geschätzte 1.800 Fahrzeuge pro 24 Stunden und auf der B 144 in Richtung Gmunden um circa 2.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden reduziert und damit eine Entlastung des Stadtzentrums von Gmunden erreicht werden.
Die Bauarbeiten starteten im September 2013. Bereits im Herbst 2015 werden die ersten Autos über den neuen 2,4 km langen Straßenabschnitt der B 120 rollen.
Warum muss an Gmunden ein Weg vorbeiführen?
Die B 120 Scharnsteiner Straße ist eine wichtige Verkehrsverbindung in das Almtal. Derzeit verläuft der gesamte Durchzugsverkehr aus dem Raum Salzkammergut in Richtung Almtal durch den Stadtkern von Gmunden. Um diese Verkehrsströme verlagern zu können, wird die B 144 Gmundener Straße an die B 120 Scharnsteiner Straße angeschlossen.
Die Straßen- und Brückenbauarbeiten für die Umfahrung Gmunden-Ost wurden nach EU-weiter Ausschreibung an die Bietergemeinschaft Felbermayr BauGmbH & Co KG und Mittendorfer BauGmbH & Co KG vergeben.
Um auch kleineren Bauunternehmen die Möglichkeit zu bieten, bei der Verwirklichung der Umfahrung Gmunden-Ost mitzuwirken, wurden Bauarbeiten wie beispielsweise die für die Nebenwegbrücke Steinbichl extra ausgeschrieben. Die Bauarbeiten wurden an das regionale Unternehmen Lahnerbau GmbH aus Steyrermühl vergeben und im Juni 2013 begonnen.
Wo führt der Weg an Gmunden vorbei?
Der neue Straßenabschnitt der B 120 Scharnsteiner Straße springt südlich der bereits bestehenden 3-armigen Kreisverkehrsanlage B 144/B 120a ab. Die Verknüpfung mit der B 144 Gmundener Straße erfolgt mit einem eigenen 3-armigen Kreisverkehr. Die Trasse verläuft in südöstlicher Richtung und durchquert zu Beginn eine Hangkante. In weiterer Folge verläuft die Trasse in gestreckter Linienführung und anbindungslos zur bestehenden Kreuzung B 120 Scharnsteiner Straße mit der L 1306 Vorchdorfer Straße. Die Verknüpfung mit dem bestehenden Straßennetz erfolgt wiederum mit einem 4-armigen Kreisverkehr. Im Zuge des Trassenverlaufes werden insgesamt vier niveaufreie Gemeindestraßenquerungen errichtet.
Eine nicht alltägliche Lösung wurde im Bereich des Baulosanfanges gewählt. Hier befinden sich im unmittelbaren Nahbereich zwei Kreisverkehre. Der bestehende Kreisverkehr B 144/B 120a wird mit einem Bypass für die Fahrrelation Gmunden - Steyrermühl ergänzt. Der neu zu errichtende 3-armige Kreisverkehr wird mit einem Bypass für die Fahrrelation Steyrermühl – Gmunden ausgestattet. Durch die spezielle Anordnung der Bypässe müssen die Verkehrsteilnehmer/innen der Hauptverkehrsroute A1/Anschlussstelle Laakirchen West – Gmunden und retour nur einen Kreisverkehr durchfahren.
Folgende Nebenwege sind fertiggestellt bzw. bereits für den Verkehr freigegeben:
Nebenweg A „Zufahrt Moser“
Nebenweg D „Steig“
Nebenweg F „Zufahrt Spitzbart“
Nebenweg H „Zufahrt Schlögl“
Nebenweg L „Güterweg Steinbichl“
Nebenweg G „Steiger Gemeindestraße“
Bis auf Restarbeiten fertiggestellt:
Überführung Leitenbauernweg – die Sperre des Leitenbauernweges konnte bereits Ende Oktober 2014 aufgehoben werden. Die Restarbeiten, wie Anbringung von Wartungsstiegen und Entwässerungsarbeiten werden zeitgleich mit den Straßenbauarbeiten durchgeführt.
Durchlass Moosham – Bereits für den Gemeindestraßenverkehr freigegeben, zur Zeit werden die Geländer auf dem Durchlass montiert.
Überführung Moosham - Die Restarbeiten, wie Anbringung von Wartungsstiegen und Entwässerungsarbeiten werden zeitgleich mit den Straßenbauarbeiten durchgeführt.
Überführung Steinbichl - Die Restarbeiten, wie Anbringung von Wartungsstiegen und Entwässerungsarbeiten werden zeitgleich mit den Straßenbauarbeiten durchgeführt.
Durchlassbauwerke des Grafingerbaches – Die Restarbeiten können erst nach Umlegung des Verkehrs auf den neuen Kreisverkehr erfolgen
Derzeit wird die bituminöse Tragschicht beim Kreisverkehr B 120/B 144 sowie von Profil 1 – Profil 90, mit Ausnahme des Bereichs der Eisenbahnkreuzung, hergestellt. Von Profil 90 – Profil 117 und beim Kreisverkehr B 120/L 1306 werden die Aushub- und Entwässerungsarbeiten durchgeführt.
ÖBB-Brücke
Da bis dato noch kein Einstellungsbescheid für die Bahnlinie „Lambach-Gmunden Seebahnhof“ vorliegt, wurden Gleissperren für Anfang April bis Ende Juni 2015 beantragt, um im Fall der Fälle das erforderliche Brückenbauwerk herstellen zu können.
Daten und Fakten:
Gemeinde: Gschwandt
Bauloslänge: Umfahrung – 2,4 km
Nebenanlagen und -wege: 4,14 km
Kosten: Straßen- und Brückenbau: 8,35 Mio. Euro
Grunderwerb: 3,10 Mio. Euro
Letztmalige Instandsetzung: 1,64 Mio. Euro
Alle Fotos: Marie Pichler
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