Unfälle vermehrt am Salzberg des Hallstätter Hochtals
Bergrettung Hallstatt im ständigen Einsatz

Die Bergrettung Hallstatt rückte im Juli zu mehreren Einsätzen aus. | Foto: BRD Hallstatt
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SALZKAMMERGUT. Im Monat Juli war einiges los bei der Bergrettung Hallstatt. Es kam zu Einsätzen im gesamten Gemeindegebiet, vermehrt vor allem am Salzberg des Hallstätter Hochtals. Durch die Coronakrise hat sich auch das Touristenpublikum verändert. Die derzeitigen Urlaubsgäste haben mehr Zeit zum Verweilen und Wandern in Hallstatt. So kam es zwangsläufig zu Unfällen, die die Bergrettung Hallstatt im letzten Monat oft gemeinsam mit anderen Organisationen wie Rotes Kreuz, ÖAMTC Christophorus und Polizeihubschrauber immer rasch und erfolgreich zu einem guten Ende führen konnten.

Verdacht auf Bandscheibenvorfalls eines Archäologen

Am 22. Juli alarmierte das Archäologenteam am Hallstätter Salzberg die Rettungsleitzentrale in Linz. Ein Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums in Wien konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Ein Verdacht auf Bandscheibenvorfall wurde vermutet. Fünf Mann der Bergrettung Hallstatt und das Team des Roten Kreuzes in Bad Goisern versorgten den Mann, legten ihn in eine Trage und transportierten ihn ins Tal. Von dort wurde er mit dem Rettungsfahrzeug ins Salzkammergut Klinikum Bad Ischl gebracht.

Signalraketen lösten Fehlalarm aus

Am 20. Juli um 23.19 Uhr beobachteten Gäste der Simonyhütte zwei abgeschossene Signalraketen im Bereich der Dachsteinwarte und alarmierten den alpinen Notruf 140. Nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine ausgelassene Geburtstagsfeier auf der Seethalerhütte handelte. Gäste hatten trotz des Verbots vom Hüttenwirt zwei Geschosse aus einer Signalrakete abgefeuert. Der Einsatz konnte um 23.36 Uhr abgebrochen werden.

Einsatz am Rudolfsturm

Am späten Nachmittag des 25. Juli konnte ein Moldawier bei der Bergstation der Salzbergseilbahn unterhalb des Rudolfturmes bei vollem Bewusstsein nicht mehr sprechen und wirkte abwesend. Sein 16-jähriger Sohn dachte sofort an einen Schlaganfall und setzte einen Notruf ab. Die Rettungsleitstelle in Linz alarmierte einen Rettungshubschrauber, das Rote Kreuz und die Bergrettung Hallstatt. Bereits gegen 17.40 Uhr konnte der Notarzt vom alarmierten Hubschrauber im Nahbereich des Vorfallorts aussteigen und mit der Erstversorgung des Patienten beginnen. Nach kurzer Zwischenlandung bei der Badeinsel in Hallstatt wurde der Patient durch die Crew des Notarzthubschraubers Christophorus 14 mit einem Tau vom Salzberg Hochtal nach Hallstatt wieder ins Tal geflogen. Dort wurde der Mann in den Hubschrauber umgelagert und anschließend weiter ins Christian-Doppler-Universitätsklinikum nach Salzburg zur stationären Behandlung überstellt. Im Einsatz waren die Crew des NAH C14 aus Niederöblarn, ein Team des Roten Kreuzes Bad Goisern und 11 Mann der Bergrettung Hallstatt.

Schulterluxation am Hallstätter Gletscher

Am 5. Juli um 10.10 Uhr verletzte sich ein Teilnehmer eines Basiskurses für Hochtouren an der linken Schulter. Das Kursteam, das für mehrere Tage Station in der Simonyhütte gemacht hatte, übte am zweiten Kurstag das Abrutschen auf steilem Firnschnee im Bereich der mittleren Zunge des Hallstättergletschers. Dabei zog sich ein 27-jähriger Mann eine Schulterluxation zu. Er wurde anschließend vom Notarzthubschrauber Christophorus 14 aus Niederöblarn vom Gletscherbereich gerettet und ins Krankenhaus nach Schladming geflogen.

Rettung aus dem Seewand - Klettersteig

Ein 44-jähriger Tscheche stieg am 4. Juli um 8.30 Uhr in den Seewandklettersteig ein. Bei etwa der Hälfte der Strecke dürfte er um 13.20 Uhr oberhalb des sogenannten „Fledermausbiwak“ ausgerutscht und ins Klettersteigset gestürzt sein. Mit der rechten Hand fing er den Sturz noch ab, er dürfte sich dabei aber eine Oberarmmuskelverletzung unbestimmten Grades, sowie Abschürfungen am Knie und am Ellbogen zugezogen haben. Eine nachkommende Klettersteiggeherin verständigte die Rettungskräfte, weil der tschechische Klettersteiggeher aus eigener Kraft nicht mehr weiter konnte. Er wurde vom Notarztteam des Christophorus C14 aus Niederöblarn mittels variablen Tau aus der Wand gerettet. In Bereitschaft standen sieben Retter des Bergrettungsdienstes Hallstatt. Der tschechische Klettersteiggeher wurde vom Notarzt versorgt und fuhr anschließend mit einem Freund selbstständig ins Krankenhaus.

Fußverletzung am Salzberg Hochtal

Am 30. Juni um ca. 13.15 Uhr machten sich zwei Frauen auf den Weg zurück vom Hallstätter Schaubergwerk in Richtung Standseilbahn. Die beiden wählten für ihren Rückmarsch einen Schotterweg. Plötzlich rutschte eine der beiden Damen aus, knöchelte nach vorne über und verletzte sich am Fuß. Daraufhin verständigte sie via Notruf die Einsatzkräfte. Mehrere Mitglieder der Bergrettungsortsstelle Hallstatt, drei Sanitäter des Roten Kreuz Bad Goisern sowie ein Alpinpolizist machten sich in weiterer Folge mit der Standseilbahn auf den Weg zum Unfallort.
Die Verletzte wurde nach Erstversorgung und Schienung ihrer Fußverletzung mittels Universaltrage 2000 zur Salzbergseilbahn getragen und mit dieser ins Tal befördert. Von dort wurde sie mit dem Rettungsfahrzeug des Roten Kreuzes Bad Goisern ins Krankenhaus Bad Ischl gebracht.

Sturz am Weg zur Waldbachstrub-Aussichtsterrasse

Am 25. Juni stürzte eine Frau am Weg hinab zur Waldbachstrub-Aussichtsterrasse im Echerntal - Hallstatt und fiel mit dem Kopf auf einen hölzernen Begrenzungspfahl des Geländers. Sie verletzte sich dabei an der linken Seite ihres Gesichts. Weil die Verletzung sehr stark anschwoll, setzten ihre beiden Begleiterinnen einen Notruf ab. Um 13.06 Uhr wurde die Bergrettung Hallstatt alarmiert, die kurze Zeit später gemeinsam mit dem Team des Roten Kreuzes Bad Goisern am Unfallort eintraf. Nach sofortiger Erstversorgung entschied die Besatzung des RK Bad Goisern die Nachalarmierung eines Rettungshubschraubers. Die verletzte Dame wurde in eine Trage umgelagert und vom Bergrettungsteam Hallstatt zur nahen Forststraße transportiert. Von dort wurde die Patientin im Rettungsfahrzeug zum Notarzthubschrauber Christophorus 14, der auf der sogenannten „Binderwiese“ landen konnte, befördert. Danach wurde die Verletzte ins Salzkammergut Klinikum Bad Ischl geflogen.

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