Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024
"Das Salzkammergut wird 2024 im Rampenlicht stehen"

Andreas Hecht leitet den Kulturausschuss in Gmunden. | Foto: Konstantin Hecht
  • Andreas Hecht leitet den Kulturausschuss in Gmunden.
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GMUNDEN. Das Salzkammergut – und auch Gmunden – bereitet sich für die Europäische Kulturhauptstadt 2024 vor. In Gmunden wird mit großem Engagement an den Projekten gearbeitet. Auf politischer Seite ist Tierarzt Andreas Hecht als Leiter des Kulturausschusses für die Kulturhauptstadt-Agenden zuständig.

Sind Sie seit Anbeginn von der Idee der Kulturhauptstadt begeistert?
Hecht: Ja, ich war von Anfang an interessiert, schon vor dem Gemeinderatsbeschluss, der Kulturhauptstadt beizutreten. Ich erwarte mir eine noch engere Vernetzung zwischen den Gemeinden. 

Kann man zu den Projekten in Gmunden schon etwas sagen?
Nun, für Projekte zur Kulturhauptstadt endete September letzten Jahres die Einreichfrist. Für Gmunden entwickelte der „Trägerverein für Kulturhauptstadt-Projekte“ in enger Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik einige höchst interessante und spektakuläre Projektideen – zum Beispiel zu den Themen Licht, Tradition, Architektur und Jugendkultur. Aufgrund der fantastischen Vernetzung von Vereinsobmann Tom Wallmann im internationalen Kultursektor könnten hier in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern tolle und nachhaltige Programme verwirklicht werden. Der Ball liegt diesbezüglich aber derzeit bei der künstlerischen Leitung der Kulturhauptstadt.

Kann man einige Projekte schon genauer definieren?
Ich kann also noch nicht sehr viel verraten, aber die im Bidbook (Bewerbungsbuch der KHS) bereits für Gmunden genannten Punkte – zum Beispiel Keramik und „Artists in Residenz“ – werden jedenfalls deutlich sichtbar und spürbar werden. Gmunden hat – wie andere Gemeinden auch – anlässlich der KHS 2024 Infrastrukturvorhaben angedacht. Diese wurden von der Kulturhauptstadtleitung entsprechend auf ihre Nachhaltigkeit, Relevanz und Bedeutung für die KHS geprüft und gegebenenfalls mit einem „Grünen Punkt“ ausgezeichnet. Mit diesem Prädikat sollte nun der Zugriff auf entsprechende Fördermittel aus Bund, Land und EU möglich sein. Für Gmunden haben wir Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel die Renovierung des Stadttheaters (Klimatisierung, Bestuhlung, Digitalisierung), Investitionen in das Kammerhof-Museum und die Vision eines Kulturviertels im ehemaligen Stadtgartenareal eingereicht und erfreulicherweise eben auch als für die Kulturhauptstadt relevant bestätigt bekommen. Aber diese Vorhaben müssen noch genauer definiert und politisch diskutiert werden und es ist derzeit noch zu früh um über ungelegte Eier zu sprechen.

Erwarten Sie neben Kulturinvestitionen noch andere Auswirkungen?
Ich erwarte mir eine Befeuerung der Infrastruktur in jede Richtung. Touristische Projekte werden umgesetzt, zwei große Hotelprojekte stehen vor der Realisierung. Viele Dinge werden ineinander greifen, von den Hotels profitiert auch die heimische Gastronomie. Wir wollen künftig vom Tagestourismus wegkommen – hin zu einem qualitativen Tourismus. Das wird durch die vielen Betten, die entstehen, ermöglicht. Auch die Verkehrsthematik wird diskutiert und verbessert. Im öffentlichen Verkehr werden ÖBB-Fahrpläne 2024 adaptiert, im Individualverkehr soll die 40er-Beschränkung sowie Pop Up-Einbahn bei der Esplanade im Gemeinderat beschlossen werden. Das Salzkammergut wird 2024 jedenfalls im Rampenlicht stehen.

Zur Sache

Ziele der EU mit dem Format „Europäische Kulturhauptstadt“:

  • Vielfalt der Lebensrealitäten in Europa sichtbar machen
  • Gegenseitiges Verständnis fördern
  • Nachhaltige Impulse zur Stadt- u. Regionalentwicklung setzen
  • Reichtum der Kulturen in Europa hervorheben
  • Die kulturellen Eigenschaften würdigen, die den Europäern gemein sind
  • Bei den Bürgern Europas das Gefühl stärken, einem gemeinsamen Kulturkreis anzugehören
  • Den Beitrag der Kultur zur Entwicklung von Städten bzw. Regionen unterstützen

(Europäische Kommission, Ziele der Initiative „Kulturhauptstädte Europas)

Im Bidbook definierten Ziele für „Salzkammergut 2024“:

  • Ein breites Kulturverständnis etablieren und Kulturformen stärken die im SKGT noch nicht fest verankert sind
  • Das Potenzial der Kultur für alle freisetzen
  • Kultur zugänglich und attraktiv machen
  • Neue Lösungen für dieselben alten Probleme finden
  • Wiederbelebung ungenutzter Räume

(Bidbook S. 8, Langzeitstrategie)

Aus Erfahrung anderer Kulturhauptstädte ist bekannt, das das Format Kulturhauptstadt nachhaltig wirkt:

  • Stadterneuerung
  • Stärkung des internationalen Profils von Städten
  • Imageverbesserung der Städte in den Augen ihrer eigenen Bewohner
  • Kulturelle Neubelebung einer Stadt
  • Belebung und Qualitätsverbesserung des Tourismus
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