Internationale Akademie Traunkirchen
Genschere und neue Geschäftsführung im Jubiläumsjahr

IAT-Vorstand mit Team und Musikerin: Bernhard Jakoby, Meral Akin Hecke, Ortrun Mittelsten Scheid, Susanne Saminger Platz, Erich Peter Klement, Nadine Dirtl und Judith Markmann.

  | Foto: IAT/Hörmandinger
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  • IAT-Vorstand mit Team und Musikerin: Bernhard Jakoby, Meral Akin Hecke, Ortrun Mittelsten Scheid, Susanne Saminger Platz, Erich Peter Klement, Nadine Dirtl und Judith Markmann.

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Internationale Akademie Traunkirchen startet mit Genschere und neuer Geschäftsführung ins Jubiläumsjahr.

TRAUNKIRCHEN. Vor 15 Jahren rief der 2022 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Quantenphysiker Anton Zeilinger die Internationale Akademie Traunkirchen ins Leben. Ziel war und ist die Vermittlung von Wissenschaft vor allem an junge Menschen, was insbesondere durch Workshops mit exzellenten Forscherinnen und Forschern geschieht. Ende 2019 übergab Prof. Zeilinger die Präsidentschaft an Bernhard Jakoby. Mit Beginn dieses Jahres übernahm die Wirtschaftsinformatikerin Meral Akin-Hecke die Geschäftsführung der Internationalen Akademie Traunkirchen von Regina Radax.

Vortrag als Auftakt

IAT-Vortrag „Pflanzenzucht mit der Genschere“  am 9. Februar 2024 im Klostersaal Traunkirchen. | Foto: IAT/Hörmandinger
  • IAT-Vortrag „Pflanzenzucht mit der Genschere“ am 9. Februar 2024 im Klostersaal Traunkirchen.
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Vergangenen Freitag lud die Internationale Akademie Traunkirchen als Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr zum ersten öffentlichen Vortrag „Pflanzenzucht mit der Genschere“ in den Klostersaal Traunkirchen. Mit dem 2020 durch den Nobelpreis gewürdigten CRISPR-Verfahren, der „Genschere“, können Mutationen nun an vorbestimmten Stellen in einem Gen erhalten werden. Damit steht eine neue Methode für die Pflanzenzüchtung zur Verfügung. Ihre Anwendung wird aber in Europa noch als Gentechnik reguliert, was verhindert, dass die damit erhaltenen Sorten in Feldversuchen getestet werden dürfen. Während der Einsatz von Gentechnik in Medizin, Pharmazie und Biotechnologie längst alltäglich ist, stößt die Anwendung bei Pflanzen in Österreich auf heftige Ablehnung, obwohl die Folgen des Klimawandels die Entwicklung neuer Sorten ganz besonders erfordern.

Vortragende Ortrun Mittelsten Scheid vom Gregor Mendel Institut der ÖAW.

 | Foto: IAT/Hörmandinger
  • Vortragende Ortrun Mittelsten Scheid vom Gregor Mendel Institut der ÖAW.

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Die Pflanzenforscherin und Molekularbiologin OrtrunMittelsten Scheid vom Gregor Mendel Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erläuterte in ihrem Vortrag, wie das CRISPR-Verfahren funktioniert, was es bewirken und was es nicht bewirken kann, und warum wissenschaftliche Evidenz eine Grundlage bei den Debatten um die neuen Methoden in der Pflanzenzucht sein sollte. Das CRISPR Verfahren erlaubt systematische Untersuchungen der Genfunktionen, schnellere, präzisere und kostengünstigere Züchtungen und neue, bisher nicht erreichbare Zuchtziele. Für Dr.in Mittelsten Scheid sind die Zulassungsverfahren der konventionellen Züchtung auch für CRISPR Pflanzen geeignet; sie plädiert für eine Risikobeurteilung nach den Produkteigenschaften, nicht nach der Methode der Herstellung. Sie unterstreicht, dass zusammen mit der Forschung auf anderen Gebieten das CRISPR Verfahren im Verbund mit Züchtung ein hohes Potential bietet.

Widerstandsfähige Kulturpflanzen

Das CRISPR Verfahren ist kein Mittel, den Klimawandel aufzuhalten, sondern ein unverzichtbares Werkzeug, das Spektrum widerstandsfähiger Kulturpflanzen zu erweitern. Die Beibehaltung der restriktiven Gesetzgebung birgt das Risiko, Expertise und Märkte zu verlieren und in neue Abhängigkeiten zu geraten. Eine Aufhebung der restriktiven Gesetzgebung, wie in den gerade vom EU-Parlament angenommenen neuen Richtlinien vorgeschlagen, kann Zugang für KMUs gewähren und die Palette der Kulturpflanzen erweitern. Patentierung sollte auf die Methode beschränkt werden, aber nicht die Produkte und deren Weiterentwicklung. Dr.in Mittelsten Scheid sieht die Wissenschaft in der Verantwortung, die Basis für eine faktenbasierte Debatte zu liefern, aber die Entscheidungen über die gesetzliche Regulierung liegen ganz klar bei der Politik.

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