Interview
Hannes Heide spricht über das EU-Parlament und sein Bürgermeister-Amt

Hannes Heide, Ischls "Bürgermeister für Europa" | Foto: Oskar C. Neubauer
  • Hannes Heide, Ischls "Bürgermeister für Europa"
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BAD ISCHL. Anfang Juli hat Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide sein Amt als EU-Parlamentsabgeordneter angetreten. Im BezirksRundschau-Interview zieht Heide eine erste Bilanz.

BezirksRundschau: Ein Monat im EU-Parlament – wie haben Sie die bisherige Arbeit dort erlebt?
Heide: Die Arbeit hat ja schon einige Zeit vor der Konstituierung des EU-Parlaments am 2. Juli begonnen, aber seither ist natürlich einiges passiert: Ich bin im Ausschuss CULT, der sich mit Kultur, Bildung, Sport, Jugend und Mehrsprachigkeit (unter anderem auch mit den Europäischen Kulturhauptstädten) beschäftigt, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Regionalentwicklung REGI und im Haushaltskontrollausschuss CONT, der die wirtschaftliche, zweckmäßige und gesetzeskonforme Verwendung von EU-Geldern überprüft.

Welche Ziele haben Sie sich für die Arbeit in diesen Ausschüssen gesetzt?
Motivation für meine Tätigkeit ist und bleibt der Einsatz dafür, dass die EU die Regionen nicht vergisst und im ländlichen Raum spürbar ist. So kann man hoffentlich auch die Skeptiker von der Wichtigkeit unserer Europäischen Union überzeugen.

Nun bekleiden Sie ja seit gut einem Monat die Doppelfunktion Bürgermeister und Abgeordneter im EU-Parlament – lässt sich das vereinbaren?
Bislang bin ich damit sehr gut zurecht gekommen. Es gibt ja auch Themenüberschneidungen, die sowohl in den EU-Ausschüssen, als auch auf kommunaler Ebene wichtig sind. Unter anderem die Belange der Regionalentwicklung.
Die Arbeit in Brüssel oder Straßburg ist sehr intensiv – wenn man sich am Ende des Tages denkt, dass der Terminkalender heute mal nicht so dicht gedrängt war, merkt man, dass man trotzdem mehr als zwölf Stunden unterwegs war. Über den Sommer finden im EU-Parlament aber keine Sitzungen statt, weshalb mir mehr Zeit bleibt, um in Bad Ischl Vorort zu sein.

Die Entscheidung, ob Sie sich dieser Doppelbelastung auf lange Sicht gesehen stellen werden, ist also noch nicht gefallen? Wie wirkt sich der tragische Tod Ihres Vizebürgermeisters darauf aus?
Die Situation, dass ein Bürgermeister – der sich natürlich auch mit dem Gedanken beschäftigten muss, sein Amt früher oder später niederzulegen – plötzlich seinen Vizebürgermeister, Stadtrat und guten Freund verliert, ist nicht einfach. Es gilt diese große Lücke, die der Tod von Sepp Reisenbichler hinterlässt in den nächsten Wochen und Monaten zu füllen.
Generell stehe ich aber zu dem, was ich schon immer gesagt habe: Ich will zumindest so lange Bürgermeister bleiben, bis die Entscheidung bezüglich der Kulturhauptstadt 2024 gefallen ist. Das wäre Mitte November. Zudem stehen der Rechnungshofbericht und eine Feststellungsklage an, denen ich auch in meiner Funktion als Bürgermeister entgegentreten möchte. Erst danach werde ich meine entgültige Entscheidung bekannt geben.

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