Rarität entdeckt
Karl Hessenberger bringt "Hippesroitherhaus" zurück nach Bad Ischl
In Bad Ischl - an der Ecke Grazerstraße und Traunkai - steht das altehr-würdige „Hippesroitherhaus“, in dem sich früher eine Fleischhauerei befand. In den 30er-Jahren malte Emil Betzler dieses wunderschöne Gebäude mit dem charakteristischen Laubengang. Nun entdeckte es der Bad Ischler Karl Hessenberger und brachte es zurück in die Heimat.
BAD ISCHL. Emil Betzler (1892 Kamen/Westfalen – 1974 Frankfurt/Main) war ein deutscher expressionistischer Maler und Grafiker, Autor und Lehrer. Er gehört zur Generation von Chagall, Ernst, Dix und Grosz und war ein Freund von Deutschlands bekanntestem expressionistischen Maler, Bildhauer und Grafiker Max Beckmann. Er war Mitbegründer der Künstlergruppe "Ghat". Von 1917 bis 1930 absolvierte er mehrere Studienreisen. Ein Bild vom Schloss Fuschl ist u.a. dabei entstanden. 1933 wurde Emil Betzler von den Nationalsozialisten beschuldigt, ein "Vertreter einer deformierten, expressionistischen, bolschewistischen Kunst", ein Judenspion und Mitglied der KPD zu sein. Die Nazis hatten sein Werk als "Entartete Kunst" gebrandmarkt. Betzler verlor daraufhin einige seiner Ämter. 1967 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausge-zeichnet.
Bad Ischler erkannte das Motiv
Vor wenigen Monaten wurde in Deutschland dieses Bild in einem kleinen Auktionshaus angeboten. Die Bedeutung dieses Gemäldes dürfte niemand erkannt haben. Der Ischler Karl Hessenberger kaufte das Bild und brachte es wieder an den Entstehungsort nach Ischl zurück. Gemälde von Emil Betzler sind auf dem Kunstmarkt selten zu sehen. Seine Werke wurden in 32 Galerien und Museen u.a. in Frankfurt/M., Düssel-dorf, Berlin, Ancona und Paris gezeigt, davon 8 Einzelausstellungen. In Salzburg im „Museum der verlorenen Generation“, das die sogenannten „Entarteten Künstler“ ausstellt, sind aktuell einige Bilder von Betzler zu sehen.
Ein Rätsel bleibt
Noch eine Besonderheit: Der Name „Brandl“ (ev. Baufirma Brandl in Bad Ischl) ist hinten am Rahmen angeführt. Laut Architekt Markus Brandl waren Brandl und Hippesroither gute Bekannte. Wie das Bild seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, wird wohl ein ungelöstes Rätsel bleiben.
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