Tierheim platzt aus allen Nähten
Kastrationspflicht wird oft ignoriert

Das Tierheim Altmünster präsentiert sich bei einem Tag der offenen Tür am 5. Oktober, von 9 bis 16 Uhr. | Foto: Carola Schubbel/Fotolia
  • Das Tierheim Altmünster präsentiert sich bei einem Tag der offenen Tür am 5. Oktober, von 9 bis 16 Uhr.
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87 Babykatzen wurden seit Jahresbeginn im Tierheim Altmünster abgegeben, das platzt aus allen Nähten.

SALZKAMMERGUT (km, pg). Die ewige Grundsatzfrage „Hund oder Katze?“ haben wir auf unserer Facebook-Seite an die Fans weitergegeben. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass die Katze ihr absolutes Lieblingshaustier ist. Demnach ist nur für 35 Prozent der Hund der „beste Freund des Menschen“. In vielen Kommentaren sprachen sich die User aber für ein salomonisches Unentschieden aus. „Beide sind super!“, schrieb etwa Anna Hemetsberger via Facebook.
So tierlieb die Salzkammergütler auch sind, das Tierheim Altmünster ist derzeit wieder voll belegt. Seit Anfang des Jahres bis Mitte September wurden alleine 87 Babykatzen abgegeben – weil viele Katzenbesitzer die Kastrationspflicht ignorieren. "In uns spiegeln sich gemischte Gefühle. Einerseits sind wir fassungslos und wütend, dass nur die wenigsten Menschen die Kastrationspflicht ernst nehmen. Andererseits sind wir besorgt, weil sich noch so viele Katzenjunge da draussen befinden und nicht immer das Glück haben zu überleben“, sagt Tierheimleiterin Jenny Breiteneder.

Bis zu 3.750 Euro Strafe

Für Katzen, die regelmäßigen Zugang ins Freie haben, gilt in Österreich generell eine Kastrationspflicht. Ausgenommen sind Katzen, die vorweisbar nur in Wohnräumen bleiben und Tier-/Katzenzüchter. „Es gibt Programme von Tierschutzorganisationen, die streunende Katzen einfangen und sie zum Kastrieren zu einem Tierarzt bringen. Diese Kosten werden vom Land übernommen. Immer wieder werden auch Katzen im Tierheim abgegeben. Das ist dann auf Spenden angewiesen, um die Tiere kastrieren zu lassen“, so Bezirkshauptmann Alois Lanz. Sollte sich ein Katzenbesitzer weigern, seine Katze kastrieren zu lassen, drohen ihm Höchststrafen bis zu 3.750 Euro. „Strafen werden auch im Bezirk immer wieder verhängt. Wir schauen aber, dass der Besitzer in Gesprächen einsichtig wird.“

Gemeinde bestimmt Höhe

Hunde müssen bei der jeweiligen Gemeinde angemeldet werden. Die Kommune hebt eine jährliche Hundeabgabe ein, die in den 20 Gemeinden des Bezirkes relativ unterschiedlich ausfällt (s. Infokasten rechts). Die Höhe wird vom Gemeinderat beschlossen, für die Strafen ist die Bezirkshauptmannschaft zuständig: „Wir bekommen pro Jahr etwa 30 bis 50 Anzeigen von Gemeinden, denen wir nachgehen müssen.“ Die geringsten Kosten haben Hundebesitzer in Roitham am Traunfall, sie müssen pro Jahr 30 Euro Steuer bezahlen. „Die Hundeabgabe massiv zu erhöhen, war bisher noch nie Thema. Wir haben ca. 160 Hunde in der Gemeinde“, erklärt Bürgermeister Alfred Gruber.

96 Euro pro Hund im Jahr

Obertrauns Hundesteuer ist mit derzeit 96 Euro die höchste im Bezirk. „Die Höhe ist auch ganz bewusst so gewählt“, erklärt Bürgermeister Egon Höll. Die Hundeabgabe wird jedes Jahr um eine Indexanpassung – etwa zwei Euro – erhöht. „Ich habe mit einigen unserer Hundebesitzer, es sind momentan zwischen 40 und 50, gesprochen und mit ihnen ausgerechnet, dass man für einen Hund Zeit seines Lebens mindestens 15.000 Euro ausgibt. Da sind 100 Euro an jährlicher Steuer nicht übertrieben.“ Zudem biete die Gemeinde einiges für die Vierbeiner und ihre Besitzer: „Zahlreiche Hundesackerlspender sind bei uns zu finden und werden regelmäßig aufgestockt. Außerdem bieten wir einen Hunde-Badestrand über die Sommermonate und im Winter einen Spazierweg extra für die Vierbeiner, der nicht gesalzen wird", so Höll.

Höhe der Hundesteuer in den 20 Gemeinden des Salzkammergutes:

• Altmünster: 54 Euro
• Bad Goisern: 91,10 Euro
• Bad Ischl: 60 Euro
• Ebensee: 45 Euro
• Gmunden: 62 Euro
• Gosau: 80 Euro
• Grünau: 50 Euro
• Gschwandt: 48 Euro
• Hallstatt: 40 Euro
• Kirchham: 52 Euro
• Laakirchen: 40 Euro
• Obertraun: 96 Euro
• Ohlsdorf: 45 Euro
• Pinsdorf: 61 Euro
• Roitham am Traunfall:
30 Euro
• Scharnstein: 50 Euro
• St. Konrad: 40 Euro
• St. Wolfgang: 70 Euro
• Traunkirchen: 40 Euro
• Vorchdorf: 40 Euro
Für sogenannte Wachhunde gibt es eigene Tarife, diese sind aber mit 20 Euro pro Jahr "gedeckelt".

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