Tourismusverband Bad Ischl
"Kurorchester und Kammermusik ja, aber nicht mehr mit Walter Erla & Co OG"

Das Bad Ischler Kurorchester, so wie man es in den vergangenen Jahren kennen und lieben gelernt hat, wird es heuer nicht mehr geben.  | Foto: PantherMedia/martinm303 (YAYMicro)
  • Das Bad Ischler Kurorchester, so wie man es in den vergangenen Jahren kennen und lieben gelernt hat, wird es heuer nicht mehr geben.
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Kurorchester und Kammermusik in Bad Ischl: Walter Erla beklagt die fehlende Kommunikation, seitens des Tourismusverbandes begründet man die Neuausrichtung, weil zuvor kein entsprechendes Konzept übermittelt wurde.

BAD ISCHL. In den vergangenen Wochen war die Kurmusik in Bad Ischl immer wieder Thema bei MeinBezirk Salzkammergut: Ein neues Format – Kulturkammergut – wurde vorgestellt, Leserbriefe beklagen den Umbruch und Thomas Reitinger erklärte, dass die "Klassiker nicht von der Neuausrichtung betroffen" sind.

Walter Erla:  "Wussten nicht, dass ein neues Konzept erwünscht ist"

In diesem Zusammenhang schildert auch Walter Erla, der mit seiner Kurmusik Walter Erla & Co OG die letzten 20 Jahre für die Gestaltung des Kurorchesters und der Kammermusik verantwortlich zeichnet, seine Sicht der Dinge: "Bereits im Sommer 2024 habe ich erfahren, dass hier irgend etwas im Busch ist. Daraufhin habe ich eine neue Vereinbarung verfasst, weil die alte schon seit 2004 existierte, und ich die Zukunft dieses Formats sicherstellen wollte. Das Ziel war immer, Bewährtes fortzuführen." Es habe zwei Meetings – eines im Dezember und eines im März gegeben – "um dem Aufsichtsrat die Kurmusik näher zu bringen", wie es Erla bezeichnet, beziehungsweise, um dann Nägel mit Köpfen zu machen. Dies war zumindest Erlas Eindruck gewesen, denn wenige Tage nach dem Gespräch im März sei ihm mitgeteilt worden, dass man sich für ein anderes Konzept entschieden hätte. Kurios laut Erla, denn: "Wir wussten nicht einmal, dass ein Konzept erwünscht gewesen wäre."

Jakob Reitinger: "Haben das klar kommuniziert"

Angesprochen auf die Kommunikation zwischen Walter Erla und dem Tourismusverband Bad Ischl erklärt die Geschäftsführung: "Es ist richtig, dass es im Dezember und März Gespräche mit Herrn Erla gab, in denen sowohl die laufende Umsetzung als auch die bisherigen vertraglichen Rahmenbedingungen thematisiert wurden. Ziel war es, die Grundlagen der Kurmusik in Bad Ischl offen zu reflektieren – auch im Hinblick auf eine Neuausrichtung ab 2025. Dabei wurde klar kommuniziert, dass ein neues Konzept erforderlich ist und künftig neben einer zeitlichen Saisonverlängerung auch eine inhaltliche Weiterentwicklung erwartet wird." Dieser Prozess werde über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren angestrebt. gewesen. Aber: "Mehrere Einladungen in den Aufsichtsrat (die leider nicht wahrgenommen wurden) sowie zahlreiche Einzelgespräche sind diesem Schritt vorausgegangen. Immer wieder wurde versucht, notwendige Neuerungen und Anpassungen anzustoßen.
Grundsätzlich war eine weitere Zusammenarbeit im Rahmen eines überarbeiteten und zukunftsfähigen Konzepts von unserer Seite erwünscht. Leider ist Herr Erla unserem Wunsch als Auftraggeber ein entsprechendes Konzept rechtzeitig für eine sinnvolle Planung abzugeben nicht nachgekommen. Wir waren daher gezwungen uns nach Alternativen umzusehen, um für unsere Gäste und einheimischen Musikliebhaber eine Bespielung der Saison zu gewährleisten", so Jakob Reitinger in Abstimmung mit Stephan Unterberger, Obmann des Aufsichtsrats des Tourismusverband Bad Ischl.

Fakt sei, dass die traditionellen Kurkonzerte der Musikkapellen auch 2025 wie gewohnt stattfinden. Diese sind langfristig gesichert und werden vom Tourismusverband eigenständig organisiert – unter anderem mit der Salinenkapelle und vier weiteren Musikkapellen aus der Region. "Was das Kurorchester und die Kammermusik betrifft, ist korrekt: Diese Formate werden nicht mehr in Kooperation mit der bisherigen „Kurmusik Walter Erla & Co OG“ durchgeführt, heißt es seitens des TVB Bad Ischl.

Erla befürchtet Qualitätsverlust

Damit hat sich Erla mittlerweile abgefunden, Sorge hat er aber bezüglich der Qualität:  "Ich denke, dass es das Kurquartett in dieser qualitativ hochwertigen Form nicht mehr geben wird, weil es schwierig bis unmöglich sein wird, passende Musiker in der Kürze zu aktivieren."
Erwartungsgemäß sieht man das beim TVB Bad Ischl anders: "Unser Ziel bleibt dabei klar: Hochwertige klassische Musik soll weiterhin einen festen Platz im Kulturangebot von Bad Ischl haben. Es wird also auch Orchester- & Kammermusikkonzerte mit Musikern aus der Region & darüber hinaus und dies in höchster Qualität geben. Die Sorge, dass kurzfristige Umstellungen zu Qualitätseinbußen führen könnten, nehmen wir ernst. Der TVB ist sich dieser Herausforderung bewusst und arbeitet daher mit erfahrenen Partnern zusammen, die auch kurzfristig in der Lage sind, ein hochwertiges und professionelles Programm umzusetzen." In der Frage des Kurorchesters im bisherigen Format werde es keine Rückkehr mehr geben. Die Entscheidung sei gefallen, und es gilt nun, mit frischem Blick neue Wege zu beschreiten.

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