Vortrag im Ischler Pfarrheim
Omar Khir Alanam spricht über seine bewegte Vergangenheit

Die HLW-Schülerinnen beim Workshop mit Omar Khir Alanam. | Foto: Claudia Kronabethleitner
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Sehr aufmerksam verfolgte das Publikum kürzlich im Bad Ischler Pfarrheim den Erzählungen des gebürtige Syrers Omar Khir Alanam, der auf Einladung von Stadträtin Ines Schiller nach Bad Ischl gekommen war.

BAD ISCHL. Um nicht zum Militärdienst eingezogen zu werden, flüchtete er 2011 vor dem Assad-Regime zunächst in den Libanon und dann in die Türkei. Mit einem Schlauchboot gelangte er nach Griechenland, mit einem Schlepper durchquerte er Serbien und erreichte schließlich Österreich. Obwohl er auf seiner Flucht viel Schreckliches erlebt hat und auch die erste Zeit in Österreich schwierig war, hat Omar Khir Alamam seine Lebensfreude nie verloren und sich mit dem Satz „Morgen ist schöner“ stets die Hoffnung auf einen neuen Anfang bewahrt. Mit unglaublicher Willensstärke hat er in kurzer Zeit Deutsch gelernt und zwar so gut, dass er mittlerweile als Autor und Poetry Slammer sehr erfolgreich ist. Seit 2014 lebt Omar Khir Alanam in Graz, wo seine Leidenschaft für das Schreiben sein Leben in ganz neue Bahnen lenkte. Im Vorjahr erschien sein Buch „Danke: Wie Österreich meine Heimat wurde“, das er allen widmet, die ihn in den letzten Jahren unterstützt haben. Omar betont, dass manchmal nur eine kleine Geste, ein Lächeln hilft sich willkommen zu fühlen. Mit seiner positiven Lebenseinstellung, seiner Offenheit und seinem unwiderstehlichen Humor machte Omar Khir Alanam diese Veranstaltung zu „Vielfalt in Bad Ischl“ in Kooperation mit der Bad Ischler Pfarrbibliothek zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Workshop mit HLW-Schülerinnen

Am Tag darauf erhielten Schülerinnen der HLW die Gelegenheit, an einem Workshop mit Omar Khir Alanam teilzunehmen. Omar erzählte auch hier von seinen Erfahrungen auf dem Weg nach Österreich, aber auch, wie bedeutungsvoll es für ihn war, dafür Worte zu finden und sie aufzuschreiben.  Damit eröffnete er den Jugendlichen einen neuen Zugang zum Schreiben, das in der Schule meistens als mühsame Pflicht und als notwendiger Leistungsnachweis erlebt wird. Das Aufschreiben ist auch eine Form, Erlebnisse zu verarbeiten, die einen Menschen an seine Grenzen bringen: Geringschätzung, Erniedrigung, Gewalt. Omar Khir Alanam gelingt es aber auch, Momente in Worte zu fassen, in denen geschenkte Liebe und Glück erfahrbar werden und Dankbarkeit spürbar wird. Besonders bewegt hat die Schülerinnen, dass er trotz vieler grauenvoller Erfahrungen immer wieder neue Hoffnung gefunden hat und eine ansteckend positive Lebenseinstellung ausstrahlt.

Die HLW-Schülerinnen beim Workshop mit Omar Khir Alanam. | Foto: Claudia Kronabethleitner
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