Rettung damals und heute
Rot-Kreuz-Arbeit im Laufe der Zeit
SALZKAMMERGUT (km). 1882 wurde das Rote Kreuz in Gmunden gegründet. Nach und nach kamen weitere Ortsstellen dazu – heute sind 1.100 Freiwillige in sieben Ortsstellen im Einsatz. "Anfangs war die Arbeit eine reine 'Load & Go'-Tätigkeit – das heißt, die Kranken wurden 'aufgeladen' und ins nächste Spital gebracht. Diese Arbeit hat sich heute wesentlich verändert. Bei Notfällen werden die Patienten vor Ort vom Notarzt stabilisiert, transportfähig gemacht und in die richtige Fachabteilung der Krankenhäuser gebracht. Die Rettungswagen von heute sind fast rollende Krankenstationen, da die Gerätschaften, wie die Defis, schon so klein und daher transportfähig sind", erklärt der Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsleiter Harald Pretterer.
Vielfältige Tätigkeiten
Generell hat sich das Tätigkeitsspektrum der Freiwilligen-Organisation wesentlich verändert. Die Versorgung von Notfällen macht heute nur einen Bruchteil der Arbeit aus. Heute werden Patienten zu Nachkontrollen oder Therapien gefahren, es gibt den Katastrophenhilfsdienst, das Kurswesen, die Jugendarbeit, den freiwilligen Gesundheits- und Sozialdienst samt Besuchsdienst und Rufhilfe, das Betreute Reisen, den Blutspendedienst, die Betreuung in Krisensituationen sowie die Kleiderboutique.
Die Freiwilligen damals hatten mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen, alleine die technischen Voraussetzungen haben sich bis heute massiv verbessert. "Bei der Rot Kreuz-Ortsstelle Bad Ischl hingen die Freiwilligen immer ein weißes Leintuch nach einem Notruf raus. Dann wusste der Krankentransporter, dass er zur Zentrale fahren muss, da er Informationen über den neuen Einsatz bekommt", so Pretterer. Gerade im Inneren Salzkammergut gab es in den letzten hundert Jahren viele Naturkatastrophen und witterungsbedingte Großeinsätze. Hallstatt, Obertraun und Gosau waren nach Lawinenabgängen oft abgeschnitten. Es wurden im Vorfeld bereits Freiwillige in den Gemeinden alarmiert, diese blieben in ihrer Gemeinde und harrten der Dinge. Die Verletzten und Kranken wurden anschließend per Boot aus den Einsatzgebieten gebracht. "Auch Schlitten wurden im Winter als Transportmittel genützt." Heute verfügt das Rote Kreuz im Bezirk über modernste Einsatzfahrzeuge, adäquate Infrastruktur und top ausgebildete Mitarbeiter, die im Dienste der Allgemeinheit stehen.
ALLE FOTOS: Archiv Rotes Kreuz
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