Salzkammergütler hoffen auf Regen

Bleibt der Regen noch länger aus, kann das für die Landwirtschaft im Salzkammergut dramatische Folgen haben. | Foto: Sandor Jackal/Fotolia
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BEZIRK (km, pg). Wasser zu sparen ist derzeit oberstes Gebot in Traunkirchen. „Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit ist der Mehrverbrauch gestiegen und die Quellen sind über ihrem Limit“, so Bürgermeister Christoph Schragl. Die Gemeinde bittet daher um sorgsamen Umgang beim Wasserbezug, dies sei auch durch Bestimmungen des § 11 der geltenden Wasserordnung gestützt. „Wir kaufen derzeit Wasser von unserer Nachbargemeinde Altmünster zu“, erklärt Schragl. Zwar eine kostspielige Angelegenheit, aber schon seit Jahren eine praktikable Lösung, um die Wasserversorgung für die Traunkirchner zu gewährleisten. Grund für den Wasserengpass ist ein Zusammenspiel von langer Trockenperiode, zu weniger erschlossenen Quellen und alten Rohrleitungen. „Das Rohrsystem ist schon sehr alt und der Wasserverlust dementsprechend hoch. Wir versuchen sukzessive hier eine Verbesserung herbeizuführen, besonders seit letztem Jahr wurden die Bemühungen hierfür intensiviert.“ Schragl und sein Team sind auch an der Erschließung neuer Quellen interessiert, denn „vor allem im Hinblick auf das Buchberg-Areal macht das Sinn, hier weitere Möglichkeiten auszuschöpfen“. Schragl bittet um Verständnis und darum, möglichst schnell Meldung zu erstatten, wenn ein Haushalt nur wenig oder gar kein Wasser hat.

Kein Langzeit-Trend

"Die Durchschnittstemperatur an der Blue Sky-Wetterstation Gmunden betrug im April knapp 14 und im Mai knapp 17 Grad. Das ist um 5 bzw. 3 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Laut den Klimaszenarien und Klimavorhersagen ist derzeit kein Trend bei der Häufung von Trockenperioden sichtbar", erklärt Klaus Reingruber von Blue Sky Wetteranalysen. Dass gerade Landwirte von der Trockenheit betroffen sind, zeigen die vielen Anrufe von Bauern bei Blue Sky. Landesrat Max Hiegelsberger hält dazu fest: "Anscheinend verstärkt sich die Tendenz zu einer Frühsommertrockenheit, die sich im Osten Österreichs schon früher gezeigt hat. Wasser ist in dieser Zeit sehr ertragswirksam, späterer Regen hilft eigentlich nichts mehr für den Ertrag. Daher ist die Trockenheit um diese Jahreszeit sehr dramatisch."

Dramatische Situation

Bezirksbauernkammerobmann Johann Schachl ist mit seinen Mitgliedern im Kontakt. "Die Bauern leiden unter der lang anhaltenden Trockenheit, die in einem so großen Einzugsgebiet wie bei der Dienststelle Gmunden Vöcklabruck unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Setzt nicht bald nachhaltiger Niederschlag ein, wird sich die Situation auf den Wiesen und Feldern, aber auch bei der Wasserversorgung der Liegenschaften, verschlechtern." Auch bei der Energie AG ist die geringe Wasserführung der Flüsse merkbar. "Aus wirtschaftlicher Sicht produzieren wir derzeit weniger Strom, im Jahresschnitt sind wir aber noch immer darüber. Aus technischer Sicht ist das kein Problem, wir haben ausreichend Strom – unter anderem auch durch unsere Pumpspeicher." Die Waldbrandverordnung ist im Bezirk Gmunden noch nicht in Kraft, "weil es Niederschläge gibt – wenn auch nicht viele – und weil ich auf die Vernunft der Menschen zähle", so Bezirkshauptmann Alois Lanz.

Wetter-Ausblick

Die anhaltende Trockenphase sorgte für Anspannung bei den Landwirten. Laut Wetterprognose von Blue Sky Wetteranalysen vom Montag, 11. Juni, gibt es am Mittwoch ein leichtes Aufatmen, da der langersehnte Regen einsetzte.
Am Donnerstag soll es auch noch regnerisch bleiben, der Niederschlag lässt im Laufe des Tages jedoch nach.
Am Freitag ist es weitgehend trocken, die Temperaturen steigen wieder an.
Am Sonntag wird es deutlich freundlicher, aber nicht mehr so heiß, wie in den letzten Tagen. Die Tageshöchstwerte erreichen 24 bis 27 Grad. "Die Abkühlung war also nur von kurzer Dauer, sollte aber für die Landwirte eine kleine Erleichterung bringen", so Wolfgang Traunmüller und Klaus Reingruber von Blue Sky Wetteranalysen.
Mehr Informationen zum aktuellen Wetter gibt es auf Blue Sky

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