Aktuell nur eine von 20 Gemeinden
Salzkammergut in der Topothek sichtbar machen und bewahren

Mehr als 2.000 Bilder wurden vom Musealverein Gmunden bereits für die Bezirkshauptstadt auf topothek.at hochgeladen. | Foto: BRS/Gratzer
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  • Mehr als 2.000 Bilder wurden vom Musealverein Gmunden bereits für die Bezirkshauptstadt auf topothek.at hochgeladen.
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Seit 2011 findet man unter topothek.at ein kollaboratives Online-Archiv, das von Freiwilligen aus der Region gefüllt wird. Sie ist ein regionalhistorisches Nachschlagewerk, dessen Schwerpunkt auf der Sicherung und Sichtbarmachung von privatem historischem Material liegt.

SALZKAMMERGUT. Aktuell befinden sich derzeit 450 Gemeinden auf der Plattform, 78 davon aus Oberösterreich. Ein weißer Fleck auf dieser digitalen Landkarte ist aktuell noch der Bezirk Gmunden. Hier ist von 20 Gemeinden nur eine – die Bezirkshauptstadt – zu finden. „Die Stadt Gmunden ist durch eine Info-Veranstaltung in Bad Hall, die von der LEADER-Region Traunviertel/Alpenvorland gehalten wurde – wo 17 Topotheken gestartet wuren – dazugekommen. Somit ist Gmunden noch ohne Regionszusammenhang als Solitär im Salzkammergut gestartet“, erklärt Topothek-Betreiber Alexander Schatek.

Alexander Schatek von topothek.at. | Foto: Waltraud Sinawehl

„Die größte Hürde ist vermutlich, in einer Region die Entscheidung zu treffen, die Topothek einzusetzen.“ Der einzige faktische Entscheidungspunkt sei, ob man die Ehrenamtlichen mobilisieren kann, die als Topothekarinnen und Topothekare die Topothek aufbauen. „Zu dieser Arbeit gehört neben der Einpflegearbeit in das System – das einfach ist und auch von vielen älteren Personen leicht bewältigt wird – auch die Kontaktaufnahme mit den Bürgerinnen und Bürgern, um den digitalen Einblick in private Quellen zu bekommen. Diese Arbeiten können auch in verteilten Rolle erfolgen“, erklärt Schatek. Man sei am Anfang auch an die anderen Gemeinden herantegetreten, dort sei man aber auf das Vorhandensein einer Wiki verwiesen worden.

Verantwortungsvolle Rolle übernehmen

„Nicht geplant, aber als wichtig hat sich herauskristallisiert, dass es nötig ist, dem privaten kulturellen Erbe einen – zumindest – digitalen Raum zu geben“, so Schatek. In Österreich gibt es keine Institution, die diese Artefakte analog annimmt. Bestenfalls ein lokales Museum. Aber wohin mit den Fotos von den Caorle-Urlauben? „Die zeigen auch heimische Kulturgeschichte, denn wir sind mit unseren Eltern in unseren Autos mit unserem Gewand in den Süden gefahren und haben unser Essen auf unseren Campingkochern zubereitet. Zumindest die digitale Zusammenschau soll möglich werden. Für den Erhalt von etwa nicht mehr erwünschten Originalen (Hausräumungen) sollen die Gemeinden als öffentliche Hand sensibilisiert werden. Denn das Original ist immer noch der Garant für die Echtheit einer Bildinformation – besonders in der Zeit der KI. Eine einheitliche digitale Zurverfügungstellung wird vielfach SM-Gruppen überlassen. Doch wer hat sie in der Hand? Die Auswahl, die Kommentare, die Plattform, die mit automatischer Bilderkennung ein Bild einer Glockenweihe wegen vermeintlich dargestellter „Gewaltanwendung“ nicht annimmt?“ Zudem sei auch die rechtliche Seite wesentlich: je früher die Rechte an einem Bild noch nachgefragt werden können, desto besser. Und in Österreich ist es vermutlich noch eine guter Garant für die Bewahrung der Belege unserer Alltagsgeschichte, wenn sie digital, nutzungsrechtlich und ev. auch analog in die öffentliche Hand kommen. Ohne Monetarisierung.

Gerhard Meingast, Projektleiter der Gmundner Topothek. | Foto: Tourismusverband Traunsee-Almtal
  • Gerhard Meingast, Projektleiter der Gmundner Topothek.
  • Foto: Tourismusverband Traunsee-Almtal
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Gmunden hat Topothek

Vor eineinhalb Jahren haben die Freunde der Stadt Gmunden und der Musealverein die Topothek in Gmunden, ein Leader-Projekt, ins Leben gerufen. Heute sind fast 2.000 Bilder aus der Stadt online. "Das Projekt ist wirklich toll angelaufen, wir haben den ersten Schwung abgearbeitet. Wir freuen uns über neue Fotos, vor allem Vereine wollen wir ansprechen", so Gerhard Meingast, Obmann-Stellvertreter der Freunde der Stadt Gmunden und Projektleiter der Topothek. Warum es im Bezirk Gmunden nur eine Topothek gibt, kann sich Meingast nicht ganz erklären: "Ich könnte mir vorstellen, dass der strukturelle Aufwand einige abhalten könnte. Aber der Aufwand ist, sobald die Seite steht, nicht groß. Es reichen drei bis vier engagierte Freiwillige, pro Foto brauchen wir inklusive Bildbeschreibung maximal eine halbe Stunde. Die Fotos kann man auch von zu Hause aus einscannen. Eine Topothek ins Leben rufen kann eigentlich jeder – ob Einzelperson, Familie, Verein, Firma oder auch Gasthaus. Wichtig ist der Wille und organisatorisches Talent." Meingast und sein Team stehen für Interessierte auch gerne für Informationen zur Verfügung. Die Topothek Gmunden ist unter gmunden.topothek.at zu finden, das Büro befindet sich in der Traungasse 4 (oberhalb der Stadtbibliothek).

Zur Sache: Arbeit mit Inhalten

Der eigentliche Upload und das Arbeiten ist in den Gemeinde-Topotheken nur den Topothekarinnen und Topothekaren möglich. Für das Verhältnis zwischen ihnen und den Gemeinden gibt es auch eine Vertragsvorlage. Die Öffentlichkeit kann durch Kontaktformular „Frage“ oder per Mail mit den Topothekarinnen und Topothekarn in Verbindung treten. Primärdaten (Fotos, Videos) können von Außenstehenden nicht direkt hochgeladen werden. Da durch den Aufbau einer Topothek ein umfangreiches Schlagwortverzeichnis entsteht, bleibt dieses auch vor fremden Zugriff („Das mach ich jetzt ganz anders.“) geschützt.

Mehr als 2.000 Bilder wurden vom Musealverein Gmunden bereits für die Bezirkshauptstadt auf topothek.at hochgeladen. | Foto: BRS/Gratzer
Alexander Schatek von topothek.at. | Foto: Waltraud Sinawehl
Gerhard Meingast, Projektleiter der Gmundner Topothek. | Foto: Tourismusverband Traunsee-Almtal
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