Sonderausstellung Welterbemuseum Hallstatt

Präses Rudolf Gamsjäger, Dr. Anton Kern - Foto Franz Frühauf
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Letzte Woche wurde im Welterbemuseum Hallstatt die neue Sonderausstellung „25 Jahre Feldforschung“ eröffnet. Die Ausstellung ist voraussichtlich bis Ende September 2018 zu besichtigen. Neben zahlreichen Besuchern konnte Präses Rudolf Gamsjäger auch Bgm. Alexander Scheutz begrüßen. Präses Gamsjäger: „Es ist erfreulich, dass Dr. Anton Kern für die Ausstellung nicht ausgestellte Fundstücke aus Wien mitgebracht hat“. Dr. Anton Kern, Abteilungsdirektor der Prähistorischen Abteilung im Naturhistorischen Museum Wien und zuständig für die Grabungsarbeiten am Gräberfeld lies die 25 Jahre Revue passieren: „Mit der Errichtung einer neuen Druckwasserleitung vom Plassen bis zur Talstation der Salzbergbahn öffnete sich 1993 ein neues Kapitel in der Geschichte des bekannten Hallstätter Gräberfeldes. Speziell der östliche Abschnitt im Hochtal, beginnend beim Knappenhaus bis nahe der Bergstation erwies sich archäologisch als sehr fundträchtige Zone, mit vielfältigen Grab- und Siedlungsfunden aus der Urzeit bis in die jüngere Vergangenheit.
Geländegängige Baumaschinen, sogenannte „Spinnen“ verlegten die Druckleitung in teilweise sehr steilem Terrain, bestehend aus alten Bergrutschmaterialien, Lehm, Schotter und immer wieder auch großen Felsblöcken. Der große Erfolg der archäologischen Arbeiten ermöglichte es auch in den Folgejahren die Untersuchungen des Naturhistorischen Museums, mit großzügiger Unterstützung seitens der Salinen Austria AG (damals noch ein staatliches Unternehmen) fortzusetzen.
Die Arbeiten ergaben bis 2018 die Freilegung von 110 Bestattungen der Hallstattzeit, zahlreiche Siedlungsbefunde der Bronze- und Hallstattzeit und vereinzelte andere Funde aus der 7000 jährigen Geschichte des Hochtales. Auffallend ist die sehr dichte Belegung des Hallstätter Gräberfeldes, was in den alten Grabungen nicht so deutlich zum Ausdruck kam; so könnten zu den bisherigen ca. 1500 Bestattungen hochgerechnet weitere 2000 bis 3000 dazukommen. Bei den Grabausstattungen gibt es immer wieder neue Fundtypen, die als Unikate im Gräberfeld anzutreffen sind, kein Grab gleicht dem anderen. Intensiven Zuwachs erfuhr die Fundgattung “Keramik”, weil aus den Altgrabungen nur sehr wenig von diesem Fundmaterial erhalten ist. Während Ramsauer aus 980 Grabanlagen ca. 50 Tongefäße geborgen hat, sind aus den “neuen” 110 Bestattungen über 300 Keramikgefäße zu restaurieren gewesen. Die menschlichen Überreste der Körpergräber als auch die Leichenbrände wurden ersten anthropologischen Untersuchungen zugeführt und zeigen neue Einblicke zur physischen Beschaffenheit der prähistorischen Menschen in Hallstatt und damit auch in ihre damalige Arbeitswelt. Zu den wichtigsten Befunden zählen: Grab 98: mit neuem Kuh-Kälbchen Gefäß; Grab 81: Grab eines „keltischen“ Kriegers, mit Schwertbeigabe und Keramikgefäßen; Gräber 26 und 30: „früheste“ Gräber im Gräberfeld, um 800 v.Chr.; Grab 4: „Handwerkergrab“ großes Brandgrab mit über 25 Tongefäßen, Säge (Unikat), Feile (Unikat); Körpergräber mit relativ gut erhaltenen Skeletten sowie einmalige Holzkonstruktion die derzeit Gegenstand der heurigen Ausgrabungen sind“.

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