Katholische Kirche im Salzkammergut
Sonntagspredigt: „Kunst mi retten?“

Foto: Franz Xaver Muhr
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SALZKAMMERGUT. Während Christus auf einem Berg betete, wird das kleine Fischer-Boot am See Genezareth im tiefen Wasser hin und her geworfen.
Der See bringt das Schiff in Gefahr: Gefährlicher Gegenwind, bedrohliche Wogen, Sturmböen, Turbulenzen, gurgelnder Abgrund, Todesangst.
Ist Hilfe zu erwarten? Jede Erscheinung wird zum Gespenst, zum Zerrbild der Hoffnung, zur verlorenen Hoffnung.
Wo ist Glauben, wo ist Hoffen, ist Lieben?
„Unter diesem Schiff haben wir die Kirche zu verstehen, unter der stürmischen See aber diese Welt“, sagt Aurelius Augustinus.
Aber weil Christus zum Vater betet, am Berg, auf dem See, oder sonst wo,
kann es nicht untergehen, kann sie nicht versinken.

„Fürchtet euch nicht, ihr Kleingläubigen!“

Die gute Nachricht für damals und auch für heute, heißt:
Ich bin getragen, wenn ich Jesus fest im Blick behalte.
Ich spüre die haltende Hand, die sich mir entgegenstreckt.
Liebe Schwestern und Brüder! Wenn ich als Gefangenen-Seelsorger der Justizanstalt Wels mit einem Insassen oder mit einer der wenigen Insassinnen die Gefängniskapelle betrete, kommt uns diese rettende Hand bildgewaltig entgegen. (Siehe Fotos „KUNST mi retten“)
Bevor wir dann das Seelsorge-Gespräch beginnen, verweilen wir einige Zeit vor dem lebensgroßen Hoch-Altarbild, das die Szene aus dem heutigen Evangelium wiedergibt:
Jesus, Petrus, das bedrohliche Seewasser und die rettende Hand, das Schiff.
„Herr, rette mich!“ Jesus streckt sofort die Hand aus, ergreift Petrus und sagt zu ihm:
„Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“
Manchmal bleiben wir gefangen in der Angst, und dann kann es geschehen,
dass er uns herausruft: Komm! Dass wir uns wie Petrus dem Angstmachenden stellen.
Petrus fasst Mut und schaut dann doch wieder auf das,
was ihn bedroht. Und versinkt wieder darin.
Bis er spürt: Das „Fürchtet euch nicht“ gilt auch mir.
Und auch was es bedeutet: Jesus ist bei mir.

„Das leise Säuseln und das Wort.“

In den Ängsten unseres Lebens können wir den Blick heben und auf den schauen,
der in aller Angst bei uns ist.
Der uns über alle aufgewühlten Wasser zuruft: Fürchtet euch nicht!
Die Gründe für die Angst sind dadurch nicht aufgehoben.
Aber es kann geschehen, dass sich in der Gegenwart Jesu Christi der Sturm tatsächlich für uns legt.
Dass alle Angst überwunden ist. Und sei es einen Moment lang. Wie für die Jünger in ihrem Boot.
Der Mensch kann die Stimme Gottes im Sturm und in der Stille hören.
Erst aber in der Stille wird das Wort verstanden, wie bei Elija:
„Nach Sturm, Erdbeben, Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.“ (1 Kön 19, 12b)
Das Wort, das von Gott kommt, ist nie harmlos.
Es schafft Bewegung und Gefahr, aber auch Rettung.
Was den Jüngern widerfährt, weist auf die Geschichte der Kirche hin:
Das Schiff ist die Kirche, die stürmische See, diese Welt.
Starker Gegenwind, schwacher Glaube, selbst bei Petrus.
Aber Jesus ist da, er ist der Herr, der Sohn Gottes, der Kunde bringt vom Vater.
Soll heißen: Auf zu neuen Ufern!
Wer mit Christus zum Vater betet, kann nicht untergehen, wird gerettet.
Am Ende der heutigen guten Nachricht nach Matthäus 14, 22-33
stehen Anbetung und Glaubensbekenntnis.
Der Wind legte sich, die See wurde ruhig, glättete sich.
Da fielen sie im Boot vor Jesus nieder und sagten:
„Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du!“

Die Predigt stammt von Diakon Franz Xaver Muhr, Dekanat Gmunden, Gefangenenseelsorger

Foto: Franz Xaver Muhr
Foto: Franz Xaver Muhr
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