Spatenstich für das Lebenshilfe-Wohnhaus in Gmunden

Arnold Bauer, die Landesrätinnen Christine Haberlander und Birgit Gerstorfer, Helga Scheidl, Gerhard Scheinast. | Foto: Land OÖ/Stinglmayr
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  • Arnold Bauer, die Landesrätinnen Christine Haberlander und Birgit Gerstorfer, Helga Scheidl, Gerhard Scheinast.
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GMUNDEN. Direkt neben der Lebenshilfe-Werkstätte in der Georgstraße in Gmunden wird ein neues Wohnhaus gebaut, welches Platz für 15 Bewohner sowie einen Kurzzeit-Wohnplatz bieten wird. Der Spatenstich für das Wohnhaus Gmunden feiert die Lebenshilfe Oberösterreich mit den Landesrätinnen Christine Haberlander und Birgit Gerstorfer.

Das neue Wohnhaus bietet Platz für 15 Bewohner und sieht auch einen Kurzzeit-Wohnplatz vor. Das Wohnhaus in Steyrermühl, in dem derzeit acht Bewohner beheimatet sind, ist nicht barrierefrei und entspricht daher nicht mehr den Anforderungen seiner Bewohner. Die Bewohner werden daher – nach eigenen Wünschen und verfügbaren Plätzen – in das Wohnhaus Gmunden bzw. ein anderes nahegelegenes Wohnhaus übersiedeln. Die Bewohner der Wohnhäuser Scharnstein und Altmünster haben ebenso die Möglichkeit, zu wechseln. Sieben Wohnplätze werden durch den Bau des Wohnhauses neu geschaffen und werden dazu beitragen, die lange Warteliste etwas zu verkürzen.

„Fehlende Wohnplätze sind nach wie vor eines der dringendsten Anliegen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in Oberösterreich. Alleine im Bezirk Gmunden sind 74 Personen auf den Wartelisten für einen voll- oder teilbetreuten Wohnplatz, 29 Personen haben einen akuten Wohnbedarf innerhalb eines Jahres“ betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, die bis 2021 den Ausbau von 400 zusätzlichen Wohnplätzen in Oberösterreich auf Schiene gebracht hat

„Als Präsidentin der Lebenshilfe OÖ und Mutter eines beeinträchtigten Sohnes ist mir ganz besonders bewusst, welche Herausforderungen fehlende Wohnplätze für Angehörige und Betroffene darstellen. Es freut mich daher sehr, mit den entstehenden Wohnplätzen sieben zusätzlichen Personen mit Beeinträchtigung und ihren Angehörigen nun eine bessere Zukunftsperspektive bieten zu können, auch der entstehende Platz für Kurzzeitwohnen wird eine große Entlastung für die Angehörigen sein“, so Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe OÖ.

Realisierung nach 12 Jahren Wartezeit

Seit Jänner 1986 gibt es eine Werkstätte der Lebenshilfe OÖ in Gmunden. Zuerst war diese in Mühlwang angesiedelt, 2004 wurde eine neue Werkstätte in der Georgstraße eröffnet. Das Gelände schräg gegenüber dieser neuen Werkstätte, auf dem sich derzeit ein großer Parkplatz befindet, ist schon gleich nach der Eröffnung von der Arbeitsgruppe Gmunden der Lebenshilfe OÖ für den Bau eines Wohnhauses ins Visier genommen worden. Bereits im Jahr 2006 wurden die ersten Pläne entworfen. Nun, 12 Jahre später, wurde für dieses Bauprojekt grünes Licht gegeben.

„Alleine acht Personen, die in der Werkstätte Gmunden beschäftigt sind, warten dringend auf einen Wohnplatz. Ihre Angehören sind zum Teil schon bis zu 80 Jahre alt. Gut, dass in Gmunden nun endlich neue Plätze entstehen - hoffentlich für unsere unmittelbar betroffenen Klientinnen und Klienten!“, so Arnold Bauer, Obmann der Arbeitsgruppe Gmunden der Lebenshilfe OÖ. Er hat die Wartezeit als Kassier- Stellv. und später als Obmann-Stellvertreter des Initiators und damaligen Obmann Lorenz Seipel miterlebt, seit 2011 ist er selbst Obmann und hofft, dass viele der bereits in der Werkstätte von der Lebenshilfe begleiteten Personen im neuen Wohnhaus einen Wohnplatz erhalten.

Ein Baum für Landesrätin Gerstorfer

Nach dem offiziellen Spatenstich widmete die Arbeitsgruppe Gmunden der Lebenshilfe OÖ zwei Bäume den Personen, die sich besonders für den Bau des neuen Wohnhauses eingesetzt hatten. Ein Baum trägt ein Schild mit dem Namen von Arnold Bauer, dem aktuellen Obmann der Arbeitsgruppe Gmunden. Ein zweiter Baum wurde Landesrätin Birgit Gerstorfer gewidmet „Bäume stehen einerseits für Wachstum aber auch für das Verwurzelt sein mit einem Ort. Möge dieser Baum ein Zeichen für das Wachstum des Angebotes für Menschen mit Beeinträchtigungen an diesem Standort sein und die Verwurzelung der Bewohner in dieser Gemeinde wiederspiegeln“, so Birgit Gerstorfer bei ihrer Dankesrede.

Altersresidenz für Bewohner der Lebenshilfe

Der Altersschnitt der umliegenden Wohnhäuser der Lebenshilfe liegt bei über 50 Jahren. Viele der in den Wohnhäusern in Steyrermühl und Altmünster wohnhaften Klienten der Lebenshilfe haben bereits Pensionsanträge gestellt, andere sind in Altersteilzeit. In Gmunden wird daher ein besonderes Augenmerk auf die Begleitung von Senioren gelegt. Die zunehmenden pflegerischen Tätigkeiten wurden auch im Baukonzept des Architekten Werner Silbermayr der SGLW Architekten berücksichtigt.
Ein Pflegebad mit Pflegebadewanne und Hebelift ermöglicht den zukünftigen MitarbeiterInnen eine fachgerechte Pflege, alle Zimmer sind barrierefrei und auch der Zugang zur überdachten Terrasse ist barrierefrei.

Regionale Einbindung begünstigt

Am Standort Gmunden dürfen sich die Bewohner auf eine ruhige, sonnige Lage mit guter Verkehrsanbindung freuen. Ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Badeplatz befinden sich in Gehweite und auch das Zentrum von Gmunden ist auch für ältere Bewohner gut mit barrierefreien öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. In unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus befindet sich eine Stadtbushaltestelle, der neu errichtete Bahnhof der Straßenbahn liegt etwa fünf Gehminuten entfernt. Die günstige Lage erleichtert die Anbindung der Bewohner an verschiedene Interessensgruppen wie Vereine, der Landesmusikschule oder Kultur- und Freizeiteinrichtungen der Stadt.
Die Lebenshilfe-Werkstätte befindet sich direkt neben dem Wohnhaus. Sie ist als Arbeitsplatz zukünftiger Bewohner auf kurzen Weg und kostengünstig zu erreichen und bietet darüber hinaus auch Senioren die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen bzw. aufrecht zu erhalten.

Wertschöpfung in der Region

Das Projekt der Lebenshilfe trägt nicht nur während des Baus zur Wertschöpfung regionaler Firmen bei, sondern schafft nachhaltig Arbeitsplätze in der Region. Je nach Hilfebedarf der neu aufzunehmenden Personen werden neue Arbeitsplätze entstehen. Die derzeit im Wohnhaus Steyrermühl beschäftigten MitarbeiterInnen haben die Möglichkeit, ihren Dienstort zu wechseln. Zusätzlich haben Jugendliche die Möglichkeit zur Mitarbeit im Rahmen eines sozialen Jahres oder als Zivildiener.
Der Baubeginn erfolgt nach Genehmigung durch den Gestaltungsbeirat, die Inbetriebnahme ist für Ende des Jahres 2019 vorgesehen.

Worte von Christine Haberlander zum Spatenstich

Wir leben in einer Zeit, in der die Erwartungen immer höher geschraubt werden. Größer, schneller, höher lautet oft das Motto. Manche Menschen in unserer Gesellschaft können mit diesem Tempo jedoch nicht mithalten. Diesen Menschen gegenüber tragen wir Verantwortung, ihnen muss die Gesellschaft helfen. Die Lebenshilfe Oberösterreich hat sich in den über vier Jahrzehnten ihres Bestehens als aktive Interessenvertretung für alle Menschen mit Behinderung entwickelt. Und nicht nur das: Sie ist auch als Träger von Einrichtungen mit Beschäftigungs-, Förder- und Wohnangeboten tätig.

Ziel dieser Einrichtungen ist die Integration und Selbstbestimmung und Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung. Projekte wie jenes, für das wir heute den Spatenstich setzen dürfen, tragen dazu bei, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein aktives Leben planen können, dass sie gefördert und beraten werden – nicht nur gepflegt und betreut.

Für diesen Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung möchte ich allen Helferinnen und Helfer, sowohl professionell als auch ehrenamtlich ganz herzlich danken. Die Arbeit, durch die Sie wesentlich zur Sicherung des sozialen Netzes beitragen, erfordert großen persönlichen Einsatz.

Arnold Bauer, die Landesrätinnen Christine Haberlander und Birgit Gerstorfer, Helga Scheidl, Gerhard Scheinast. | Foto: Land OÖ/Stinglmayr
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