Weihnachtswunschbäume im Salzkammergut
Tipps, damit Weihnachten nicht zur Schuldenfalle wird

Vor dem Pinsdorfer Gemeindeamt gibt es heuer erstmals einen Briefkasten für Weihnachtswünsche von Bedürftigen. | Foto: Grüne Pinsdorf
  • Vor dem Pinsdorfer Gemeindeamt gibt es heuer erstmals einen Briefkasten für Weihnachtswünsche von Bedürftigen.
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Schuldenfalle in der Weihnachtszeit: Lockangebote im Internet mit vermeintlichen Schnäppchen.

SALZKAMMERGUT. Weihnachten rückt immer näher – und wieder werden sich viele Landsleute beim Geschenkekauf zu weit aus dem Fenster lehnen. Lockangebote im Internet sind für jeden Konsumenten nur einen kurzen Mausklick entfernt. Brigitte Hittenberger, Leiterin der Regionalstelle Gmunden/Vöcklabruck der Schuldnerberatung OÖ, erklärt: "Im Internet kann man rund um die Uhr einkaufen. Aufgrund von Frust, da man im Lockdown nicht mehr in die üblichen Geschäfte einkaufen gehen kann, greifen viele deshalb auf diese Möglichkeit zurück. Ein zusätzliches Angebot wird oftmals nicht eingeholt, sondern schnell ein vermeintliches Schnäppchen bestellt". Außerdem gibt es in einigen Onlineshops die Möglichkeit, einen Ratenkauf zu tätigen: "Man sollte gut überlegen, ob ein Kauf auf Raten notwendig ist und man sich langfristig die monatlichen Beträge überhaupt leisten kann", so Hittenberger. Denn durch diese Kaufmöglichkeit kann schnell der Überblick über die Ausgaben verloren werden.

Weihnachtsbudget festlegen

"Man sollte sich zuerst einen Überblick über die eigenen Fixkosten verschaffen und diese abdecken und gleich bezahlen. Danach kann man sein Weihnachtsbudget festlegen, in Hinblick auf das übrige Geld", so Hittenberger. Da die Fixkosten stark ansteigen, sollte man immer eine Reserve am Konto lassen, um auch eventuelle Nachzahlungen abdecken zu können. Hat man bereits sein Limit überschritten und Schulden erzeugt, so soll man schnellstmöglich reagieren, das Unternehmen kontaktieren und sich bestenfalls an eine Schuldnerberatung wenden, damit sich die Summe durch weitere Zinsen und anfallende Kosten nicht laufend vermehrt. "Damit aus einer kleinen Summe keine riesige Summe wird", so Hittenberger.

Wünsche einfach pflücken

Neben Menschen, die ihre Kaufkraft überschätzen und so in die Schuldenfalle tappen, gibt es leider Salzkammergütler, die das ganze Jahr über Geldsorgen haben. Da bedeuten die Festtage noch zusätzlichen Stress. Daher bieten viele Gemeinden Sozialaktionen. Auf Initiative der Grünen Pinsdorf wurde heuer erstmals vor dem Gemeindeamt auf der Kirchenseite ein Weihnachtspostkasten samt nummerierter Wunschzetteln aufgestellt. "Das System ist ganz einfach: Den Wunsch auf den Zettel schreiben, den Abriss mit der Nummer aufheben und den Brief in den Postkasten werfen", so Christa Recheis-Kienesberger von den Grünen. Das Geschenk darf maximal 40 Euro kosten. Bis 15. Dezember können die Wünsche deponiert werden. Seit dem 6. Dezember werden diese laufend auf Sternen auf dem Wunschbaum im Foyer des Gemeindeamtes aufgehängt – wer jemanden beschenken will, "pflückt" sich einfach einen Stern. "Dann die Packerl bitte gut sichtbar mit der Nummer beschriften und bis 17. Dezember im Foyer platzieren. Von 20. bis 23. Dezember können die Geschenke dann im Gemeindeamt abgeholt werden. Geben wir dem Christkind in Pinsdorf eine Chance!", so Recheis-Kienesberger. Auch in Bad Goisern gibt es eine weihnachtliche Aktion: den "sozialen Briefkasten 4822". Mittels Wunschzettel können dort Betroffene selbst oder Bekannte Anregungen für Soforthilfen einwerfen. Der Sozialausschuss der Gemeinde übernimmt die verantwortungsvolle Aufteilung und Hilfe. Auch Spenden sind möglich, der Briefkasten ist noch bis 10. Dezember in der Gemeinde zu den Amtszeiten zugänglich.

Aktionen in weiteren Gemeinden

• Auch in Altmünster gibt es heuer wieder den Weihnachtswunschbaum für Menschen in finanziell schwieriger Lage. Der Wunsch wird bei Sabine Brunner in der Sozialabteilung abgegeben, der "Wunsch-Erfüller" kann seit dem 6. Dezember vom Baum gepflückt werden. Die bei der Sozialabteilung abgegebenen Waren werden anonym weitergegeben.
• In Bad Ischl ist der Weihnachtswunschbaum vor dem Bürgermeisterinbüro bis zum 23. Dezember aufgestellt und bietet allen die Möglichkeit, einen Wunschzettel auszufüllen – für sich oder für jemanden, der Unterstützung brauchen kann. Wünsche können Lebensmittel, Schuhe, Bekleidung oder Spielzeug für die Kleinen sein. Möchte man einfach jemandem ein kleine Freude bereiten, kann man eine finanzielle Spende im Bürgerservicebüro abgeben.

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