Nach erfolgreichen Tests
Volkshilfe Salzkammergut startet Petition für eigene „Kindergrundsicherung“

Andrea Königsmaier, Mario Haas, Sabine Promberger (LAbg., Bgmin Ebensee) Fritz Feichtinger (Bgm. Laakirchen). | Foto: Volkshilfe OÖ
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Bei 350.000 Kindern und Jugendlichen, die aktuell in Armut leben müssen, ist es höchste Zeit zu handeln. Erfolgreicher Testlauf des Modellprojekts mit armutsbetroffenen Kindern.

SALZAMMERGUT. Armut hat viele Gesichter. So etwa können armutsgefährdete Menschen im Winter ihre Wohnung nicht heizen. Sie haben am Ende des Monats nicht genug Essen im Kühlschrank oder sie können ihre Miete nicht bezahlen. Das sind nur einige Lebenssituationen von insgesamt mehr als 1,2 Millionen armutsgefährdeten Menschen in Österreich. „Besonders gefährdet sind Frauen im Alter, Alleinerzieherinnen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit chronischer Erkrankung und – was besonders erschreckend ist – Kinder“, erklärt Fritz Feichtinger, Vorsitzender der Volkshilfe Salzkammergut. Bei 350.000 Kindern und Jugendlichen, die aktuell in Armut leben müssen, sei es höchste Zeit zu handeln.

Einzigartiges Modellprojekt

Aus diesem Grund ist die Volkshilfe im Jahr 2019 mit ihrem in Europa einzigartigen Modellprojekt Kindergrundsicherung an den Start gegangen, um eine eigene Idee einem Praxistest zu unterziehen. „Wir haben 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und das Projekt wissenschaftlich begleitet“, erläutert Feichtinger.
„Wir wissen aus der begleitenden Forschung, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft“, so der Vorsitzende der Volkshilfe Salzkammergut. „Das Modell der Volkshilfe will durch eine staatliche Teilhabesicherung gleiche Chancen für alle Kinder schaffen. Das Minimum sind dabei 200 Euro monatlich, die an Stelle der Familienbeihilfe jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach wird nach Einkommen gestaffelt, mit einem Maximum von 625 Euro pro Kind“, erklärt Feichtinger das Modell.


Österreichweite Petition gegen Kinderarmut

„Wir sind überzeugt, ein effektives Werkzeug für die Abschaffung von Kinderarmut in der Hand zu haben. Jetzt braucht es die Zivilcourage und den Einsatz vieler Menschen, um aus der Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen“, ruft Feichtinger abschließend zum zivilen Aktivismus und Unterschreiben der Petition auf kinderarmut-abschaffen.at auf.

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