Versuch von Normalität
Weihnachten auf der Gmundner Covid-Station
GMUNDEN. Die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus verbringen – das möchte niemand. Die Corona-Situation und die damit verbundenen Einschränkungen erschweren die Situation für die Patienten, aber auch für die Mitarbeiter zusätzlich. Dennoch tun die Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding alles, um auch an ihren Standorten zumindest ein wenig Weihnachtsstimmung zu ermöglichen. Ein Christbaum im Foyer, weihnachtliche Dekoration auf den Stationen und musikalische Mitarbeiter, die ein paar Weihnachtslieder anstimmen – die Kliniken haben stets alles darangesetzt, den Patienten trotz Krankheit ein schönes Fest zu bieten. Dabei zeigen sich die einzelnen Standorte immer wieder besonders kreativ. Dies gilt, wo es die verschärften Hygieneanforderungen zulassen, auch in der jetzigen Corona-Pandemie. Eine besondere Belastung ist für Covid-Patienten das Besuchsverbot auf den Isolierstationen gerade zu Weihnachten. „Wir versuchen, uns an diesen Tagen mehr Zeit für die Patienten zu nehmen, unterhalten uns mit ihnen über ihre Familien. Außerdem helfen wir insbesondere älteren Patienten beim Telefonieren oder Videotelefonieren, damit sie ihre Angehörigen zumindest am Bildschirm sehen können“, schildert Barbara Schmid, Stationsleiterin der Abteilung für Innere Medizin am Salzkammergut Klinikum Gmunden.
Kostenloser Internetzugang und Gottesdienst aus der Klinik-Kapelle
Patienten können außerdem derzeit am Krankenbett die A1-Unterhaltungsterminals mit PatientenTV und Internetzugang kostenlos nutzen und so zumindest virtuell Kontakt zu ihren Liebsten halten. An manchen Standorten (z. B. Rohrbach, Schärding, Freistadt, Gmunden und Neuromed Campus) können Angehörige an den Eingangsschleusen ein Weihnachtsgeschenk für Patienten in Quarantäne abgeben. Denn schon Kleinigkeiten können die Isolation zumindest kurz vergessen machen, wie ein Beispiel aus dem Vorjahr zeigt: Angehörige haben dabei einer Patientin ein Seidentuch mit den Handabdrücken der Familienmitglieder zukommen lassen und damit zumindest symbolisch eine Umarmung durch die ganze Familie ermöglicht. Dort, wo es leider nicht möglich ist, Geschenke im Klinikum entgegenzunehmen und dann zu verteilen, wird auf die Option der Online- Patientenpost verwiesen. Über die Website des jeweiligen Klinikums können persönliche Grüße übermittelt werden. Diese Grußkarten werden ausgedruckt und direkt den Patienten übergeben. Darüber hinaus können die Patienten heuer an einem eigens abgehaltenen Weihnachtsgottesdienst via OÖG-TV teilnehmen. Dieser wurde vorab in der festlich geschmückten Kapelle des Klinikums Schärding von einer Seelsorgerin und Musikern gestaltet, aufgezeichnet und ist in allen Regionalkliniken über den TV-Hauskanal verfügbar. Für die Mitarbeiter wird der Dienstplan an den Feiertagen jeweils so abgestimmt und gestaltet, dass vorwiegend Kollegen im Dienst sind, die keine kleinen Kinder haben. Meist melden sich Mitarbeiter sogar freiwillig für diese Dienste. Jene, die an den Feiertagen arbeiten, setzen sich – sofern es die Arbeitssituation und die Räumlichkeiten zulassen – kurz bei einem Teller Kekse zusammen. An manchem Standort werden die diensthabenden Mitarbeiter am Heiligen Abend mit einer besonderen Jause überrascht. Ansonsten geht für sie allerdings der Betrieb wie gewohnt weiter.
Situation etwas entspannter
Die Situation kurz vor Weihnachten hat sich in den Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding zwar endlich ein wenig entspannt, von einem normalen Alltag kann jedoch bei weitem keine Rede sein – der Kampf um das Leben der nach wie vor großen Zahl an COVID-Patienten geht weiter. „Ein geschmückter Christbaum, ein schönes Festmahl und vor allem fröhliche und besinnliche Stunden mit der Familie, Freundinnen und Freunden – gerade nach so einem herausfordernden Jahr wie diesem ist das heuer für den Großteil der Oberösterreicher eine besondere Freude. In unseren Kliniken geht stattdessen der Pandemie-Alltag weiter. Tausende unserer Mitarbeiter sind auch an den Feiertagen für unsere Patienten da, oftmals auch freiwillig. Dafür möchte ich mich im Namen der Bevölkerung und des Unternehmens bei ihnen ganz besonders bedanken!“, so Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.
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