Wieder Beeinträchtigung beim Ohlsdorfer Trinkwasser

Foto: Wolfgang Spitzbart

OHLSDORF. Die Gemeinde Ohlsdorf hat folgendes Schreiben an die betroffenen Ohlsdorfer Haushalte verteilt:

Wieder Beeinträchtigung beim Ohlsdorfer Trinkwasser

Sehr geehrte Wasserverbraucherinnen und Verbraucher!

Nach den bereits bekannten Belastungen einzelner Trinkwasserbrunnen mit Geruchsstoffen und Spuren von Pestiziden, konnten wir davon ausgehen, dass wir mit der Umstellung der Versorgungsschienen die Probleme vorerst beseitigen konnten. Neben dem Gemeindebrunnen in Föding beziehen wir derzeit Trinkwasser aus den Nachbargemeinden Gmunden und Laakirchen. Für die Herstellung der Hauptversorgung aus Gmunden laufen die Planungen und Vorbereitungen auf Hochtouren.

Neue Belastung beim Trinkwasser

Bei der letzten routinemäßigen Wasseruntersuchung (Ergebnis vom 27.10.2014) wurden wie vorgeschrieben Proben bei Endpunkten aus dem Leitungsnetz entnommen. Die mikrobiologische Untersuchung dieser Proben hat in einem Fall eine Belastung durch coliforme Keime und in einem weiteren Fall eine Belastung durch coliforme Keime und Enterokokken ergeben.
Die Gemeinde wurde von der Untersuchungsanstalt AGROLAB Austria GmbH. mittels Vorabbericht über die Verunreinigungen informiert. Auf Grund der örtlichen Messergebnisse wird die Keimbelastung im Bereich des Brunnens Föding vermutet, was aber durch weitere Untersuchungen erst bestätigt werden muss.
Durch die technischen Möglichkeiten und nicht zuletzt wegen der jüngsten Erfahrungen mit Trinkwasserbeeinträchtigungen konnte die Wasserversorgung innerhalb weniger Stunden umgestellt werden. Die Versorgung erfolgt mittlerweile aus den Netzen von Laakirchen und Gmunden. Weil noch nicht endgültig geklärt ist, ob die beiden Versorgungsstränge den gesamten Wasserbedarf bewältigen können, ersuchen wir an dieser Stelle auch um sorgfältigen Umgang mit dem Trinkwasser bzw. um einen bewussten Wasserverbrauch.

Maßnahmen für die Verbraucher

Auch mit der Lebensmittelaufsicht des Landes haben wir bezüglich der erforderlichen Maßnahmen sofort Kontakt aufgenommen, weil bei einer Belastung mit Bakterien bestimmte Nutzungseinschränkungen notwendig sind. Trotz der sofortigen Umstellung der Wasserversorgung und bis zum Ergebnis der bereits beauftragten Kontrolluntersuchungen vertritt auch die Lebensmitttelaufsicht die Ansicht, dass die erforderlichen Maßnahmen nach der Trinkwasserverordnung eingehalten werden sollen.

Für die Verbraucher gilt dabei in erster Linie folgende Bestimmung:

Das Wasser muss vor Verwendung zum Sieden erhitzt werden. Die Siedetemperatur ist wenigstens 3 Minuten zu halten.

Information und Nutzungseinschränkungen
Abkochen des Wassers vor der Verwendung (wenigstens 3 Minuten):
Dieses Wasser kann wieder bedenkenlos getrunken und verwendet werden, sollte jedoch gekühlt höchstens einen Tag lang verwendet werden (Gefahr der Wiederverkeimung!).

Zubereitung von Speisen, Reinigung von Lebensmitteln, Obst undGemüse:
Für Genusszwecke und für die Verarbeitung von Lebensmitteln sowie für die Zubereitung von Speisen darf ausschließlich abgekochtes Wasser verwendet werden. Dies gilt auch für das Reinigen bzw. Waschen von Obst und Gemüse.

Kaffee oder Tee nur aus abgekochtem Wasser:
Bei der Herstellung von heißen Getränken in Kaffeemaschinen wie sie im
Haushalt oder kleinen Imbissbetrieben verwendet werden, wird das Wasser lediglich erhitzt (anfangs oft unter 60 °C), was bestenfalls zu einer geringen Keimreduktion führt. Es ist daher auch hier abgekochtes Wasser zu verwenden.

Temperatur im Warmwasserbereich mindestens 80 °C:
In den letzten Jahren ist es aus Gründen der Sparsamkeit üblich geworden, dass die Temperatur in den Warmwasserboilern niedrig gehalten wird (oft nur 50 °C). Dies stellt bei einwandfreier Trinkwasserqualität grundsätzlich kein Problem dar mit Ausnahme der Legionellenproblematik (Abtötung ab 64°C). Bei mikrobiologischen Verunreinigungen kann sich bei diesen Temperaturen die Keimzahl allerdings noch weiter erhöhen. Die Temperatur sollte im Warmwasserbereich daher für die Dauer der Belastung auf wenigstens 80 °C eingestellt werden, wenn das Material des Rohrleitungsnetzes derartige Temperaturen erlaubt.

Reinigen von Geschirr und Gläsern:
Geschirr- bzw. Gläserspüler müssen beim Nachspülen wenigstens 85°C erreichen. Kann die Temperatur vom Gerät nicht erreicht werden, so muss das Geschirr bzw. müssen die Gläser nach der Reinigung mit abgekochtem Warmwasser nachgespült werden. Geschirr bzw. Gläser anschließend abtropfen und trocknen lassen.

Reinigung von Arbeitsflächen:
Die Reinigungslösung zur Reinigung von Arbeitsflächen und Geräten ist mit
Heißwasser (Leitungsnetz min. 80°C) oder mit abgekochtem Wasser, unter Verwendung eines Reinigungsmittels mit Desinfektionswirkung herzustellen. Zum Nachspülen ist abgekochtes Wasser zu verwenden.

Energiesparprogramm bei Geschirrspülern nicht verwenden:
Bei den Energiesparprogrammen wird mit geringer Wassertemperatur gereinigt (~ 50 °C) um einen Spareffekt zu erzielen. Ähnlich den Warmwasserboilern kann sich bei belastetem Wasser die Keimzahl im Wasser weiter erhöhen.

Duschen kann problematisch sein:
Beim Verrieseln des Wassers in den Duschen bilden sich kleinste Wassertröpfchen, in denen sich Mikroorganismen befinden können. Beim Einatmen können diese Mikroorganismen in den Körper gelangen und so zu Erkrankungen führen.

Weitere Informationen, insbesondere zusätzliche Hinweise für Lebensmittelbetriebe finden Sie im Informationsblatt "Vorsorgemaßnahmen bei mikrobiologisch belastetem Trinkwasser" im Internet unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at.

Über die weitere Entwicklung beim Trinkwasser und vor allem über die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen und hoffentlich über eine möglichst rasche Entwarnung werden wir sofort wieder informieren. Die Gemeinde arbeitet gleichzeitig an der Feststellung der Ursache(n) und natürlich auch an den Maßnahmen zur Behebung der Keimbelastung im Trinkwasser.

Für weitere Fragen stehen Ihnen Bürgermeisterin Christine Eisner (0699/10455059) und Wassermeister Josef Lamprecht (0676/846940161) jederzeit gerne zur Verfügung.

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