Redakteur im Selbstversuch
Zehn tolle Platzerl bei der Ischl-Challenge 2020 besuchen

Zehn Plätze galt es bei der Ischl-Challenge zu besuchen. | Foto: Collage Gratzer
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Nicht nur eine Challenge für die Bad Ischler Mittelschüler: Auch für Ischler – und Redakteure – jeden Alters ist diese Abenteuer-Tour durch die Kaiserstadt empfehlenswert. Zehn Platzerln sind dabei zu besuchen – weil alles outdoor ist, sollte das auch während des Lockdowns ohne Probleme möglich sein.

BAD ISCHL. Am 10. November hat Bürgermeisterin Ines Schiller die Ischl-Challenge 2020 auf Facebook promotet. "Weil Schulsport im Turnsaal ja momentan nicht möglich ist, gibts für alle Schülerinnen und Schüler der Bad Ischler Mittelschulen die Möglichkeit an der Ischl-Challenge teilzunehmen", schreibt Schiller. Und weiter: "Mit dieser Challenge wollen wir, die Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Stadtgemeinde verhindern, dass nicht noch mehr Zeit wie üblich vor den Bimdschirmen verbracht wird. Die Challenge soll animieren Sport und Bewegung in der Natur auszuüben! Startberechtigt sind alle Mittelschüler Ischls." Die Idee stammt von Nicole Größwang, Sonderpädagogin der MS1 Bad Ischl. Zehn Stationen galt es zu besuchen. Dort musste man sich fotografieren und das Foto per Mail an eine dafür eingerichtete Mailadresse ischlchallenge@gmx.at retournieren. Die Challenge ist schon vorbei, der Sieger erhälte eine Jahreskarte fürs Parkbad Bad Ischl "und dankenswerter Weise stellt die Gemeinde noch weitere Preise für die Teilnehmer zur Verfügung", so Größwang.

Zeit für den Selbstversuch

Nun ja, meine Zeit in der Mittelschule ist schon ein paar Jährchen her, die Challenge fand ich aber trotzdem interessant. Man denkt, dass man als eingefleischter Ischler ohnehin regelmäßig an die entlegendsten Orte seiner Gemeinde kommt. Dass das nur bedingt stimmt, zeigt mein Selbstversuch. Zuerst jene, Platzerl, die ich recht häufig besuche.

Meine All-Time Favorites: Jainzen, Siriuskogl & Co

Jainzen
Obwohl ja eigentlich die Katrin als der Ischler Herzberg bezeichnet wird, ist das für mich eindeutig der Jainzen. Rund ums Jahr gefahrlos begehbar, entweder als Runde oder einfach nur vorne rauf und wieder runter. Perfekt, um einen klaren Kopf zu bekommen, egal, ob nach einem stressigen Arbeitstag oder nach einer intensiven Silvesternacht – als man halt noch feiern durfte ;-) Einziger Wermutstropfen: Der Weg über die Wiese beim Doppelblick ist seit geraumer Zeit gesperrt und man muss auf die leider stehts sehr matschige Alternativ-Route ausweichen. Naja, so sieht zumindest jeder an den Schuhen, das man "hoch-alpin" unterwegs gewesen ist. Mit dem gebührenden Abstand kann man auch hin und wieder nette Gespräche führen, wie unlängst mit einem älteren Ehepaar (siehe Foto), das Tags davor auf der Kolowratshöhe über der Hoisnradalm gewesen war und vom neuen Turm "not amused" ist. Das Hoisnrad ist ja auch Teil der Challenge, also ...

Hoisenrad

... schau ich auch dort wieder mal vorbei. Und da werden Erinnerungen wach. Immerhin ist das Hoisnrad für gebürtige Pernecker Ausflugsziel Nummer eins und vor ewig langer Zeit hat mir der "Reiter Hons" gezeigt, wie GIGANTISCH ein Kasbrot wirklich sein muss. Die Jause inklusive der tollen Aussicht waren immer eine Belohnung – fürs nicht Jammern beim Raufgehen oder wenn ich zumindest ein Schwammerl bei den gemeinsamen Vater-Sohn-Touren gefunden hab'. Über den Sommer bin ich mittlerweile öfters mit dem Mountainbike oben und da belohn' ich mich meistens selbst mit einem Radler. Der Hoisnrad-Wirt ist immer wieder bestrebt, Attraktionen auf die Alm zu bringen. Lamas, Rasen-Skirennen, Bogenschießen, Musik, spezielle Schmankerln, Fitness- und Spielplatz in luftiger Höhe – das und noch vieles mehr konnte und kann man in den letzten Jahrzehnten "am Hoisnrad" erleben. Kein Wunder, dass es mich immer wieder mal dorthin verschlägt.

Siriuskogl
Weil wir gerade bei "g'standenen Wirtsleuten" sind: Auch der Koglwirt "Krauli" ist eine wahre Institution in Bad Ischl. Mit seiner Kochshow "held&herd" begeistert er online, aber auch Vorort am Siriuskogel können Gäste seine Kreationen und die Aussicht genießen. Immer wieder nehm' ich mir vor, das berühmt-berüchtigte Turmdinner auszuprobieren, hab' es aber bislang noch nicht geschafft. Naja, "nach" der Pandemie dann hoffentlich.

Kaiserjagdstandbild
Als Kind immer mal – zum Leidwesen der Eltern – daruf herumgekraxelt, heutzutage ist der Kaiser eher ein Beobachter bei Radtouren oder Laufrunden. Denn beide führen mich sehr oft am Kaiserjagdstandbild vorbei, wenn ich zur Chroinsky-Klause düse, von einer Blaa-Alm-Runde zurückkehre oder Intervallläufe – vom Tennisplatz bis zum Denkmal ist es genau ein Kilometer – trainiere.

Definitiv nicht oft genug ...

Nussensee
... schaue ich beim Nussensee vorbei. Obwohl er eigentlich pefekt für eine kleine Abkühlung nach einer Radtour ins "Oberland" ist. Derzeit toben Eisläufer auf dem See herum, mir persönich gefällt trotzdem die "flüssige" Nussensee-Variante besser. Wobei das kostbare Nass, auch schon mal Mangelware war. Ich erinnere mich noch, als wär es gestern gewesen: 2018, als hunderte Millionen Liter Wasser "gefehlt" haben und der See eher ein Teich war.

Ruine Wildenstein
Die Ruine Wildenstein hab ich früher zumindest ein Mal im Jahr besucht. Nämlich dann, wenn ich im Zuge des Katrin Berglauf-Staffelbewerbs brav meine 400 Meter abgespult, dabei all meine Sünden abgebüßt und spätestens dann bei der Ruine überlegt habe, ob ich nicht wieder nach Hause in mein Bett soll, anstatt hinauf zur Siegerehrung zu gehen. Wer legt einen Lauf auch bitte auf einen Sonntag, wenn wir am Samstag Tennismeisterschaft haben und – zumindest "vor" Corona – immer eine sehr lange ... ähm ... Nachbesprechung haben. Naja, gewonnen haben wir das Ding trotzdem mal, nämlich 2015 #gemmaischl

Leschetizky-Höhe
Auch mit der Leschetizky-Höhe verbinden mich vor allem Lauferinnerungen. Und nein, ich bin definitiv kein Läufer. Oft kommt es mir eher so vor, als hätte ich einen verschluckt. Dank "Corona" hat meine Waage auch schon bessere Zeiten gehsehen. Aber die Challenge führt mich eben doch zu Platzerln, die ich meistens nur mit einem Anlass besuche. Ein solcher Anlass war eben der "Katz-Lauf" bzw. die Nurmis-Enkel-Vereinsmeisterschaften. Traditionell wird direkt vor der Haustür der "Schwarzen Katz" gestartet und gefinished. Seit dem Tod von Katz-Wirtin Maria – Gott hab sie seelig – wurden zumindest das Ziel zum Ahorner Feuerwehrdepot verlegt. Bereits mehr als 30 Mal wurde der Vereinslauf bereits durchgeführt.

Jubiläumsweg-Hütte
"Back to the roots" heißt es beim nächsten Checkpoint: Der Jubiläumsweg-Hütte. Hier war ich heuer, nach langer Pause, dank der Challenge auch wieder einmal. Und dabei war ich dort während meiner Kindheit fast jeden Tag. Moos-Hütterl, Baumhäuser, Tannenzapfen-Schlachten – die harzige, etwas gefährlichere Alternative zur Schneeball-Schlacht – Mountainbike-Rennen und vieles mehr ... DANKE, dass ich ohne Smartphone und Sozialen Medien aufwachsen durfte und vor allem hier im schönen Salzkammergut!

Sterzens Abendsitz
Mit diesem Ort verbinde ich durchaus ein bisserl Romantik – oh ja, auch Journalisten können romantisch sein, die Leute vergessen das nur, weil wir immer mehr zum personifizierten Bösen in Sachen "Fake News" und "Corona" werden. Keine Sorge, ich erspare natürlich die Details. Aber für einen jungen Burschen war es damals (in der guten alten Zeit) durchaus etwas Besonderes, mit seiner ersten festen Freundin händchenhaltend durch Reiterndorf zu spazieren. Schön, dass ich wieder mal am Sterzens Abendsitz war und daran zurückdenken konnte.

Absolutes Neuland: Suche nach dem Kreuz auf dem Kalvarienberg

Wer meinen Instagram-Channel verfolgt – ich kenne die Follower-Zahl, es sind nicht viele – weiß, dass ich die letzten paar Jahre einige Gipfel gestürmt habe. Ich bin dabei richtig weit im Salzkammergut herumgekommen, war auch im Steirischen und Salzburgerischen unterwegs. Dass es auf dem Kalvarienberg, im Wald hinter der Kirche – hier haben meine Eltern geheiratet und das war auch der Ort meiner Taufe – ein Kreuz gibt, war mir aber völlig neu. Doch die Ischl-Challenge motivierte mich dazu, auch diesen weißen Fleck auf meiner Landkarte noch zu erkunden. So machte ich mich auf den Weg zur Kirche. Den Ausblick vom Kalvarienberg habe ich schon hunderte Male genossen. Im Wald dahinter war ich aber so gut wie nie. Durch Schnee und Laub kämpfte ich mich nach oben, nicht wissend, ob da tatsächlich noch das Gipfelkreuz kommt, oder ich irgendwann in Pfandl lande. Doch letztlich bin ich doch angekommen, wobei es weiter gewesen ist, als ich mir gedacht habe.

Fazit: "Gehenswert"

Nochmal: Ich weiß, dass es eigentlich eine Challenge für Mittelschüler gewesen ist. Trotzdem erfüllt es mich mit ein bisserl Stolz, all diese zehn Orte in den letzten Wochen besucht zu haben. Es war nicht nur eine Wanderung an der frischen Luft, sondern bei vielen Platzerln auch eine kleine Reise in die Vergangenheit, wo alles noch ein Stück unbeschwerter war, als heute. Rausgehen und unsere wunderschöne Gegend erkunden – das hab ich mir von dieser Challenge mitgenommen. Gerade diese leidige "Corona-Zeit" ist perfekt für Spaziergänge geeignet. Nicht unbedingt bei diesen unnedigen "Corona-Spaziergänge", sondern eben genau Abseits der Menschenmassen.
Denn eins ist für mich fix: Egal, wie lange man schon in einer Gegend lebt – es gibt immer noch etwas, das man entdecken kann.

Hoffentlich gibt es auch bald in den anderen Salzkammergut-Gemeinden solche Challenges!

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