König Fußball regiert die Politik in der Kaiserstadt
BAD ISCHL. „Wie weit haben Anrainer ein Mitspracherecht?“; Gibt es eine optisch verträgliche Lösung?“; „Es gibt nur 500 Nutznießer und 5000 Geschädigte bei dem Projekt“; „Wie kann man eine Fußball-Arena in die grüne Lunge der Stadt bauen?“; „Warum baut man nicht gleich eine Laufbahn rund um den Platz?“; „Ein Stadion zieht Verkehr an und dann haben wir keine Parkplätze mehr“: Heftig protestierte eine handvoll Anrainer in der letztwöchigen Ischler Gemeinderatssitzung. Grund der Empörung: Die derzeit kursierenden Pläne – die BezirksRundschau berichtete – in der Kaltenbachau ein Fußballstadion zu errichten.
Direkt angesprochen, ging Bürgermeister Hannes Heide auf die Bedenken der Anrainer ein: „Ich weiß zwar nicht, wie man auf die 500 Nutznießer kommt, aber natürlich wird das Projekt nach den gesetzlichen Richtlinien abgewickelt. Ebenso wird auf die Anrainer Rücksicht genommen,“ so Heide.
Der Plan, demnach zwei Fußballplätze – ein Trainingsplatz und ein Hauptspielfeld – in der Kaltenbachau entstehen sollen, dürfte aber ohnehin vom Tisch sein. Wahrscheinlichste Variante derzeit: Das bestehende Stadion neben dem Bahnhof wird generalsaniert und der bereits bestehende Fußballplatz in der Au wird – mit neuem Kunstrasen und erweiterter Infrastruktur – als Trainingsplatz genutzt.
Der Bürgermeister widersprach in seiner Stellungnahme auch dem Vorwurf, das Naherholungsgebiet Kaltenbachau sei in Gefahr: „Um die Kaltenbachau als Nahrerholungsgebiet für die Zukunft zu erhalten, werden seit Jahren hunderttausende Euro investiert. Im Herbst wird zudem mit der Renaturierung des Kaltenbachs am Gartenschaugelände begonnen. Außerdem wird im Zuge der Gartenschau das Wegenetz neu gestaltet, Ruheplätze geschaffen, neue Uferbereiche zugänglich gemacht, Kleindenkmäler saniert und vieles mehr“, so Heide.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.