Knapp 400-jährige Historie
Privilegierter Schützenverein Bad Ischl ist einer der ältesten Vereine im Salzkammergut
BAD ISCHL. Mit langer Tradition aber sicherlich kein "alter Hut": So manchen Sportverein des Salzkammergutes gibt es schon seit hunderten Jahren. Darunter auch der Privilegierte Schützenverein Bad Ischl. "Am 3. Juli des Jahres 1628 wurde das Gesuch der Ischler an die damals anwesende kaiserliche Visitationskommission um Gewährung eines kaiserlichen Schützenvorteils bewilligt", schreibt Anton Aitenbichler in seiner Festschrift. Der Schützenvorteil war ein landesfürstliches Privileg in der Form einer jährlichen Geldzuwendung an Städte und Märkte, um junge Leute zu regelmäßigen Schießübungen anzueifern, und sie für den Fall der Feindesgefahr oder anderer Notwehr wehrtüchtig zu machen. Es wäre aber ein Irrtum, das Jahr 1628 als Gründungsjahr für die Ischler Feuerschützen anzunehmen. Zumindest seit dem Jahre 1587 gab es eine Schießstatt, deren Errichtung in diesem Jahr von den obderennsischen Landständen wegen der drohenden Türkengefahr für jeden größeren Ort gefordert wurde. Mehr dazu in der Festschrift, die von
Magische Zahl: 100 Mitglieder und vor 100 Jahren übersiedelt
Der Privilegierte Schützenverein hat insgesamt etwa 100 Mitglieder. Die Vereins-Mitgliedschaft kann jeder interessierte Schütze erwerben, sofern er den allgemein gültigen gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Vor gut 100 Jahren übersiedelte der Privilegierte Schützenverein nach Brandenberg. Das Gelände konnte mit dem Reinerlös des großen 300-jährigen Jubiläumsschießens käuflich erworben werden. Ungewöhnlich für heutige Schützenvereine: "Wir sind seit damals Besitzer des Grundstückes, nicht Pächter, wie es oft bei vergleichbaren Vereinen üblich ist", so Anton Aitenbichler.
Tradition mit modernem Touch
"Es ist aber wichtig festzuhalten, dass unsere Schießstätte auf den modernen Schießsport setzt, während andere Schützenvereine im Salzkammergut erfolgreich das bodenständige Brauchtum und Schützenwesen hoch halten", so Aitenbichler weiter. Man sehe das als eine sehr erfreuliche Ergänzung im Schießsport, keinesfalls als Konkurrenz. Die Schießanlage präsentiert sich heute nach einem umfangreichen Um- und Neubau als moderne Sportanlage auf einem etwa 5.000 Quadratmeter großen Areal. Auf 10 modernen, automatischen Gewehrständen wird die Disziplin "100m stehend frei" mit dem Kleinkalibergewehr geschossen. Seit 2001 besteht die Möglichkeit, fünf Stände auf 50 Meter umzustellen. Die Pistolenhalle bietetzehn moderne Stände mit Wendescheiben - auf neuestem technischen Stand.
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