Sibergsteigen als Wettkampfsport immer noch nicht anerkannt
SALZKAMMERGUT. Kaum eine andere Sportart ist derzeit so im Aufwind wie das Skibergsteigen. Im Kontext mit touristischen Chancen im kränkelnden Wintertourismus, von 15% Umsatzwachstum im Handel und von etwa 500.000 Skibergsteigern in Österreich sollte man meinen, dass der Weg für eine strahlende Zukunft der Sportart frei sein müsste.
Doch was im Breitensport eine seit Jahren sich steigernde Aufbruchsstimmung auslöst, ist im Spitzensport noch nicht angekommen: Die Athleten der Österreichischen Nationalmannschaft Skibergsteigen dürfen Österreich nach wie vor nicht offiziell vertreten, obwohl von ihnen immer wieder internationale Spitzenleistungen gezeigt werden.
Der Präsident des Fachverbandes für Wettkampf-Skibergsteigen ASKIMO, Dr. Konrad Meindl, erklärt: „Seit 2007 bemühen wir uns um die Anerkennung der Sportart Wettkampf-Skibergsteigen. Bisher leider ohne Erfolg, die wechselnden Begründungen lauten von der alpinen Gefährlichkeit der Sportart bis zu Vorwürfen bei der Vorgehensweise während der Bewerbung. Während damit sportpolitisch in Wien um des Kaisers Bart gestritten wird, vertreten unsere Athleten Jahr für Jahr dennoch mit Stolz ihr Land. Im letzten Winter mit 33 Top10 Platzierungen und 2 Medaillen im Weltcup. Und das gegen immerhin 32 Nationen, bei denen das Wettkampf-Skibergsteigen anerkannt ist...neben den starken Hauptnationen der Alpen und allen unseren Nachbarländern sind da auch Exoten dabei.“
Das Wettkampf-Skibergsteigen ist auch ein Beispielfall, wie in Zukunft mit für Österreich neuen Sportarten und deren Leistungsträgern umgegangen werden soll. Entscheidungen werden allzu oft von sportpolitischen Interessen verzerrt und verzögert. Die Reform des Bundes- Sportförderungsgesetzes, die derzeit von Sportminister Mag. Norbert Darabos forciert wird und bis Herbst 2012 abgesegnet sein soll, könnte hier Abhilfe schaffen. Mehr Sport und weniger Politik, das ist die einhellige Meinung aller am Gesetzesentwurf beteiligten.
Bis dahin – und notfalls auch noch länger – werden die Sportler und Funktionäre des ASKIMO weitermachen, auch ohne die Erkenntnis in der Bundeshauptstadt, dass Bergsport auch Leistungs- Sport sein kann und dass dort alljährlich Medaillen geholt werden.
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