Verena Preiner
"WM-Bronze fühlt sich noch immer wie ein Traum ein"

Verena Preiner aus Ebensee schrieb bei der Weltmeisterschaft rot-weiß-rote Sportgeschichte. | Foto: ölv/von der laage
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WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Verena Preiner im großen BezirksRundschau-Interview.

EBENSEE. Im Oktober schrieb die junge Ebenseerin Sportgeschichte, nun lässt sie ihren Erfolg noch einmal Revue passieren und spricht über weitere Ziele.

BezirksRundschau: Haben Sie Ihren Erfolg mittlerweile realisiert?

Preiner: Es fühlt sich noch immer ein bisschen wie im Traum an. Ich hatte nach der WM extrem viele Termine, werde jetzt öfters auf der Straße angesprochen als früher. Auch die Medien-Anfragen sind gestiegen. Ich bin stolz und dankbar, dass Trainer Wolfgang Adler und ich 2019 die Früchte unserer neunjährigen Arbeit ernten durften. Alleine der Blick zurück ist atemberaubend: Zuerst Olympia-Limit, dann ÖLV-Rekord, Challenge-Gesamtsieg & WM-Bronze, als Draufgabe OÖ-Sportlerin des Jahres und Österreichs Aufsteigerin des Jahres. Es war beruflich gesehen ein Super-Jahr. Eines muss jedem klar sein: Zu einem Medaillengewinn braucht es neben Können auch eine gewisse Portion Glück. Ich hatte in Doha das entsprechende Glück und die notwendige Tagesverfassung. Das heißt aber nicht, dass ich in Tokio automatisch wieder vom Podium träumen darf. Ich arbeite hart weiter, kämpfe um meine Chance. Eine Edelmetall-Garantie ist das aber nicht.

Damit sind Sie sicherlich eine der erfolgreichsten Sportlerinnen des Salzkammergutes, inpunkto WM-Erfolge hast du auch Rot-Weiß-Rote-Sportgeschichte geschrieben. Wie fühlt sich das an?
Ich bin – rein statistisch gesehen – die dritte Österreicherin mit einer LA-WM-Medaille. Mit Sigrid Ortner-Kirchmann und mir kommen zwei aus Ebensee. Darauf kann die Sportunion Ebensee durchaus ein bisschen stolz sein. Ich sehe meinen Erfolg als Lohn für die Arbeit der letzten Jahre. Und natürlich steigt damit auch mein Selbstvertrauen. Wichtigste Voraussetzung: Ich muss gesund bleiben, um weiter im Kreis der Weltklasse mitmischen zu können.

Nochmal kurz zum Wettkampf: Ab wann (nach welcher Disziplin) war klar, dass da ein Stockerlplatz drinnen ist? Oder haben Sie sich überhaupt vor dem Bewerb schon gedacht, dass Sie vorne mitmischen werden?
Ich wusste, dass ich zu jenen vier bis sechs Athletinnen zähle, die um Bronze mitkämpfen können. Dass es wirklich Bronze werden kann, hat sich vor dem abschließenden 800-m-Lauf angekündigt. Da war ich schon auf Platz drei und wusste: Über 800 m zähle ich mit Katarina Johnson-Thompson zu den Besten. Da sollte eigentlich nichts mehr passieren. Andererseits hat das Beispiel Ivona Dadic gezeigt, wie eine Verletzung alle Träume mit einem Schlag zunichtemachen kann. Als ich im Ziel den Dreier hinter meinem Namen aufleuchten sah, war ich einfach nur glücklich und erleichtert.

Schon bei unserem ersten Interview haben Sie gemeint, dass der 800-Meter-Lauf Ihre Paradedisziplin ist. Nun stehen Sie da am Start und wissen, dass Sie in Ihrer stärksten Disziplin Ihren Traum Wirklichkeit werden lassen können. Was haben Sie sich vor dem Start gedacht, was während des Laufs?
Katarina (Johnson-Thompson) und ich haben uns vorher ausgemacht, das Tempo von Beginn an zu diktieren. Das ist uns dann auch sehr gut gelungen. Zum Denken kommst du eigentlich nicht mehr, du kämpfst, versuchst das Letzte aus dir herauszuholen. Sieben Bewerbe in zwei Tagen, noch dazu in der Hitze von Doha, das geht nicht spurlos an dir vorüber.

Ein großer Empfang in Österreich und zahllose Gratulanten in Ebensee: Was hat sich in den letzten Monaten für Sie verändert?
Ja, wir haben diverse neue Kontakte, Sponsoren-Gespräche, Medientermine, Ehrungen. Ich bin noch immer vor jedem Auftritt ein bisschen nervös. Auf der Laufbahn fühle ich mich definitiv wohler.

Nach dem Wettkampf ist ja bekanntlich vor dem Wettkampf. Was sind Ihre Pläne für die nächsten Monate, was die langfristigen Ziele?
2020 stehen für uns Leichtathleten drei Großereignisse auf dem Programm: Im März findet in Nanjing (CHN) die Hallen-WM statt, Anfang August die Olympischen Spiele in Tokio (JPN) und Ende August bildet die EM in Paris den Abschluss. Im November hat die Vorbereitung auf die Hallensaison begonnen, von 4. bis 21. Dezember bin ich auf Trainingslager in Teneriffa, genauer in Arona, im Süden der Insel. Zugegeben, ich bin im Augenblick die Nummer drei der Weltrangliste. Aber damit kann ich mir nichts kaufen. Meine Medaillen-Chance muss ich mir bei jedem Großereignis wieder neu erarbeiten.

Verena Preiner aus Ebensee schrieb bei der Weltmeisterschaft rot-weiß-rote Sportgeschichte. | Foto: ölv/von der laage
Foto: oöc/stefan mayerhofer
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