Sanierungsverfahren über Verzinkerei eröffnet

VORCHDORF. Am 16. März wurde über das Vermögen der Firma Peter Lössl Gesellschaft m.b.H., 4655 Vorchdorf, Zinkstraße 1, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Wels eröffnet.
Gegenstand des Unternehmens: Verzinkung von Metall
Gesellschafter: Peter und Nina Lössl
Geschäftsführer: Peter und Nina Lössl
Betroffene Dienstnehmer: 63
Betroffene Gläubiger: 70
Passiva: rd. 7,1 Mio.
Aktiva: rd. 6,7 Mio.

Sanierungsplan:
Die Insolvenzgläubiger erhalten eine 20-prozentige Quote, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes.
Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 28. Mai über den KSV1870 angemeldet werden. Mail: insolvenz.Linz@ksv.at

Die Ursachen der Insolvenz liegen in allgemeinen Umsatzrückgängen am Markt sowie im Wegfall von vier Großkunden begründet.
Laut KSV1870 Informationen verlief die wirtschaftliche Entwicklung der Antragstellerin bis zum Jahr 2010 zufriedenstellend. Im Jahr 2011 musste eine Investition mit einem Finanzierungsvolumen von rund 4,6 Mio. Euro durchgeführt werden, da mit der alten Verzinkungsanlage die Umweltstandards nicht mehr einzuhalten waren. Der in den Folgejahren erwirtschaftete Cashflow war zu gering, um die jeweils auflaufende AFA abdecken zu können, sodass die Überschuldung eingetreten ist.

Weitere verfahrensrelevante Daten:
Die Wurzeln des OÖ. Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1960 zurück.
Martin Lössl gründete eine Feuerverzinkerei mit 25 Mitarbeitern. Es wird dabei ein zuvor behandeltes Metall in rund 450 Grad heißes, schmelzflüssiges Zink getaucht. Die dabei entstehende Zink-Eisen-Legierung schützt vor Umwelteinflüssen und bessert kleine Risse und Beschädigungen aus. Die Teile werden vom Kunden bzw. vom unternehmenseigenen Fuhrpark angeliefert und nach erfolgter Verzinkung prompt wieder retourniert.
Das Unternehmen soll laut Angaben im Insolvenzantrag weitergeführt und die angebotene 20-prozentige Sanierungsplanquote aus dem Fortbetrieb erwirtschaftet werden.
Bei der gegenständlichen Insolvenz handelt es sich den Verbindlichkeiten nach um den zweitgrößten Fall des heurigen Jahres in Oberösterreich (an erster Stelle liegt derzeit das Insolvenzverfahren GIA Austria GmbH mit rd. EUR 11,1 Mio. Passiva).

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