Die gestohlenen Altarbilder von Hallstatt

(v.l.n.r.): Reinhard Kerschbaumer (Pfarrgemeinderatsobmann), Mag.a Julia Amann vom Bundesdenkmalamt, MMMag. Hubert Nitsch vom Kunstreferat der Diözese und Diözesankonservator, Bürgermeister Alexander Scheutz - Foto Franz Frühauf
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Bei einer Pressekonferenz in der Pfarrkirche Maria am Berg in Hallstatt wurden am Donnerstag, 20. September 2018 die vier gestohlenen Tafelbilder aus dem gotischen Altar präsentiert. Im März 1987 sind bei einem nächtlichen Einbruch aus der Pfarrkirche von einem italienischen Diebespaar die Tafelbilder gestohlen worden. Nach dem Diebstahl wurden gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und dem Kunstreferat/Diözesankonservatorat der Diözese Linz die gestohlenen Bilder mit Repliken nach den vorhandenen Fotos ersetzt, um das gesamte Erscheinungsbild des Altars zu wahren. Die Altarbilder stammen aus der Zeit um 1450 von einem unbekannten Meister und sind beidseitig mit Öl auf Holz bemalt. Zu sehen sind die Eltern der Gottesmutter Maria, Anna und Joachim, weiters die Heiligen Christophorus, Wolfgang und Rupert. Letzterer ist der Schutzpatron des Salzbergbaus und der Salzarbeiter und damit untrennbar mit Hallstatt verbunden. Bei einer Razzia wurden im Jahr 2016 die Bilder von der italienischen Kriminalpolizei wieder sichergestellt und im November 2016 sind die Tafeln von Diözesankonservator MMMag. Hubert Nitsch in Rom begutachtet und identifiziert worden. In den letzten Monaten wurden die Bilder, die zwischenzeitlich in der Studiensammlung der Diözese in Linz lagerten, in Zusammenarbeit von Kunstreferat/Diözesankonservatorat und den Restaurierungswerkstätten des Bundesdenkmalamtes in liebevoller Kleinarbeit restauriert. Die letzten Restaurierungsarbeiten und der neuerliche Aufbau des Altares erfolgten unmittelbar in der Pfarrkirche Hallstatt. Mag.a Julia Amann von der Abteilung für Konservierung und Restaurierung des Bundesdenkmalamtes unterstrich, dass die Tafeln nach den 30 Jahren, in denen sie in „Privatbesitz“ waren, in erstaunlich gutem Zustand vorgefunden worden seien. Zwei der Bilder waren in diesen Jahrzehnten gerahmt, zwei nicht. Die nicht gerahmten Bilder hatten mehr Beschädigungen, waren aber auch nicht arg verzogen oder gekrümmt, sodass sie relativ leicht wieder in die beim Diebstahl zerstörten Originalrahmen eingefügt werden konnten. Reinhard Kerschbaumer, Obmann des Pfarrgemeinderates der Pfarre Hallstatt dankte allen an der Rückführung Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und besonders dem Bundesdenkmalamt für die Übernahme der Kosten der Restaurierung. In kurzen Umrissen berichtet er die Chronologie des Altares: Er wurde in Hallstatt für die Salzbergarbeiter gefertigt und stand in der Hauerkapelle am Salzberg. Als der Altar von den Bergarbeitern entsorgt werden sollte, wurde er von ihnen nicht demoliert sondern sorgfältig versteckt. Im Jahre 1600 wurde der Altar in die Pfarrkirche gebracht und er ist erst 1965 nach Renovierungsarbeiten in der Taufkapelle aufgestellt worden. Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz, dankte dem langjährigen Pfarrgemeinderats-Obmann Kerschbaumer für seine seit Jahren ehrenamtliche und umfangreiche Arbeit für die katholische Kirche und deren Kunstschätze. Auch MMMag. Hubert Nitsch, Leiter des Kunstreferats der Diözese Linz und Diözesankonservator, unterstrich die Bedeutung des Ehrenamts in der Diözese Linz: „Wir leben von Menschen wie Herrn Kerschbaumer, die sich vor Ort um das Kunstgut kümmern. Sein Statement zum Altar: Er wurde nicht aus kunsthistorischen Gründen gemacht, sondern um eine Lebensbewältigung für die Menschen damals zu bieten, für die Salinen- und Salzarbeiter, die ein sehr karges und ausgesetztes Leben geführt haben. Der Altar verkörpere das Leben des Menschen von der Geburt bis hin zum Tod (Anna mit Jesus und Maria auf dem Schoß, der hl. Christophorus mit dem Jesuskind sowie das Kreuzigungsbild in der Mitte des Altares). Hier konnten sich die Salzarbeiter damals wiederfinden und auch die Menschen von heute können im Betrachten dieser Bilder ihr Leben bedenken. In diesem Spannungsbogen von Geburt bis zum Tod werde das Leben der Menschen gefeiert. Zum Abschluss lud Pfarrgemeinderats-Obmann zur liturgischen Wiedereinführung des Altares ein. Diese wird am ersten Adventsonntag, dem 2. Dezember 2018 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche gefeiert.

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