Jugend vermehrt an Landwirtschaft interessiert

Im Agrarbildungszentrum Salzkammergut bereiten sich die Schüler auf vielerlei landwirtschaftliche Berufe vor. | Foto: ABZ Salzkammergut
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BEZIRK (pg). Zeitliche Unabhängigkeit und finanzielle Stabilität. Eigentlich Dinge, die sich jeder für sein eigenes Leben wünscht. Auf den ersten Blick scheint es daher seltsam, dass sich jemand für die Arbeit in der Landwirtschaft entscheidet: Früh aufstehen, nie in den Genuss einer Urlaubsreise kommen und außerdem der instabilen Preislage diverser Produkte ausgesetzt sein. Ganz so düster sind die Aussichten zum Glück nicht. Die Einstellung vieler Einheimischer geht sogar in eine völlig andere Richtung. "Es ist erfreulich, dass sich vermehrt auch viele junge Menschen für eine Ausbildung in landwirtschaftlichen Fachbereichen interessieren", erklärt sich Bezirksbauernkammer-Obmann Christan Zierler. "Zum einen wird die Tradition weitergegeben, es interessieren sich aber auch viele 'branchenfremde' Leute."
Dem kann auch Barbara Mayr, Direktorin des Agrarbildungszentrums Salzkammergut, zustimmen. "Wir bemerken, dass das Interesse an der Landwirtschaft gestiegen ist", so die Leiterin des Altmünsterer Bildungszentrums. Dies zeigen auch die Schülerzahlen: Im Schuljahr 2012/2013 machten 18 Personen per Abendschule den Abschluss als landwirtschaftlicher Facharbeiter. Sofern alles glatt läuft, werden es 2016 bereits 41 Personen sein. Während die Abendkurse von Erwachsenen besucht werden, sind auch unter tags zunehmend mehr Schüler anzutreffen: Von 241 Schülern der Landwirtschaft und ländlichem Betriebs- und Haushaltsmanagement im Jahr 2011/2012 hat man sich heuer bereits auf 265 gesteigert. "Ein wichtiger Punkt ist die Sehnsucht der Leute, wieder geerdet zu sein. Zu erleben, was in der Natur geschieht, und dies mit Kopf und Herz aufzunehmen", begründet Mayr den Trend. "Die Jungen wollen sich wieder spüren. Sie möchten ihr Tun und das sich ergebende Resultat beobachten können."

Spielverderber der Branche

Eine unsichere Variable in der Landwirtschaftsgleichung ist der Preis. Vor allem am Milchsektor hat man mit Problemen zu kämpfen. "Wir waren hier in der Talsole, aber langsam erholen sich die Märkte wieder", so Michael Waidacher, Geschäftsführer von Gmundner Milch. Seit April haben zudem 19 Landwirte von konventioneller auf Biomilch-Produktion umgestellt. Als weiterer Spielverderber wird – nicht nur von Landwirten – das Wetter gesehen. Zierler zufolge war es aber nur subjektiv schlimm: "Für einzelne Landwirte war es schon arg, vor allem in Laakirchen, aber generell kann man nicht von einer Katastrophe reden."

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