Radfahrer sind in Gmunden noch selten
Nur vier Prozent der Wege im Alltagsverkehr werden in Gmunden mit dem Rad zurückgelegt.
GMUNDEN (km). Die Bezirkshauptstadt ist mit diesem Wert im Vergleich zum gesamten Bezirk mit 8,1 Prozent, Vöcklabruck mit 8,9 Prozent, Münster mit 38 Prozent und Kopenhagen mit 38 Prozent das Schlusslicht. "Der vergleichsweise unterdurchschnittliche Radfahranteil dürfte primär zwei Gründe haben: Die Raumordnung und die Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte war primär am motorisierten Individualverkehr orientiert. Durch die Zersiedelung der Landschaft und den Einkaufszentren auf der grünen Wiese hat sich eine Zwangsmobilität mit dem Auto optimiert und der unmotorisierte Verkehr somit zurückgedrängt. Der zweite Grund liegt in der Topographie Gmundens mit den Steigungen. Es ist typisch für den Menschen, dass er zwar in Sport und Freizeit zu großen Anstrengungen bereit ist, im Alltag jedoch zur Energieminimierung neigt", so Otto Kienesberger von den Grünen Gmunden. Bürgermeister Stefan Krapf und Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder haben zur Verbesserung der Situation im Vorjahr eine Fahrradoffensive ins Leben gerufen.
Fahrradbeauftragte für Stadt
Gottfried Fellner und Gerhard Rastiger wurden als Fahrradbeauftragte bestellt. Im nächsten Gemeinderat soll der neue Generalverkehrsplan beschlossen werden, auch hier sollen Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel "mehr Rechte bekommen". Die Grünen Gmunden haben ein Positionspapier erstellt, in dem sie Vorschläge für Gmunden erarbeitet haben. Die Grünen setzen auf sogenannte Mehrzweckstreifen für Radfahrer. "Diese haben sich beim neuen Bahnhof in Gmunden bestens bewährt. Sie sorgen für eine optische Verengung der Straße, daher fahren Autofahrer langsamer", so Kienesberger. Gmunden habe kein Geld für teure Lösungen, die Mehrzweckstreifen seien genauso effektiv und kosten einen Bruchteil von baulichen Lösungen. Im Stadtteil "Au" sind solche Mehrzweckstreifen bereits geplant.
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