Gestohlene Hallstätter Altarbilder wieder in Oberösterreich
Sie sind nach 30 Jahren endlich nach Oberösterreich heimgekehrt: jene vier Tafelbilder aus dem gotischen Altar der Pfarrkirche Hallstatt, die 1987 bei einem nächtlichen Einbruch gestohlen wurden
HALLSTATT, LINZ. Zu einem Kriminalfall der besonderen Art wurde der Diebstahl von Hallstätter Altarbildern im Jahr 1987. Die Freude, als diese schließlich im März in Italien gefunden wurden, war groß (wir haben berichtet). Noch größer war die Freude aber am 10. Oktober, weil sich die Bilder nun auch wieder auf oberösterreichischem Boden befinden. Im Bischöflichen Gymnasium Petrinum, wo die Bilder in der Studiensammlung des Kunstreferats der Diözese Linz derzeit gelagert werden, erläuterten ein Vertreter der Pfarre Hallstatt sowie ExpertInnen der Diözese Linz, des Landeskriminalamtes und des Bundesministeriums für Inneres die Bedeutung der Bilder, wie sie wiedergefunden werden konnten und wie der Diebstahl von Kulturgut in Kirchen verhindert bzw. erschwert werden kann.
Bessere Sicherung Vorort
Reinhard Kerschbaumer, Obmann des Pfarrgemeinderates der Pfarre Hallstatt, brachte als Vertreter der Pfarre seine Freude über die Wiederauffindung der Bilder und seinen Dank an alle an der Auffindung Beteiligten zum Ausdruck. "Die Pfarre hat nach dem Diebstahl im Jahr 1987 die Hoffnung nie aufgegeben, dass die Bilder wieder auftauchen", so Kerchbaumer. Umso größer sei die Freude gewesen, als man im März 2017 über der Auffindung der Bilder in Italien informiert worden sei. Die Bildtafeln sollen nach ihrer Rückführung wieder in den gotischen Flügelaltar eingebaut werden und dort die langjährigen Kopien ersetzen – und dann besser gesichert werden, wie Kerschbaumer betont: „Es ist den Verantwortlichen der Pfarre Hallstatt bewusst, dass man solche Kunstwerke nicht ungesichert lassen darf. Wir werden einen Weg finden, um dieses kostbare Kleinod in unserer Pfarrkirche gesichert aufzubewahren und es den Hallstättern sowie den vielen Gästen aus nah und fern zeigen zu können.“
Heimkehr frühestens zur Barbaramesse
Wunsch der Pfarre ist es, dass die Bilder noch in diesem Jahr heimkehren können – etwa Anfang Dezember, rechtzeitig zum Fest der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, zu deren Gedenken am 3. Dezember die traditionelle „Barbaramesse“ gefeiert wird. „Der Altar stand ja ursprünglich in der Hauerkapelle am Hallstätter Salzberg und auch die Tafelbilder haben mit dem Bergbau zu tun“, erklärt Kerschbaumer die Bedeutung des Datums. Fronleichnam 2018 wäre ein zweites Wunschdatum der Pfarre für die Rückkehr der Bilder.
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