Tourismusschüler erhalten Einblick in Social Media Recht
BAD ISCHL. Einen äußerst interessanten und topaktuellen Einblick in das Social Media Recht bot Sebastian Riedlmayr den Tourismusschülern von Bad Ischl.
Der junge Rechtsanwaltsanwärter aus Salzburg gilt als ausgewiesener Experte für die Rechtsgrundlagen der großen Internet-Welt und meint „seit fünf Jahren beschäftige ich mich fast nur noch mit diesen Themen“. Zwei Stunden reichen eigentlich nicht aus, um einen Überblick über die großen Fragen des Urheberrechts im www abzuklären. Den Versuch war es auf alle Fälle wert. Es gibt kein eigenes „Social Media Gesetz“, sondern es sind viele einzelne Rechtsvorschriften, die dabei zum Tragen kommen – unter anderem das ABGB (Schadenersatzrecht), das Strafgesetzbuch (z.B. Verbotsgesetz), vor allem das Urheberrechtsgesetz (große Relevanz bei Content in den Social Media), das Markenschutzgesetz oder das Gesetz über Unlauteren Wettbewerb (z.B. bei Gewinnspielen auf Websites oder in sozialen Netzwerken).
Der wohl größte Brocken ist aber die EU-Datenschutz-Grundverordnung, die ab 25. Mai2018 die „Welt des Datenabsaugens“ – oft ja, ohne dass das dem User bewusst wird – radikal verändern wird. „Big Data ist dann Vergangenheit“ meint dazu Riedlmayr. Den Internetriesen wie Facebook, Google oder Microsoft weht derzeit eine gravierende Verschärfung bei der Verwendung personenbezogener Daten entgegen, alle bisherigen Datenbanken über Kunden müssen dann gelöscht und vernichtet werden. „Facebook hat jetzt schon Einbußen in zweistelliger Milliardenhöhe“, lässt der Experte hinter die Kulissen blicken. Strafen bei Vergehen gegen diese Datenschutz-Grundverordnung können – je nach Unternehmensgröße - bis zu 20 Millionen Euro (oder 4 Prozent des Jahresumsatzes – pro Verstoß) betragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.