Nachruf: Josef Windhager – Der „Baumeister des modernen St. Wolfgang“ ist nicht mehr

Josef Windhager – 1931 bis 2018 | Foto: Archiv
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Als der Landwirt und Transportunternehmer Josef Windhager vlg. „Oberstrasser“ aus Wirling 1, an der Gemeindegrenze zu Bad Ischl gelegen, im Herbst 1985 zum Bürgermeister von St. Wolfgang gewählt wird, warteten viele große Aufgaben auf den neuen Ortschef. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Wolfgangseegemeinde war sehr gut, doch damit wuchsen auch die Anforderungen an die Infrastruktur: das hohe Verkehrsaufkommen, neue Geschäftsfelder wie der Tagungstourismus und immer stärkerer Service-Bedarf für die Gemeindeverwaltung, stellten Bürgermeister Josef Windhager vor besondere Herausforderungen – es standen große Investitionen an.

Tunnel und Parkhaus– Aufbruch in eine neue Zeit

Nach eingehender Planung und intensiven Verhandlungen ging es dann ab 1990 Schlag auf Schlag: zuerst wurde der Umfahrungstunnel errichtet, danach ein großes Parkhaus am Westportal und im Anschluss wurde mit der Pfarre St. Wolfgang ein großzügiges Veranstaltungszentrum, das „Michael-Pacher-Haus“, gebaut. Drei Bauten, die ohne Übertreibung als Meilensteine in der Entwicklung St. Wolfgangs bezeichnet werden können und ohne deren Existenz ein vernünftiges Leben und Arbeiten in der Wolfgangseegemeinde kaum vorstellbar wäre. Der neue Bauhof und eine neues Dienststelle für das Rote Kreuz wurden ebenfalls in seiner Amtszeit errichtet.

Gemeinde und Kirche – gemeinsam erfolgreich

Die Zusammenarbeit mit der Pfarre war für den gläubigen Christen Sepp Windhager nicht nur Auftrag sondern auch besonderes Anliegen. Gemeinsam mit Pfarrer Helmut Köll wurden die Musikschule, das bereits erwähnte „Pacher-Haus“ und das Turmmuseum geschaffen.

Viel Freude an Sport, Traditionen und Ehrenamt

Zu den freudigsten Momenten seiner Amtszeit zählten mit Sicherheit die weltweit beachteten Erfolge „seiner“ Sportler: mit dem dreifachen Weltmeister Rudi Nierlich und der Profiweltmeisterin Roswitha Raudaschl war es ihm in seiner Amtszeit vergönnt, gleich mehrmals die damals besten Skiläufer der Welt in ihrer Heimatgemeinde zu empfangen und zu ihren Weltmeister-Titeln gratulieren zu dürfen. Auch die gute Entwicklung des Vereinslebens und der Traditionspflege in St. Wolfgang war Sepp Windhager stets sehr wichtig. Ob die 100-Jahr-Feier der Orts- und Bauernmusik-Kapelle oder seine aktive Freude bei der Musikausübung, ob großes Fest oder gesellige Runde: für den „Strasser Sepp“ war das Leben in einer funktionierenden Gemeinschaft immer die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Miteinander. Als Gründungs- und Ehrenkommandant der FF Wirling war er auch ein Garant dafür, dass das Ehrenamt einen besonderen Stellenwert in der Gemeinde genoss. Für seine Jagdleidenschaft wurde er mit dem „Goldenen Bruch“ ausgezeichnet.

Werte und Grundsätze als ÖVP-Obmann

Natürlich war Sepp Windhager auch ein Mann mit festen Grundsätzen, der seine Werte auch lebte und für sie einstand. Mit der Wahl zum Gemeindeparteiobmann der St. Wolfganger Volkspartei Anfang der 1980er-Jahre führte er 1985 „seine“ ÖVP auf den Erfolgsweg zurück und holte nach 12 langen Jahren den Bürgermeistersessel wieder in seine Gesinnungsgemeinschaft. 1991 erreichte er sogar die absolute Mehrheit bei den Gemeinderatswahlen. In diesen Jahren entstanden aus Arbeitsbeziehungen und Urlaubsbekanntschaften tragfähige Freundschaften zu Spitzenpolitikern wie Landeshauptmann Josef Pühringer und Bundeskanzler Helmut Kohl. Für seine Arbeit für die Marktgemeinde St. Wolfgang wurde Josef Windhager 1997 zum Ehrenbürger ernannt. Seine politische Arbeit beendete der St. Wolfganger Altbürgermeister und Ehrenobmann der ÖVP St. Wolfgang nach mehr als dreißig Jahren als Vorsitzender des Personenkomitees für seinen Nach-Nachfolger Franz Eisl, der 2015 zum Bürgermeister von St. Wolfgang gewählt wurde.  „Die Marktgemeinde St. Wolfgang und die ÖVP St. Wolfgang verlieren mit Josef Windhager einen wichtigen Gestalter und ein großes Vorbild. Vor allem aber ist ein langjähriger Freund von uns gegangen, für den das Miteinander in der Gemeinde und in der Partei stets an erster Stelle stand“, fasst Bürgermeister Franz Eisl die Stellung des Verstorbenen in St. Wolfgang zusammen. „Wir verneigen uns in Dankbarkeit und Anerkennung vor seiner menschlichen und politischen Lebensleistung“, so Eisl abschließend.

Nachruf von Arno Perfaller

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