Kubin-Haus
60 Werke zu Eisenbahn in der Kunst erzählen 60 Geschichten

Kurator Eduard Wiesner weiß zu fast allen Exponaten der Ausstellung "Gleise, Züge und Bahnhöfe" im Kubin-Haus Zwickledt eine Geschichte zu erzählen. | Foto: Michelle Bichler
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Die Ausstellung "Gleise, Züge und Bahnhöfe" im Wernsteiner Kubin-Haus lockte mehrere hundert Besucher nach Zwickledt. Kurator Eduard Wiesner zieht ein positives Resümee.

WERNSTEIN. Was das Besondere an der Ausstellung ist und welches Bild die Besucher am meisten fasziniert, erzählt Wiesner im Interview. 

Noch bis 21. August 2022 läuft im Kubin-Haus Zwickledt die von Ihnen kuratierte Ausstellung "Eisenbahn in der Kunst". Wie kamen Sie auf die Idee?
Wiesner: Der Hintergrund ist ein historischer. Vor 160 Jahren wurde die Zweigbahn Wels-Passau der Kaiserin Elisabeth Bahn fertigstellt und der erste Wernsteiner Bahnhof gebaut. Auch das für das Wernsteiner Ortsbild so prägende Viadukt, das sich in vielen Werken Alfred Kubins findet, entstand damals. So reifte die Idee dieser Ausstellung.

Wie lange haben Sie daran gearbeitet?
Drei Jahre. Eigentlich wäre sie schon 2021 geplant gewesen, aber durch Corona hat sich alles um ein Jahr verschoben. 

Wie viele Exponate umfasst die Ausstellung?
Es sind rund 60 Exponate aus vielen verschiedenen Quellen. Da sind Werke aus privaten Sammlungen, aber auch Leihgaben namhafter Leihgeber von Nürnberg bis Wien sind darunter, wie etwa die Albertina. 

Was ist das Besondere an der Ausstellung?
Die Werke sind keiner speziellen Stilrichtung, Malweise, Epoche oder Künstlergruppe zugeordnet. Nur das Thema Eisenbahn zieht sich als roter Faden und verbindendes Element durch die Ausstellung. Auch werden nicht nur Malereien ausgestellt, sondern auch Fotografien, japanische Farbholzschnitte, Literatur. Besonders ist auch, dass in vielen Werken die Eisenbahn nicht zentrales Element ist, sondern andere Themen wie Mord und Totschlag, der Totentanz.
  
Sind auch örtliche Künstler sind in der Ausstellung vertreten?
Ja, etwa Alois Riedl, Johanna Dorn, Franz Degn und natürlich viele Arbeiten von Alfred Kubin. 

Die Ausstellung läuft seit drei Wochen, eine Woche ist sie noch zu besichtigen. Wie sieht ihr Resümee bislang aus?
Das Interesse an der Ausstellung ist groß, das Feedback der Besucher durchwegs positiv. Ich weiß gar nicht, wie viele Führungen ich schon gemacht habe. 

Wie viele Personen besuchten die Ausstellung?
Bis jetzt waren es 350. Da die Ausstellung noch bis 21. August 2022 läuft, schätze ich, es werden zwischen 400 und 450 werden. 

Und woher kamen die Gäste?
Ganz unterschiedlich. Viele von außerhalb kamen zu uns. Holländer, Schweden, viele aus Bayern. So unterschiedlich wie die Bilder waren die Besucher. 

Was hat die Besucher am meisten beeindruckt?
Die Bandbreite an Stilen, Motiven, Herangehensweisen an das Thema. Und die vielen zusätzlichen Informationen und Erläuterungen zu den Bildern kamen bei den Besuchern gut an. Es gibt ja eigentlich kein Bild, zu dem es nicht eine Geschichte zu erzählen gibt. Das hat die Ausstellung lebendiger gemacht, schrieb etwa ein Besucher ins Gästebuch. 

Gibt's ein Werk, das besonders faszinierte?
Ja, ein spezielles Bild – ich muss gestehen, es ist auch mein Liebling – begeisterte kunstaffine Besucher enorm. Es ist das Bild "Vier abgestellte Lokomotiven" von Klemens Brosch. Einem Linzer Künstler, der ein besonderes Schicksal erlitten hat. Er rückte 1914 ein, wurde verwundet, mit Morphium behandelt und dadurch süchtig. Mit 23, 24 Jahren kam er in eine Heilanstalt, damals Irrenanstalt, und das hat er nicht 'dapackt'. Er hat sich am Pöstlingberg mit einer Überdosis das Leben genommen. Sein Bild ist eine reine Tuschezeichnung und zeigt vier Lokomotiven. Beeindruckend daran ist die Struktur und die farbliche Gliederung, die Brosch mit nur einer Farbe herausarbeitet.

Welche Ausstellungen stehen als nächstes an?
Im Kubin-Haus wird es von von 26. August bis 25. September 2022 die Ausstellung "Oliver Dorfer" geben. Danach folgt von 30. September bis 30. Oktober 2022 eine Präsentation von Werken der Künstlerin Brigitte Friedrich. 

Öffnungszeiten des Kubin-Hauses Zwickledt

Das Kubin-Haus Zwickledt hat immer Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung "Gleise, Züge und Bahnhöfe" kann noch bis einschließlich 21. August 2022 besucht werden. 

Kontakt:
Kubin-Haus Zwickledt 
Zwickledt Nr. 7
4783 Wernstein am Inn
Telefonnummer: 0043/7713 6603
Mail: kubinhaus@ooelkg.at

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