Österreich trifft Syrien in bisher einzigartiger Kunstausstellung
Zwei Kulturen treffen bei einer Ausstellung im FIM Schärding aufeinader. Ein gemeinsames Werk wird sogar versteigert.
Beim Kinderschminken ist Doris Streicher auf den jungen Künstler aus dem Iran aufmerksam geworden: Beim Reisfest der Pfarre Schärdinger fragte Ihab Al Refaie die Kinderfreunde-Leiterin, ob er helfen dürfe. Die anfängliche Skepsis war schnell überwunden: "Ja kann er das denn überhaupt, haben wir uns gefragt. Und ob er das kann!", erzählt Doris' Mann und Schärdings Vizebürgermeister Günter Streicher.
Der Flüchtling Ihab Al Refaie, der seit 18 Monaten in Österreich ist, hat in seiner Heimat Innenarchitektur an der Universität Damaskus studiert. Die Leidenschaft für Kunst prägte in schon zu der Zeit – und auch jetzt in Österreich. Mit dem Gedanken, die Integration zu fördern, kamen die Streichers in Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum Schärding (kurz FIM) auf eine Idee: Der junge syrische Künstler solle doch seine Werke in Schärding zeigen. Und zwar nicht alleine, sondern zusammen mit einem heimischen Künstler. Gemeinsam mit Tom Reischauer stellt er seine Werke nun aus – um zu zeigen, dass Kunst Brücken schlägt zwischen den Kulturen.
"KUNST:Dialog" ist der Titel dieser Ausstellung im FIM Schärding, die am 24. März um 20 Uhr mit einer Vernissage von Landeskulturdirektor Reinhold Kräter feierlich eröffnet wird. Was das besonders spannende an diesem erstmaligen Projekt ist, verrät FIM-Leiter Friedrich Burgstaller: "Welches Werk ist vom Syrer und welches vom Österreicher? Auf den ersten Blick erkennt man es nicht." Al Refaie fertige in erster Linie Skulpturen aus Ton und Gips sowie Aquarelle,Öl- und Kohlezeichnungen. Der Schärdinger Künstler Tom Reischauer arbeitet mit Acrylfarben und Tusche aber auch mit anderen Materialien, wie etwa Wein.
in direktem künstlerischen Dialog treten die beiden bei einem Bild, das sie Hand in Hand malen werden. Dieses gemeinsame Werk wird bei der Vernissage versteigert. Der Erlös kommt den nächsten interkulturellen Künstlern zu Gute. Denn: Die Ausstellung soll keine Eintagsfliege werden. "Wir stellen uns jährlich solche Projekte vor", sagt Burgstaller. Dabei werde nicht nur die bildende Kunst im Fokus stehen, sondern ebenso Literatur und Musik.
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