Interview
Rainer Weidlinger schreibt über die "Böse Gute Zeit"

Weidlinger hat seine Kindheit und Jugend in Schärding verbracht. Heute lebt er in Wien. | Foto: Eva Wiedemann
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  • Weidlinger hat seine Kindheit und Jugend in Schärding verbracht. Heute lebt er in Wien.
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Der gebürtige Schärdinger arbeitet als Diplompädagoge und Drehbuchautor in Wien und hat nun seinen ersten Thriller veröffentlicht.

SCHÄRDING, WIEN (bich). Im Interview erzählt Rainer Weidlinger, wo er für die Geschichte recherchiert hat, wo sich Anlehnungen an an seine Kindheit und Jugend in Schärding finden lassen und was die Leser-Community von seinem Erstlingswerk hält.

Sie sind ja ursprünglich Drehbuchautor. Nun erschien kürzlich Ihr erster Roman "Böse Gute Zeit". Wollten Sie immer schon mal anstatt Drehbücher einen Roman schreiben?
Rainer Weidlinger: Bei der Entwicklung eines neues Drehbuchs stellte sich heraus, dass die Erzählform des Romans dieser besonderen Geschichte eher gerecht wird. Das grundlegende Prinzip des bildlichen Erzählens beim Drehbuchschreiben, habe ich aber auch bei diesem Roman bewusst beibehalten. Gerade in dem Genre des Krimis und des Thrillers sollte das Lesen immer auch reines Kopfkino sein. 

Es geht im Buch um einen Dorfpolizisten, der im Dorfmilieu zusammen mit einer abgebrühten Kriminalistin einen Ritualmord aufklären muss. Wo und wie haben Sie für Ihr Buch recherchiert?
Die Recherche fand neben Zeitungsartikeln, Büchern und Dokumentationen zum größten Teil im Internet statt. Da findet man alles, was man für eine spannende Geschichte braucht. Allerdings sollte man auch wissen, wonach man sucht (lacht). 

"Nicht in meinen Geschichten ist gekünstelt oder überzeichnet, alles ist echt. Nichts wird vorgekaut oder übererklärt und es bleibt genügend Raum für die Leserschaft, ihren eigenen "Film" zu drehen." (Rainer Weidlinger)

Was zeichnet Ihre Geschichte aus, was macht sie so besonders?
Ich denke, es ist die Liebe zu all meinen Figuren mit ihrem authentischen und nachvollziehbaren Denken und Handeln. Auch die Sprache der Charaktere ist alltäglich. Nicht in meinen Geschichten ist gekünstelt oder überzeichnet, alles ist echt. Im Gegensatz dazu steht der Sprachstil des Buches, der mit seinen markanten, kurzen Sätzen viel Platz zwischen den Zeilen für die eigene Phantasie lässt. Nichts wird vorgekaut oder übererklärt und es bleibt genügend Raum für die Leserschaft, ihren eigenen "Film" zu drehen.

Sie sind ja gebürtiger Schärdinger. Hat das Aufwachsen in einer Kleinstadt beim Beschreiben der dörflichen Strukturen geholfen?
Nachdem der Thriller in einer finsteren, nahen Zukunft in einem abgeschlossenen Bergdorf spielt, nur sehr bedingt. Allerdings finden sich im Buch viele Begebenheiten und Charaktere wieder, die an meine Kindheit und Jugend in Schärding angelehnt sind. Und sogar manche Namen habe ich übernommen, alle natürlich nur im besten Zusammenhang (lacht).

Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Das Schreiben mit Korrektorat und Lektorat hat über anderthalb Jahre in Anspruch genommen. Das war ein sehr langer Zeitraum des Ringens und des Kämpfens. Aber wenn man das fertige Buch in Händen hält, sind all die Mühen mit einem Schlag vergessen. Ich will an dieser Stelle Danke sagen allen Menschen, die mir dabei sehr geholfen haben. Und natürlich auch an die Buchhandlung Heindl in Schärding, die das Buch in ihr Sortiment aufgenommen hat. 

"Im Buch finden sich viele Begebenheiten und Charaktere wieder, die an meine Kindheit und Jugend in Schärding angelehnt sind. Und sogar manche Namen habe ich übernommen, alle natürlich nur im besten Zusammenhang." (Rainer Weidlinger)

Wie sieht bislang das Feedback der Leser-Community aus?
Ich freue mich sehr über die positiven Reaktionen. Nachdem das Buch in einem rasanten und zackigen Sprachstil verfasst ist, und im Stakkato eine Menge an Emotionen, Spannung und auch Grausamkeiten auf die Leserinnen und Leser einprasselt, bin ich umso mehr von den super Rezensionen und Kritiken begeistert. Ein paar haben mich auch ein bisschen "geschimpft", weil ihnen die Geschichte zu "grauslig" war, aber das ist für mich bei einem Thriller okay.

Wird's weitere Romane von Ihnen geben? Vielleicht ein erneuter Fall für Dorfpolizist Thomas Mayer?
So wie es momentan aussieht, wird es in ein paar Monaten tatsächlich wieder einen Roman von mir geben. Zumindest kleben schon wieder überall in der Wohnung sehr viele Memos herum (lacht). Ob es dann tatsächlich Fortsetzung zu "Böse Gute Zeit" wird, kann ich noch gar nicht genau sagen, vielleicht wird es auch was komplett anderes. Mal schauen, was die Zeit so bringt. 

Steckbrief

Geburts-/ Wohnort: Schärding/ Wien
Alter: 51 Jahre
Beruf: Diplompädagoge
Hobbys: Schlagzeug, Gitarre, Kino
Lieblingsautor: Chuck Palahniuk
Das lese ich gerade: Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhofszoo"
Mein Leitspruch: "Die Wolken ziehen hin, die Wolken ziehen her, du lebst nur einmal, und dann nimmer mehr" (Donald Duck)

Klappentext zu "Böse Gute Zeit"

Der junge Dorfpolizist Thomas Mayer kämpft sich gemeinsam mit der abgebrühten Kriminalistin Carla Habner durch die aufreibenden Ermittlungen in einem grausamen Ritualmord. Je mehr dunkle Geheimnisse die beiden aufdecken, desto bedrohlicher werden die Anfeindungen im Dorf. Gerade dadurch kommen sich die beiden Ermittler näher. Das bleibt auch Mayers Ehefrau Stefanie nicht verborgen. Dass dieses Beziehungsgeflecht in einem rätselhaften Zusammenhang mit dem schrecklichen Verbrechen steht, kann niemand erahnen.
Schon gar nicht der Mayer.

Das Buch ist als E-Book (Kindle und Tolino) und als Taschenbuch – etwa in der Buchhandlung Heindl in Schärding – erhältlich. Mehr Infos zu Rainer Weidlinger und seinem Roman auf Facebook, Instagram und auf der Homepage des Autors.

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