50 knallbunte Gruppen begeisterten am Raaber Faschingszug

RAAB. Nach zwei verregneten Faschingsumzügen 2010 und 2012 hatten die Besucher und Teilnehmer am Raaber Faschingszug heuer wieder Glück mit dem Wetter. Ob es nun die Götter des Olymp waren, oder eine inoffizielle Beschwerde bei der Zentralanstalt für Meteorologie, die die Raaber Narren angeblich eingebracht hatten – das wird man nie so genau ergründen können. Dennoch: Trotz tagelang angesagten Regens schien in Raab am Faschingssonntag wieder einmal die Sonne.

8000 Besucher ließen es sich nicht nehmen, am Faschingssonntag den größten Faschingsumzug im unteren Inn- und Hausruckviertel zu erleben. Angeführt von der Raaber Musikkapelle und der Raaber Faschingsgilde mit Garde und Wagen verwandelten 50 Gruppen – in Summe etwa 1000 Akteure – den Raaber Ortskern in einen bunten Rummel. Gastgilden aus Riedau, dem Sauwald, Wildenau und Ottnang waren ebenso dabei wie Gruppen aus den drei Umgebungsbezirken Schärding, Ried und Grieskirchen. Auf den Wägen und in den Fußnummern herrschte fröhliche und ausgelassene Partylaune. Die tolle Stimmung verbreitete sich auch unter den Zusehern, wobei vor allem die vielen Kinder mit großen Augen das bunte Treiben verfolgten. Mit Augenzwinkern wurden Vereinsmeier ebenso aufs Korn genommen, wie der Verlust der Raaber Polizeistation und bekannte Fernsehserien wie der "Bachelor" und die Entwicklung der Telekommunikation von der Buschtrommel bis zum Handy ist amüsant "dokumentiert" worden. Sogar das zweihundertjährige Jubiläum der Markterhebung Raabs wurde mit schrillen Masken und einer eigenartig anmutenden Goldhaubengruppe in Szene gesetzt.

Viel "junges Gemüse", anmutige, schräge und hässliche Fantasiegestalten sowie märchenhafte Fabelwesen sorgten für ein kunterbuntes Treiben. Die Raaber Feuerwehr präsentierte ihren neuen "Löschzug" und während sich die einen auf teils skurrilen Fahrzeugen mitführen ließen und andere zu Fuß die etwa ein Kilometer lange Strecke marschierten, nahmen manche sogar ihre eigenen Sitzgelegenheiten mit, um direkt auf der Straße Oktoberfeststimmung aufkommen zu lassen. Clowns, Indianer und Steinzeitmenschen, Vampire und Götter begeisterten die teilweise geschminkten und maskierten Zuseher ebenso wie Sportmannschaften, Zirkusartisten und viele andere bunte Vögel. Der lustige Ausklang des Umzugs fand anschließend in den Raaber Wirtshäusern statt.

Dass die Zuseher am Raaber Faschingszug alle zwei Jahre etwas Besonderes geboten bekommen, ist der Verdienst der veranstaltenden Faschingsgilde Narraabia zu Raab. Ohne die unzähligen Helfer der benachbarten und heimischen Feuerwehren, der Rettung und Polizei, der Mitarbeiter des Raaber Gemeindeamtes und vieler weiteren helfenden Händen wäre eine Veranstaltung in dieser Größe nicht zu bewältigen. Und natürlich sind es die teilnehmenden Vereine und Gruppen mit ihren kreativen Ideen sowie die vielen Zuseher, die den Raaber Faschingszug zu dem machen was er seit mehr als 140 Jahren ist: Einer der bedeutendsten und schönsten Faschingsumzüge in Oberösterreich.

Fast 1000 Fotos vom Faschingsumzug finden auf der Narraabia-Webseite.

(Fotos: Faschingsgilde Narraabia)

Noch mehr Fotos finden Sie bei unseren Regionauten Reinhard Loher und Willibald Karl.