Weil sie beim Lachen ihre Schmerzen vergessen

SCHÄRDING. "Doktor" Max Murx liegt regungslos auf dem Boden. "Schnell blasen Sie ihn auf", bittet seine Kollegin mit den zersausten Haaren und der Latzhose. "Das kann ich nicht, da fallen mir die Zähne raus", antwortet die Patientin kokett und stützt sich auf ihr Gehwagerl. Die beiden Zimmergenossinnen können sich in den Betten vor Lachen kaum noch halten. Kein Wunder, haben gerade die CliniClowns ihr Zimmer im Krankenhaus Schärding gestürmt.

Das dritte Jahr in Folge besuchen die beiden "Ärzte" Max Murx und Sonja Sowieso nun schon die Akutgeriatrie & Remobilisationsstation in Schärding. Sie sind so gern gesehen, dass die Lachvisiten heuer sogar sechs Mal stattfinden. Zwar mit Vorwarnung, aber mit Getöse mischen die Clowns mit den roten Nasen die Krankenzimmer auf. Dabei kommt es auch vor, dass Patienten sie gar nicht sehen wollen. "Das müssen wir akzeptieren", sagt Max Murx alias Günter Sichert.

Kleinste Maske der Welt
Der "Facharzt für alle auftretenden Dummheiten" ist bereits ein alter Hase unter den CliniClowns. Seit den Anfängen vor nun 20 Jahren ist der Taiskirchner mit dabei. Mit der kleinsten Maske der Welt – der roten Nase – bewahren er und seine Kollegin die Distanz. "Es ist wichtig in der Clownsfigur zu bleiben", erklärt er. "In ihr sehen die Patienten jemanden, bei dem sie loslassen und sich aussprechen können." Nicht selten werden dabei Emotionen geweckt – und nicht immer ist es Freude. "Auch uns nehmen Besuche mit", schildert Verena Feichtenschlager. Sie mimt Dr. Sonja Sowieso. "Hintnach tauschen wir uns aus. Sonst könnten wir nicht immer lustig sein."

So haben die Besuche der CliniClowns auch ihre ernsthafte Seite. Das vorrangige Ziel sei aber, den Patienten Kurzweil zu schenken. Das Strahlen in deren Augen ist der Lohn. Finanziert wird die CliniClown-Aktion durch Spenden. Auch im LKH Schärding wird gesammelt. Am Ende der Lachvisite gibt's noch eine herzliche Umarmung und ein Lied passend zum Namen bevor's ins nächste Patientenzimmer geht.