Andorf: 50 Flüchtlinge beziehen Container

Foto: Glas

ANDORF (ska). Rund 50 Flüchtlinge ziehen in die Container der ehemaligen HTL ein. Das berichtet Bürgermeister Peter Pichler in einer Aussendung zur Gemeinderatssitzung am Freitag. Bei dieser sei die Unterbringung von Asylwerbern Diskussionspunkt Nummer eins gewesen. Rund 50 Bürger haben an der öffentlichen Sitzung teilgenommen.

Das Rote Kreuz habe Pichler zufolge am 20. Oktober in der Gemeinde angefragt, ob Andorf 50 Personen für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren in den Containern unterbringen könnte. In der leerstehenden, ehemaligen HTL stehen zehn Containerklassen zur Verfügung. Acht davon mit insgesamt 500 Quadratmetern Fläche werden nun als Asylheim genutzt.

Wann die Flüchtlinge einziehen, kann der Bürgermeister nicht sagen. Klar ist jedoch, dass Sanitärcontainer und eine zusätzliche Küche benötigt werden. "Darum muss sich aber nicht die Gemeinde, sondern der Mieter kümmern", sagt Pichler.

Brief an den Gemeinderat

Anrainer haben ihre Sorgen bezüglich des Asylwerberheims in der HTL in einem Brief an den Gemeinderat kundgetan. Dieser liegt der BezirksRundschau vor. Sie befürchten, dass das Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen zu Konflikten führt. "Inmitten eines Wohngebietes mit zahlreichen Familien und kleinen Kindern, soll im Objekt, das nie für Wohnzwecke konzipiert wurde, eine große Anzahl von Menschen dauerhaft untergebracht werden." Verschärft werde dies dadurch, dass die Menschen keiner geregelten Arbeit nachgehen dürfen und sich somit die meiste Zeit in der Unterkunft aufhalten müssen. Zudem sei im selben Gebäude die Krabbelstube untergebracht. Das lasse sich mit der geplanten Unterbringung von Asylwerbern nicht in Einklang bringen.

Dazu Bürgermeister Pichler: "Es wird zwei Eingänge geben, um den Zugang zum FIM und zur Krabbelstube im Gebäude der alten Volksschule nicht zu beeinträchtigen."

Innerhalb der Fraktionen gingen die Wogen zu diesem Thema ebenfalls hoch. ÖVP und SPÖ einigten sich schließlich auf eine Lösung. "Der Rot-Kreuz-Antrag wurde dahingehend geändert, dass er eine maximale Nutzungsdauer von zwei Jahren vorsieht", beschreibt der Bürgermeister. "Nach dieser Zeitspanne darf in diesem Gebäude keine Unterbringung von Asylwerbern mehr erfolgen."
20 Gemeinderäte – zehn von der SPÖ, neun von der ÖVP und der Grünen-Gemeinderat – stimmten für das Asylheim. Die gesamte FPÖ-Fraktion, ebenfalls zehn Räte, stimmte dagegen. Eine Enthaltung kam von der ÖVP.

Dass die Unterkunft nach zwei Jahren wieder aufgelöst werden soll, halten die Anrainer für unglaubwürdig. "Vielmehr ist von einer dauerhaften Einrichtung auszugehen", vermuten sie.

Bürgermeister Pichler sieht nun Andorf jedenfalls vor der herausfordernden Aufgabe, die getroffene Entscheidung so gut wie möglich umzusetzen. "Einige Gemeinde haben wir schon sehr gut vorgearbeitet. Sie beschreiben die Unterbringung von Asylwerbern als, von Kleinigkeiten abgesehen, problemlos", sagt er. Freiwillige hätten sich bereits gemeldet. Sie wollen unter anderem mit den Flüchtlingen Deutsch lernen.

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