25 Jahre ORA
Andorfer Verein half schon zigtausenden Menschen in Not

Hanspeter Hofinger gründete 1998 zusammen mit seiner Frau Adelinde in Andorf den Verein ORA International. Am Bild: Hofinger besucht 2013 eine Projektstätte in Rumänien. | Foto: ORA
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  • Hanspeter Hofinger gründete 1998 zusammen mit seiner Frau Adelinde in Andorf den Verein ORA International. Am Bild: Hofinger besucht 2013 eine Projektstätte in Rumänien.
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Die Hilfsorganisation ORA International versucht durch verschiedenste Projekte das Leben von Kindern in aller Welt zu verbessern. 2023 feiert der Andorfer Verein 25-Jahr-Jubiläum. 

ANDORF. Wie aus der Vision eines Andorfer Ehepaares etwas ganz Großes wurde, erzählt Geschäftsführerin Katharina Mantler im Interview. 

Zum 25.ten habt ihr im Oktober ein Jubiläumfest gefeiert. Was stand auf dem Programm?
Mantler: Ein Fest der Dankbarkeit. Wir sind dankbar für 25 Jahre gemeinsam Gutes tun. Dankbar für die Mithilfe, die großartige Unterstützung und das Wohlwollen unzähliger Menschen. Dankbar für den spürbaren Segen Gottes. Dankbar dass es uns gemeinsam möglich ist, das Leben von Kindern in aller Welt zu verbessern. 

Wie viele Mitarbeiter hat ORA mittlerweile und wer ist vom Gründungsteam heute noch dabei?
Meine Eltern, Hanspeter und Adelinde Hofinger, haben den gemeinnützigen Verein ORA International 1998 mit Sitz in Andorf gegründet – mit Unterstützung vieler Freunde und Weggefährten. Mein Vater – mittlerweile 84 Jahre alt – war und ist ein großer Idealist und Visionär und prägt bis heute als Obmann das Vereinsgeschehen. Doch das Wachstum unserer Arbeit ist auch der treuen und jahrelangen Unterstützung von hunderten Ehrenamtlichen aus dem Bezirk und aus ganz Österreich und Bayern geschuldet. Zudem darf ich aktuell auf ein tolles Team von fünf Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter bauen, die für die reibungslosen Abläufe im In- und Ausland, die gute Projektentwicklung und vielseitige Koordination von Hilfsbereitschaft sorgen.

Wie kam es eigentlich zur Gründung von ORA im Jahr 1998 und mit welchem Projekt wurde konkret gestartet?
Schon als junger Mann bewegte mein Vater der Wunsch, Menschen aus der Armut helfen zu können. Mitte der 1990er-Jahre trafen sich meine Eltern mit Freunden, um den Bericht eines Freundes aus Bulgarien zu hören. Die Erzählungen und die Bilder schockieren alle. Unvorstellbar war für sie die Armut am Rande Europas. Schnell stand fest: Hier möchten wir – mit Gottes Hilfe – helfen. Mit einem Gebet besiegelt, ist dies die Geburtsstunde von ORA International Österreich, und schon bald wurde der erste LKW mit Hilfsgütern für Bulgarien gesammelt. Ora et labora! Bete und arbeite! – dieser Aufforderung kommen wir seither nach.

Wofür steht ORA – damals wie heute?
Der Name ORA steht für "Orphan and Refugee Aid". Doch wir kümmern uns nicht nur um Waisen und Flüchtlinge, sondern um verschiedenste Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind – ungeachtet von Religion, Geschlecht oder Nationalität. Im Zentrum unserer Arbeit stehen die Kinder, denn sie können die Zukunft gestalten und Veränderungen bringen. Aber jedes Kind braucht ein funktionierendes Umfeld, in dem es aufwachsen kann. Also ist immer auch die Hilfe für die Eltern und Erwachsenen Teil unserer Projektarbeit, damit Familien den Kreislauf der Armut durchbrechen.
Ich finde, das Besondere an ORA als Hilfsorganisation ist, dass wir – trotz unserer Größe – immer noch nahbar und persönlich sind: wir kennen die Projektpartner in aller Welt persönlich und ebenso sind wir für unsere Unterstützerinnen und Unterstützer hierzulande persönlich da und greifbar. Die Türen unseres Büros in Andorf stehen immer offen. Gleichzeitig arbeiten wir mit großem Einsatz, schnell und sehr effektiv. Durch die Erlöse unserer fünf ORA-Flohmärkte decken wir nicht nur unsere gesamten Verwaltungskosten ab, sondern finanzieren auch wichtige Projekte weltweit. Die restlichen Sachspenden gelangen mit Hilfsgütertransporten in unsere Projekte nach Osteuropa, wo sie sinnvoll verwendet werden.

Die Erfolgsgeschichte von ORA ist imposant. Kannst du mir dazu vielleicht ein paar Zahlen nennen?
Ja, wir sind unendlich dankbar für die tolle Entwicklung der letzten Jahre. Unsere Hilfe erreicht aktuell tausende Menschen in 31 Projekten in insgesamt 15 Ländern weltweit – von Osteuropa, über Asien und Afrika bis nach Haiti in der Karibik. Wir begleiten 430 Patenkinder in Haiti, Ghana, Uganda und Indien. Wir schaffen Arbeitsplätze für über 200 Männer und Frauen in Bulgarien, Rumänien, Ghana, Haiti und mehr. Alleine in diesem Jahr haben wir bereits 156 Hilfstransporte nach Osteuropa durchgeführt – ein großer Teil der gespendeten Lebensmittel bringen wir bis ins Kriegsgebiet in der Ukraine. Rund 60 Ehrenamtliche arbeiten regelmäßig in unseren fünf ORA-Flohmärkten mit und machen damit die effektive Hilfe möglich. Alleine im letzten Jahr haben uns 3.125 Personen, Vereine, Firmen und Gruppen finanziell mit einer Spende unterstützt, wodurch wir Hilfe im Wert von über 2 Millionen Euro weiterleiten konnten. Jede geleistete Spende kommt zu 100 Prozent Menschen in Not zugute.

An wie vielen Projekten ist ORA International mittlerweile heute beteiligt?
Aktuell unterstützen wir 31 Projekte in 15 Ländern und erreichen dadurch direkt an die 35.000 Menschen. Die Projekte in Osteuropa werden mit Sachspenden sowie mit Geldspenden unterstützt. Die Projekte außerhalb Europas werden ausschließlich finanziell gefördert. Durch die Geldspenden können wir Schulen bauen führen, Ausspeisungen anbieten, Nachhilfe organisieren, Brunnen bohren, Krankenschwestern anstellen, kleine landwirtschaftliche Projekte aufbauen, Katastrophenhilfe leisten und vieles mehr.

Neue Pläne/Ziele für heuer oder die nächsten Jahre?
Wir alle spüren die Veränderungen – nichts scheint mehr sicher oder vorhersehbar. Doch mehr denn je werden wir zur humanitären Hilfe für Menschen in Not gerufen.
Wir werden nach unseren Möglichkeiten weiterhin helfen und nicht aufgeben, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Wege aus der Armut zu suchen. Und ich hoffe, dass es uns weiterhin gelingt, viele zur Mithilfe zu begeistern: Denn nur gemeinsam können wir Großes bewirken.

Mehr über die Arbeit von ORA finden Sie auf der ORA-Homepage. 

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Foto: Cityfoto
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