Asylheim in Raab – Wirbel um Standort
Geplantes Asylheim in Raab sorgt für Riesenaufregung. Sogar von Beleidigungen ist die Rede.
RAAB (ebd). Die "Hotel Kristina GmbH." betreibt die Asylheime in Wernstein und Obernberg. Nun soll ein Asylheim für rund 40 Personen in Raab folgen – mitten im Ortskern, direkt über der Sparkasse. Doch dagegen laufen die Gemeindeväter Sturm. "Das will weder ich, noch die Bevölkerung. Wir hatten eine Besprechung mit den Betreibern, denn der Standort ist nicht geeignet, weil es sich dabei um normale Wohnungen handelt und wir nicht einmal wissen, ob das baubehördlich überhaupt machbar ist", sagt Bürgermeister Josef Traunwieser.
Wie der Ortschef betont, sei die Gemeinde sehr wohl für die Unterbringung von Asylsuchenden in der Gemeinde. "Wir sind nicht fremdenfeindlich eingestellt. Es besteht natürlich Hilfsbereitschaft für die armen Menschen wie etwa aus Syrien. Aber das muss in einer verträglichen Form passieren und an einem geeigneteren Standort."
Auch FP-Gemeindevorstand Alfred Panholzer hat grundsätzlich nichts gegen die Unterbringung von Flüchtlingen: "Wir würden jedem anderen Standort zustimmen, aber mitten im Ort, in einem Haus, in der sich seit 1920 die Sparkasse befindet und in der noch eine 90 Jahre alte Frau wohnt, ist völlig inakzeptabel."
SPÖ-Ortsparteivorsitzender Andreas Reitinger kann sich ohnehin nicht vorstellen, dass in den beiden zur Verfügung stehenden Wohnungen mit jeweils rund 90 Quadratmetern ohne zusätzliche Grünfläche über 40 Flüchtlinge untergebracht werden können. "Außerdem wäre es mir lieber, wenn nicht Private, sondern die Caritas das Projekt machen würde." Wie Panholzer sagt, ist die Gemeinde derzeit auf der Suche nach einem alternativen Standort. So soll ein ehemaliges Wirtshaus am Prüfstand stehen.
Von diesem wisse sie allerdings nichts, wie die Geschäftsführerin der "Hotel Kristina GmbH.", Kristina Haider zur BezirksRundschau sagt. Vielmehr sei es laut Haider im Zuge eines Gesprächs mit dem Gemeindevorstand zu beleidigenden Aussagen gekommen. "Ich bin dort beleidigt und menschenunwürdig behandelt worden."
Unterschrift gegen Standort
Auf die Frage, ob es überhaupt möglich sei, auf 180 Quadratmeter 40 Personen unterzubringen, meinte sie: "Ja, das ist möglich, oder glauben Sie, ich würde das kaufen, wenn es nicht geht. Außerdem habe ich in Wernstein und Obernberg zwei Vorzeigebetriebe in Oberösterreich." Wie es nun mit dem Standort Raab weitergeht, wisse sie nicht, sagt Haider. "Ich muss mir das noch überlegen." Apropos: Mittlerweile hat eine Anrainerin eine Unterschriftenliste gegen den Asylstandort gestartet.
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