Zukunftsranking
Bezirk Schärding nicht nur bei Bambinis stark

- Beim Demografie-Indikator gelang dem Bezirk ein Sprung auf den elften Platz von insgesamt 94 österreichischen Bezirken.
- Foto: OÖG
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Laut aktueller Studie entwickelt sich Bezirk sehr dynamisch. Vor allem zwei Bereiche lassen aufhorchen.
BEZIRK SCHÄRDING (ebd). Wie zukunftsfähig sind Österreichs Bezirke? Dieser Frage geht die Pöchhacker Innovation Consulting GmbH aus Linz mit der dritten Auflage des "Zukunftsrankings 2020 der österreichischen Bezirke" nach. Laut dem Ranking landet Schärding im Österreichvergleich von insgesamt 94 Bezirken auf dem 59. Rang. Damit verbesserte sich der Bezirk zu 2019 um drei Plätze. "In der Niveau-Betrachtung liegt der Bezirk zwar im hinteren Feld – etwa wegen der geringen Ärztedichte, dem geringen Bildungsniveau der Erwerbstätigen sowie der geringen Unternehmensdichte – weist aber in den letzten Jahren eine äußerst positive Dynamik auf", heißt es in dem Papier. So verwundert es nicht, dass Schärding im "Dynamik-Ranking" den neunten Rang belegt. Verbessert hat sich neben dem Bildungsniveau – speziell durch die Senkung der Anzahl der Erwerbstätigen mit Pflichtschulabschluss – auch die Geburtenrate. Diese konnte deutlich gesteigert werden und bescherte Schärding bei den Demografie-Indikatoren mit dem elften Platz ein Top-Ergebnis. Dazu Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer: "Die Werte im Bereich der Demografie stimmen zuversichtlich. Platz 9 im Dynamik-Ranking aller österreichischen Bezirke kann sich sehen lassen. Diesen Schwung gilt es weiterhin zu befeuern." Auch Bezirkshauptmann Rudolf Greiner zeigt sich erfreut: "Diese positive Entwicklung bedeutet eine gewisse Trendumkehr weg von der Abwanderung in die Zentralräume. Die Menschen sehen vermehrt Perspektiven im Bezirk."
Gewerbeparks im Visier
Doch wie will man künftig etwa in den noch „schwachen“ Bereichen gegensteuern? Dazu Greiner: "Es passiert schon was, wie die Zahlen zeigen. Die Infrastruktur wird verbessert, der Ausbau der Digitalisierung schreitet voran, mit den erfolgreichen Leitbetrieben kommen weitere dazu. Der Lebensraum Bezirk Schärding ist auch dadurch attraktiver geworden." Hingsamer sieht den Schlüssel für eine positive Entwicklung im Bereich Bildung und Ausbildung. "Jugendliche nach Abschluss des Bildungsweges im Bezirk zu halten, bleibt eine Herausforderung. Erfolgreiche Unternehmen zu halten und die Dynamik von Firmengründungen zu forcieren, ist eine wesentliche Grundlage des Erfolges." Einen weiteren Teil der Lösung sieht Hingsamer in Gewerbeparks, "um Betrieben optimale Voraussetzungen für die Ansiedlung zu schaffen. Dies können wir nur gemeinsam im Verbund der Gemeinden lösen." Einigkeit herrscht darin, dass es für die medizinische Versorgung mehr Fachärzte braucht. "Hier werden Anreize für Ärzte notwendig sein."
Sind noch keine Weltmeister
Stark ausgebaut wurden hingegen bereits die Möglichkeiten für die Pflegeausbildung. "Mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Bezahlung hoffen wir, in diesem Bereich interessierte Menschen zu finden", so der Gemeindebundpräsident. Obwohl Hingsamer und Greiner den Bezirk für die Zukunft gut gerüstet sehen, wünscht sich der Gemeindebundpräsident mehr Tempo beim Glasfaserausbau. Und: "Beim öffentlichen Verkehr hinken wir noch nach. Der Ausbau an Tagesbetreuungsformen für die Älteren wird noch forciert werden müssen. Bei der Kinderbetreuung sind wir noch nicht Weltmeister, dafür ist die Wohnqualität in unseren Gemeinden bei einer Gesamtbetrachtung deutlich besser als in den Zentralräumen."
Zur Sache
Pöchhacker Innovation Consulting GmbH hat das „Zukunftsranking der österreichischen Bezirke“ erstellt. Es basiert auf 36 fundierten Indikatoren in den vier zukunftsrelevanten Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Innovation sowie Lebensqualität.
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