Briefwahl im Bezirk: Die Zahl explodiert

- Immer weniger Schärdinger gehen ins Wahllokal – sondern wählen per Brief.
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So viele Briefwähler wie nie gab es bei der jüngsten Nationalratswahl im Bezirk – sogar aus Island.
BEZIRK (ebd). 22 Personen waren fünf Stunden lang damit beschäftigt, die insgesamt 3892 Wahlkarten der rund 35.000 abgegebenen Stimmen auszuzählen. "Gegenüber der Nationalratswahl 2008 waren es heuer 77 Prozent mehr, die mittels Wahlkarten gewählt haben", weiß der Chef der Bezirkswahlbehörde, Bezirkshauptmann Rudolf Greiner. Den Grund dafür sieht er in der bequemen Handhabung. "Man kann in Ruhe zu Hause wählen und hat auch keine Wartezeiten vor dem Wahllokal." Die meisten Briefwähler stammen prozentuell aus Schärding. 190 Wahlkarten stammen aus dem Ausland. "Bei den meisten war kein Poststempel darauf, aber eine Karte ist uns durch eine schöne Marke aufgefallen, die aus Island kam", so der zuständige Sachbearbeiter, Anton Königsberger. Was die Wähler aus dem Ausland betrifft, ist hier die Zahl gleichbleibend. Auf die Frage, ob eher Jung oder Alt mittels Brief wählen, meinte Greiner: "Das Alter war bunt gemischt." Vor allem die ÖVP profitierte am meisten von den Briefwählern. Ganze 1229 "Zuhausewähler" machten ihr Kreuz bei der Volkspartei. Dahinter liegt die SPÖ (717) vor der FPÖ (642). Überproportional stark profitierten die Grünen von den Briefwählern – mit 566 Stimmen. Das BZÖ erhielt 1257, das Team Stronach 174 und die Neos 85.
Wahllokale bald ausgedient?
Keinen Zweifel gibt es für den Bezirkshauptmann darüber, dass der Trend zur Briefwahl auch bei der Gemeinderats- und Landtagswahl 2015 anhalten wird. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Briefwähler eher eine Vorzugsstimme abgeben als der Wähler im Wahllokal. Apropos Wahllokal: Ob es aufgrund der zunehmenden Briefwähler künftig weniger Wahllokale geben wird, traut sich Greiner nicht zu sagen: "Denn die Sprengeleinteilung liegt bei den einzelnen Gemeindewahlbehörden."
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