Einwohnerstatistik 2022
Diese Schärdinger Gemeinden wachsen - andere verlieren Einwohner
Laut aktueller Bevölkerungsstatistik verloren in den vergangenen 20 Jahren 13 Schärdinger Gemeinden Einwohner.
BEZIRK SCHÄRDING. Das Zahlenwerk der Statistik Austria umfasst die Jahre 2002 bis Anfang 2022. Demnach hat die Einwohnerzahl im Bezirk Schärding minimal von 56.929 auf 57.501 um rund ein Prozent zugelegt. 13 der 30 Gemeinden – also fast die Hälfte – verzeichnen einen Bevölkerungsrückgang.
Stärkster Rückgang in Engelhartszell, Vichtenstein und Waldkirchen
Am stärksten betroffen ist Engelhartszell. Die Gemeinde hat in den letzten zwanzig Jahren fast 19 Prozent ihrer Bevölkerung eingebüßt und fiel unter die 1.000-Einwohner-Marke (2022: 922 Einwohner). Ebenfalls kleiner wurde Diersbach. Die Gemeinde verlor in diesem Zeitraum knapp zehn Prozent seiner Einwohner. So wohnen in Diersbach etwa 60 Menschen weniger als noch 2019. Mehr als 100 Einwohner eingebüßt haben auch St. Aegidi und Waldkirchen am Wesen. Jahre mit extrem wenig Geburten und Pendler, die irgendwann in den Zentralraum abwanderten, benennt Bürgermeister Engelbert Leitner zwei Gründe, weshalb die Bevölkerung in seiner Gemeinde um rund elf Prozent schrumpfte. Er glaubt jedoch fest an eine Trendumkehr, für die nun die Weichen gestellt werden müssen:
"Im ländlichen Raum wird in den nächsten Jahren viel passieren. Bei uns sind die Baugründe noch erschwinglich, auch die Corona-Situation lässt viele ihre aktuelle Lebens- und Wohnsituation überdenken. Es gibt jedenfalls Anfragen." Engelbert Leitner, Bürgermeister Waldkirchen am Wesen
Kaum verändert (weniger als ein Prozent) haben sich die Einwohnerzahlen von Münzkirchen, Taufkirchen an der Pram, Raab, St. Willibald, und Zell an der Pram.
And the Winner is ... Mayrhof
15 Gemeinden sind sogar gewachsen. Bei kleinen Gemeinden fällt jeder Einwohner statistisch stark ins Gewicht. Das zeigt sich an Mayrhof. Waren es 2002 nur 259 Einwohner, leben heute 317 Menschen in der kleinsten Gemeinde des Bezirks – ein Plus von 22 Prozent.
"Mayrhof liegt günstig in der Mitte zwischen einigen Gewerbegebieten in Taufkirchen oder Andorf. Der Baugrund ist bei uns mit 30 Euro noch wesentlich günstiger als in Nachbargemeinden. Es gibt mehr Anfragen, als wir Bauparzellen bieten können", erklärt Ortschef Roman Grübler den Zuzug.
Um fast sieben Prozent gewachsen ist Andorf. Die Gemeinde duelliert sich seit Jahren mit Schärding um den Titel bevölkerungsreichste Gemeinde. Momentan belegt Andorf mit 5.188 Einwohnern Platz 2. Dazu Bürgermeister Karl Buchinger:
"Andorf profitiert von seiner zentralen Lage mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung, der schulischen Infrastruktur und den Freizeitmöglichkeiten." Karl Buchinger, Bürgermeister Andorf
70 neue Wohneinheiten, die laut Bürgermeister gerade entstehen, legen das Fundament für weiteres Wachstum: "Alleine in der Raaberstraße entstehen 30 Wohnungen – die um weitere 30 Einheiten erweiterbar wären. Wir wollen allerdings kontinuierlich und nicht sprunghaft wachsen, um auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung stellen zu können." Prozentuell etwa gleich stark gewachsen wie Andorf ist die drittkleinste Gemeinde des Bezirks, Altschwendt. Zugelegt haben auch fast alle Gemeinden rund um Schärding. In Brunnenthal, Suben, St. Florian und St. Marienkirchen wohnen mehr Leute als vor 20 Jahren.
Zur Sache: Einwohnerentwicklung
Laut Statistik Austria leben mit Stichtag 1. Jänner 2022 57.501 Menschen im Bezirk Schärding.
Größter Einwohnerzuwachs in Prozent von 2002 bis 2022:
- Mayrhof von 259 auf 317 Einwohner (+ 22,3 Prozent)
- Suben von 1.353 auf 1.538 Einwohner (+ 13 Prozent)
- Brunnenthal von 1.936 auf 2.100 Einwohner (+ 8,47 Prozent)
- St. Marienkirchen von 1.835 auf 1.966 Einwohner (+ 7,3 Prozent)
- Altschwendt von 675 Einwohner auf 719 Einwohner (+ 6,5 Prozent)
Größter Einwohnerrückgang in Prozent von 2002 bis 2022:
- Engelhartszell von 1.138 auf 922 Einwohner (-18,9 Prozent)
- Vichtenstein von 711 auf 620 Einwohner (-12,7 Prozent)
- Waldkirchen von 1.325 auf 1.173 Einwohner (- 11,4 Prozent)
- Diersbach von 1.695 auf 1.532 Einwohner (- 9,6 Prozent)
- St. Aegidi von 1.645 auf 1.538 Einwohner (- 6,5 Prozent)
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