Autounfall
"Es war schrecklich, ich war vor Ort"

- Der Andorfer Ernad Behric war als Ersthelfer an der Unfallstelle.
- Foto: Ernad Behric
- hochgeladen von David Ebner
Ein führerscheinloser Jugendlicher aus dem Bezirk Schärding verursachte am 28. Februar – wie berichtet – beim Bahnhof in Andorf einen schweren Verkehrsunfall. Er und zwei weitere Insassen landeten mit dem Wagen auf den Gleisen. Ernad Behric aus Andorf war als Ersthelfer vor Ort. Mit MeinBezirk Schärding sprach er über die dramatischen Minuten.
ANDORF. "Es war schrecklich. Wir saßen in der Nähe des Bahnhofs in der Wohnung, als wir ein furchtbares Geräusch hörten. Wir gingen auf den Balkon und sahen Rauch vom Bahnhof her aufsteigen. Auf den ersten Blick sahen wir einen jungen Mann im T-Shirt stehen und dachten, dass der Lift des Bahnhofs abgestürzt sei, denn etwas anderes schien unmöglich", erzählt Behric. "In diesem Moment rief mein Kollege die Polizei, während ich bereits hinauslief, um zu sehen, was genau passiert ist.
Kaum hatte ich die Straße überquert, sah ich ein Auto auf den Schienen.
Ich drehte mich zu meinem Kollegen um und rief ihm zu, dass sich die Rettungskräfte beeilen sollen.“ Dann rannte ich die Treppen zu den Gleisen 1 und 2 hinauf. Erst da wurde mir klar, dass das Auto von der anderen Seite durch die Glaswand geflogen sein musste. Schrecklich, wie in einem Film."
"Schrecklich, wie im Film"

- Der Zug rammte das Fahrzeug. "Ich werde dieses Geräusch, als der Zug ins Auto krachte, nie vergessen", meint Behric.
- Foto: laumat/Matthias Lauber
- hochgeladen von Bernadette Wiesbauer
Aber genau an diesem Punkt wurde es noch dramatischer, wie der Andorfer schildert. "Ich hörte eine Stimme und sah dann einen Mann, der mir zurief: 'Lauf weg, der Zug kommt gleich'. Wie Behric sagt, habe dieser dann versucht, den Zug zu stoppen – aber ohne Erfolg. "Ich drehte mich zum Auto um, und sah ein Mädchen, das ein paar Meter vom Fahrzeug entfernt am Boden lag. In diesem Moment dachte ich, dass wir sie auf die andere Seite bringen müssen, weil sie nach meiner Einschätzung zu nah an den Schienen lag." Im letzten Moment schafften es Behric und einer der Unfallbeteiligten, das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
"Ich begann, sie hinter eine Säule zu ziehen, um uns zu schützen. Das Mädchen war unverletzt, stand aber unter Schock.
Behrics Familie brachte zwischenzeitlich Decken und verweilte bei dem Mädchen, bis die Rettungskräfte eintrafen. "Alle drei Autoinsassen hatten Glück und blieben unverletzt. Nur vier bis fünf Minuten später kam der Zug", kann es Behric noch immer nicht fassen. "Ich werde dieses Geräusch, als der Zug ins Auto krachte, nie vergessen. Das Auto wurde Gott sei Dank auf die andere Seite geschleudert und nicht zu uns herüber. So ist alles gut ausgegangen."
Botschaft an "Hassschreiber"
Behric nimmt die Jugendlichen aber trotz des dramatischen Vorfalls in Schutz. "Es waren junge Menschen, die einen unglücklichen Tag hatten." Die negativen Kommentare, die via Social Media über sie geschrieben werden, kann er nicht verstehen. "Wir alle waren einmal jung. Es hätte uns vielleicht genauso passieren können …"


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.