Flüchtlingskinder ziehen in altes Gasthaus ein

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BEZIRK (ska). Der Winter kommt – und hunderte Flüchtlinge in Österreich haben kein festes Dach über dem Kopf. Diese Sorge macht nicht nur dem Bund, sondern auch dem Bezirk Schärding zu schaffen. Die Notunterkunft in Esternberg musste bereits geschlossen werden.

"Die Stocksporthalle kann nicht geheizt werden", wie Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiterin Andrea Bauschmied berichtet. Und auch das vorübergehende Quartier in der Rot-Kreuz-Bezirksstelle in Schärding ist nicht winterfest. Die Alternative: Das alte Pflegeheim in der Tummelplatzstraße. Dieses und jenes in Wels sind nun die einzigen winterfesten Notquartiere in Oberösterreich. Bis Ende Februar 2016 stellt der Sozialhilfeverband den Trakt des Pflegeheims zur Verfügung. Hundert Schlafplätze wurden darin eingerichtet.

Der Strom an Transitflüchtlingen, die nach Deutschland wollen, ist ungebrochen, wie Bauschmied erklärt. "Wir machen humanitär das Beste daraus", sagt die Rot-Kreuz-Chefin. Denn sie und ihr Team versorgen die ankommenden Flüchtlinge medizinisch, mit Essen und bieten ihnen einen Platz zum Ausruhen und Waschen.

Ein Sicherheitsproblem gab es bisher noch nicht, wie Bauschmied versichert. Allerdings hatte das Rote Kreuz bis vor kurzem mit Personalmangel zu kämpfen. "Wir konnten acht zusätzliche Rettungssanitäter einstellen und erhalten im Notquartier Unterstützung von fünf Bundesheerlern, um den Regelbetrieb in der Ortsstelle aufrecht zu erhalten", erklärt sie.

Insgesamt 900 Asylwerber
Während im Notquartier alles reibungslos läuft, ist das Team der Flüchtlingskoordination der Bezirkshauptmannschaft Schärding (kurz FluKo) intensiv auf der Suche nach dauerhaften Unterkünften. Denn 400 weitere Plätze für Flüchtlinge muss der Bezirk in den kommenden Monaten schaffen, wie Bezirkshauptmann Rudolf Greiner verlauten lässt. Diese Zahl resultiere aus der zu erfüllenden Quote von 1,5 Prozent. Das sind bei 60.000 Einwohnern 900 Asylwerber, die der Bezirk insgesamt aufnehmen soll.

Flächen für "Asylhäuser"
Den Anfang macht ein Heim für unbegleitete Minderjährige in Schärding. 20 Flüchtlingskinder zwischen 14 und 18 Jahren sind ins ehemalige Gasthaus Papst an der Innbruckstraße gezogen. Betreut werden sie von der Caritas.

Greiner sieht auch einmal mehr die Gemeinden in der Pflicht: "Mehr als die Hälfte sind in der Flüchtlingsunterbringung säumig. Wir dürfen die Verantwortung nicht bei einigen wenigen lassen." Aber er weiß: Nicht alle Gemeinden können mit passenden Objekten aufwarten. Deshalb ist die FluKo nun auf der Suche nach Grundstücken. "Angedacht sind flexible Häuser, die wieder abbaubar sind, für etwa 40 Leute", erklärt der Bezirkshauptmann. Nachsatz: "Wenn wir die Quote erfüllen, kommt das Durchgriffsrecht des Bundes im Bezirk nicht zum Tragen."

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