Neuerungen
Hausärztlicher Notdienst im Bezirk Schärding wird gestrafft

Schärdings Bezirksärztesprecher Bernhard Hohenberger informiert über die Änderungen beim Hausärztlichen Notdienst. | Foto: Ebner
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Der Hausärztliche Notdienst (HÄND) wird nach zehn Jahren in ganz Oberösterreich auf neue Beine gestellt. Ab 1. Juli 2023 werden die Änderungen im Sanitätsbezirk Schärding schlagend – und das hat Folgen. 

BEZIRK SCHÄRDING. Im Großteil von Oberösterreich wird die Reform ab 1. Juli 23 umgesetzt, so auch in Schärding. Spätestens zum 1. Jänner 2024 gilt die neue Regelung dann für ganz Oberösterreich. „Die Straffung des HÄND ist notwendig, damit wir Hausärzte überhaupt noch die Versorgung aufrechterhalten können. In den nächsten fünf Jahren erwarten uns im Bezirk 13 Pensionierungen, das ist ein Drittel unserer Hausärzte. Es wäre ein großer Planungsfehler, davon auszugehen, dass alle Kollegen einen Nachfolger finden werden und alles so gemütlich weiterläuft, wie jetzt. Der Ärztemangel macht sich breit, daher ist diese große Veränderung unumgänglich", so Schärdings Bezirksärztesprecher Bernhard Hohenberger zur BezirksRundSchau.

"Es wäre ein großer Planungsfehler, davon auszugehen, dass alle Kollegen einen Nachfolger finden werden und alles so gemütlich weiterläuft, wie jetzt."

Demnach gilt ab 1. Juli folgendes: Am Wochentag sind zwischen 14 und 19 Uhr zwei Bereitschaftsärzte telefonisch erreichbar – in Ergänzung zu den ohnehin bestehenden Nachmittagsordinationen der Hausärzte. Unter Telefonnummer 141 erfahren Hilfesuchende künftig, welcher Arzt in Bereitschaft ist. "Grundsätzlich appelliere ich an die Bürger, unter der Woche wie gewohnt in erster Linie den jeweiligen Hausarzt oder dessen Vertretung aufzusuchen, damit nicht quer durch den Bezirk zum Bereitschaftsarzt gefahren werden muss", so Hohenberger.

Hausapotheken unbedingt auffüllen

Was den mobilen HÄND betrifft, ist dieser in Zukunft nicht mehr rund um die Uhr im Einsatz, sondern nur mehr von 19 bis 23 Uhr. „Die Erfahrung der letzten zehn Jahre hat gezeigt, dass nach 23 Uhr kaum ein Bedarf nach hausärztlicher Versorgung besteht. Der Wunsch, den Fahrdienst in der Nacht zu kürzen, kam daher nicht nur von der Ärzteschaft, sondern auch von den Geldgebern“, erklärt Hohenberger. Zwischen 23 und 7 Uhr ist daher ab 1. Juli die Gesundheitshotline (Telefonnummer 1450, Anm. Red.) zu kontaktieren. Geplant ist, dass künftig in der Nacht für ganz Oberösterreich bis zu drei Ärzte der Hotline zur Seite stehen werden.

"Der Wunsch, den Fahrdienst in der Nacht zu kürzen, kam daher nicht nur von der Ärzteschaft, sondern auch von den Geldgebern.“

Der Bezirksärztesprecher rät generell, sich im Falle des Falles rechtzeitig zu melden und vor allem die Nachmittagsordinationen der Hausärzte zu nutzen, bevor der mobile HÄND in Anspruch genommen wird. Ratsam ist zudem, den eigenen Medikamentenvorrat aufzufüllen: „Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, was sie daheim haben sollten. Etwa Schmerzmittel, Blutdruckmittel, den Asthmaspray – und für Kinder Fiebersäfte. So können wir auch telefonisch effizient helfen." Wie Hohenberger betont, wird künftig nachts vermehrt auf telefonische Beratung gesetzt.

Neue Regelung für Wochenenden und Feiertage

Was die Wochenenden (Samstag und Sonntag) sowie Feiertage betrifft, gilt hier ab 1. Juli: Zwei Ordinationen im Bezirk haben von 8 bis 12 Uhr geöffnet. (Info über Telefonnummer 141), der mobile HÄND ist von 12 bis 23 Uhr im Einsatz. „Um den mobilen HÄND am Wochenende und Feiertag zu entlasten, bitten wir die Patienten, nach Möglichkeit die Vormittagsordinationen aufzusuchen“, sagt Hohenberger. Die neue Regelung hat ihren Ursprung im steigenden Ärztemangel im ganzen Land und wurde mit der Krankenkasse, dem Roten Kreuz, dem Land OÖ und der Ärztekammer so festgelegt. „Unser Ziel bleibt, dass die Leute trotz Ärztemangel gut versorgt und zufrieden sind. Das kann nur mit der nach zehn Jahren notwendigen Reform gelingen.“

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