Schärding hilft Ukraine

Hilfslieferungen, "Lauf für den Frieden" und Unterkünfte

Viele Schärdinger wollen den Menschen, die vom Kriegsausbruch in der Ukraine betroffen sind, helfen.

BEZIRK SCHÄRDING. Einer der größten Spendensammler im Bezirk ist ORA in Andorf. Auf absehbare Zeit werden hier jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr Hilfsgüter für die Ukraine angenommen.

"Wir brauchen vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel – bitte keine Altkleider mehr bringen", so ORA-Geschäftsführerin Katharina Mantler.

Drei Lkws sind bereits von Andorf aus in die Ukraine gestartet. "Zwei weitere fahren diese Woche los", so Mantler. Die Volkshilfe nimmt in ihrem Shop in Schärding (Passauerstraße 36a) Hilfsgüter und Spenden an. Gemeinsam mit ihrer ukrainischen Partnerorganisation „Narodna Dopomoha“ befördert sie die Spenden ins Krisengebiet. Unterstützt wurde die Volkshilfe auch von der Bezirks-SPÖ Schärding. Das Büro in Schärding sammelte bis 11. März Sachspenden für die Ukraine, die ebenfalls von der Volkshilfe weitertransportiert werden. Und im Weltladen Schärding können Kunden noch den ganzen restlichen März ermäßigte Produkte kaufen und dann in einem extra eingerichteten Hilfszelt ablegen oder Geldspenden abgeben. Der Weltladen gibt die Spenden weiter an ORA International Andorf.

"Lauf für Frieden" des Gyms

Das Gymnasium Schärding setzt am Freitag, 18. März, ein sportliches Zeichen gegen den Krieg mitten in Europa. "Wir sind bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine", betont Direktorin Brigitte Reisinger. "Wir möchten es aber nicht bei Betroffenheit belassen, sondern konkret etwas tun." Entstanden ist die Idee zu einem "Lauf für den Frieden". An diesem Freitag gehen die einzelnen Klassen in einer ausgewählten Stunde mit ihren Lehrern zum Grüntal am Techno-Z. Dort befindet sich eine beliebte Laufrunde, die 700 Meter lang ist. "Im Vorfeld suchen sich die Kinder und Jugendlichen selbst Sponsoren, zum Beispiel Eltern, Verwandte und Bekannte, die für jede gelaufene Runde zwei Euro spenden", erklärt Lehrerin Maria Desch, von der die Idee dazu stammt.

"Gemeinsam können wir so die Leidtragenden unterstützen und gleichzeitig unseren Unmut kundtun." Brigitte Reisinger, Direktorin Gymnasium Schärding

Das Dekanat Schärding organisiert am 22. März von 18 bis 20 Uhr ein Lichterlabyrinth am Schärdinger Stadtplatz gegen den Krieg in der Ukraine. "Die Aktion kann ein Stück weit dazu beitragen, die Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit zu überwinden. Sie ist ein Ausdruck von Solidarität und bringt Menschen zusammen, die dieser Krieg und die Not der Menschen zutiefst besorgen", sagt Martin Brait, Dekanatsassistent in Schärding. Auch die Firma Schwarzmüller unterstützt die Hilfslieferungen. Der Fahrzeughersteller, der eine Niederlassung in der Ukraine hat, stellt mehreren Logistik-Unternehmen in Deutschland, Österreich und Tschechien Schubboden-Fahrzeuge zum Transport von Spenden zur Verfügung. Unter anderem die Firma Hitzinger Transporte, die gemeinsam mit der Universität Passau bereits zwei Ladungen nach Mukachevo in den Westen der Ukraine geschickt hat. Zudem brachte Schwarzmüller eine ukrainische Mitarbeiterin, die mit ihrer Tochter geflohen ist, in einer österreichischen Werkswohnung unter. Das Gasthaus Waldschloss in Schardenberg, kurz vor der Passauer Grenze, bietet Ukrainern auf der Flucht eine kostenlose Zwischenunterkunft zur Erholung an. In Engelhartszell wohnen 14 aus dem Kriegsgebiet Geflohene in einer Privatunterkunft.

Folgende Organisationen im Bezirk Schärding helfen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

•  ORA International Andorf Messenbachgasse 1, nimmt jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr Hilfsgüter an
•  Volkshilfe Shop Schärding, Passauerstraße 36 zu Öffnungszeiten des Shops
•  St. Michael Apotheke, Andorf Hauptstraße 20, unterstützt die Aktion "Apotheker ohne Grenzen" und hat ein Spendenglas aufgestellt

Hilfe für Flüchtlinge

Hotline für ukrainische Staatsbürger auf der Flucht und deren Angehörige zur Zuteilung von Notquartieren: +43 1 2676 870 9460

Solidaritäts-Hotline für private Unterkunftsanbieter: +43 732 7720 - 16 200 bzw. per E-Mail an nachbarschaftshilfe@ooe.gv.at(für Personen, die privat Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen)