Inn ein "Sanierungsfall" – Schifffahrt als Gefahr

Neu geschaffene Schotterbänke wie hier in Engelhartszell sollen für verbesserte Ökologie sorgen. | Foto: ezb
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BEZIRK (ebd). Immer wieder kursieren Gerüchte, wonach die Wasserqualität beider Flüsse zu wünschen übrig lässt und die Fischpopulation zurück geht. Die BezirksRundschau fragte bei Gewässerökologe Gerald Zauner von der Engelhartszeller Firma "ezb" (technisches Büro für angewandte Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft) nach. "Die Wasserqualität in Inn und Donau ist auf jeden Fall besser als ihr Ruf. Was die Inhaltsstoffe betrifft, stehen beide Flüsse relativ gut da. Dass das Gewässer bis zum Herbst meist einer grauen Suppe gleicht, liegt laut Zauner am sogenannten "Gletscherabrieb". Im Klartext: Der Gletscherabfluss, der im Frühjahr vom zentralen Alpenraum ausgeht, verursacht Gesteins-abrieb, der für die graue Verfärbung der Flüsse sorgt. "Das hat nichts mit der Wasserqualität zu tun", so Zauner.

Inn ein "Sanierungsfall"
Dennoch leide vor allem der Untere Inn – aufgrund der Kraftwerksdichte. "An sich ist der Inn ein alpiner Fluss mit hoher Fließgeschwindigkeit. Durch die Kraftwerke wurde der Inn allerdings seiner Charakteristik beraubt und hat sich – wie im Bereich Suben, Schärding und St. Florian – in eine Seenlandschaft verwandelt und ist ein Sanierungsfall", erklärt Zauner. "Früher war der Inn ein Schotterfluss. Doch natürliche Schotterbänke oder -ufer gibt es nicht mehr." Unter dieser Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte leiden demnach alteingesessene Fischarten wie Nasen, Barben oder Äsche. Dabei sind laut Zauner gerade Fische der beste Indikator für den ökologischen Zustand eines Gewässers.

So verwundert es nicht, dass sowohl im Inn als auch in der Donau die Fischpopulation stark zurückgegangen ist. "Bisher ist die Ökologie stiefmütterlich behandelt worden", weiß Zauner. Doch das dürfte sich bis spätestens 2027 ändern. Denn bis dahin müssen die EU-Wasserschutzrichtlinien umgesetzt werden. Diese sehen vor, Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Deshalb werden verstärkt Fischaufstiegshilfen bei Kraftwerken eingebaut. Zudem sollen Revitalisierungsmaßnahmen, wie sie bereits im Bereich Engelhartszell umgesetzt wurden, weiter vorangetrieben werden. Wie Zauner betont, gibt es auch für den Inn unterhalb von St. Florian derartige Pläne.

Schifffahrt eine Gefahr
Doch auch die zunehmende Donau-Schifffahrt – allen voran die boomende Kabinenschifffahrt – setzt den Fischen und ihrer Vermehrung schwer zu. "Was für den Tourismus gut ist, ist für die Fische schlecht", bringt es Zauner auf den Punkt.

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