"Jede Veränderung bringt auch Unruhe"

SCHÄRDING (ebd). Direktor Matthias Zauner sieht die Zusammenlegung positiv. Dennoch wünscht er sich mehr Besonnenheit in der Causa.

Die Zusammenlegung der beiden Mittelschulen wurde ja bereits politisch heiß diskutiert – was sagsen Sie als Schulleiter dazu?
Die Stadtgemeinde Schärding als Schulerhalter erhielt von der Bildungsabteilung des Landes den Auftrag – so wie neun andere Standorte in Oberösterreich auch – rasch zusammenzuführen. Die Diskussion, ob dies bereits im Herbst 2013 oder erst 2014 geschehen sollte, wurde rege – es gab für beide Standpunkte vernünftige Argumente – geführt. Ich gehöre zu denen, die die jetzt beschlossene Variante befürworten, da ich der Meinung bin, dass eine aktive und positive Herangehensweise auf Dauer die bessere Lösung ist.

Aus Ihrer Sicht – was wird sich mit der Zusammenlegung wirklich ändern?
Ändern wird sich zum einen, dass es nur mehr einen Schulleiter gibt, zum anderen kommt es durch bauliche Maßnahmen zu einer Verbesserung der Infrastruktur am Standort (PTS – Bereich mit eigenem Eingang, großer Veranstaltungsraum, …). Ganz wichtig wird sein, dass wir durch die Zusammenlegung die bestehenden Ressourcen bündeln und so die Qualität noch steigern können, und ich bin davon überzeugt, dass uns das gelingt.

Herrscht intern aufgrund der Zusammenlegung Unruhe?
Jede Veränderung bringt Diskussionsstoff und damit auch Unruhe, und nach der Einführung der Neuen Mittelschule im Herbst 2012, ist dies die zweite Änderung innerhalb kurzer Zeit. Unsere Aufgabe ist es, eventuelle Unklarheiten und Unsicherheiten in Gesprächen intern zu klären, und zwar so, dass die Arbeit mit den Schülern davon nicht betroffen wird.

Sie werden ja den Leiterposten der beiden Schulen übernehmen – wird es aus Ihrer Sicht zu einem Lehrer-Abbau kommen?
Ein Leiterposten fällt weg. BSI Mag. Dr. Hauer erhielt sowohl vom Landesschulratspräsidenten als auch vom zuständigen LSI nicht nur die Garantie, dass die beiden Schwerpunkte erhalten bleiben, sondern auch die Zusage, dass die bestehenden Gruppen auslaufend weitergeführt werden können.
Die Schülerzahlen beider Schulen wurden bereits bisher für die Anzahl der Klassenbildung (bisher 4 je Jahrgang) herangezogen. Eine Klasse weniger oder weniger SchülerInnen in der PTS würden in etwa 2 Lehrerposten kosten, allerdings unabhängig von der Zusammenlegung.

Hand aufs Herz – wird aus Ihrer Sicht die Qualität des Schulangebotes in irgendeiner Weise leiden?
Die Qualität wird auf keinen Fall leiden, das würde ja gegen meine Qualifikation als Leiter sprechen, denn die gemeinsame Leitung ist die einzig gravierende Änderung.
Die bewährten Teams bleiben bestehen (Vier Säulen unter einem Dach): Musik (Leitung Bernhard Eppacher) Sport (Klaus Angerer), Neue Medien, Gesundheit und Soziales (Manuela Aichmayr, Klaus Bernauer), die Polytechnische Schule (Monika Redlinger, Auer Christian) und zudem bleibt natürlich die Nachmittagsbetreuung

Werden die beiden Schwerpunkte „Sport“ und „Musik“ den gleichen Stellenwert haben?
Ja und ich glaube, sie werden sich gegenseitig befruchten.

Was würden Sie sich von der aktuellen Diskussion wünschen?
Ich glaube, sie wird im Großen und Ganzen vernünftig geführt. Wichtig ist, dass wir gemeinsam das Beste für die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler erreichen.
BSI Mag. Dr. Hauer erhielt sowohl vom Landesschulratspräsidenten als auch vom zuständigen LSI nicht nur die Garantie, dass die beiden Schwerpunkte erhalten bleiben, sondern auch die Zusage, dass die bestehenden Gruppen auslaufend weitergeführt werden können.

Wie sieht es mit Kooperationen mit höheren Schulen aus?
Es besteht für die NMS ein Kooperationsvertrag mit der HAK Schärding.

Wenn Sie in dieser Causa einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Ich bin davon überzeugt, dass wir im Herbst gemeinsam voller Elan und positiv motiviert in die neue Ära der Neuen Mittelschule Schärding starten. Ich wünsche mir, dass ich die Mehrarbeit und Mehrbelastung mit der nötigen Ruhe und Besonnenheit meistere.