Bezirk Schärding
Kostet neues Müll-Trennsystem Jobs?

- Nach fünf Monaten funktioniert die Mülltrennung – etwa beim Gelben Sack – gut. Dennoch kommt es zu "Protestaktionen".
- Foto: MeinBezirk/Schwendinger
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Seit 1. Jänner 2025 gelten auch im Bezirk die neuen Regeln für Mülltrennung und Pfandsystem. Doch wie läuft's?
BEZIRK SCHÄRDING. Gerüchten nach stehen aufgrund der nachlassenden Auslastungen in den Altstoffsammelzentren (ASZ) Kündigungen im Raum. Doch stimmt das? MeinBezirk hat beim Vorsitzenden des Schärdinger Bezirksabfallverbandes (BAV), Roland Wohlmuth, nachgefragt.
"Es ist betriebswirtschaftliche Sorgfaltspflicht, das System zu beobachten und regelmäßig zu evaluieren. Mein Ziel ist, dass im Bezirk Schärding kein ASZ geschlossen wird.
Es wird auch zu keinen Entlassungen kommen. Wenn die Bürger des Bezirkes weiterhin fleißig die ASZ besuchen und Wertstoffe abgeben, werden diese auch weiterhin bestehen", ist Wohlmuth überzeugt.
Kunden "protestieren"
Die Umstellung selbst sei hingegen bei den Leuten angekommen. "Die meisten Kunden haben sich bereits umgestellt. Vereinzelt kommen noch welche zu uns, die angeben, angeblich noch nicht über die Umstellung informiert zu sein." Zudem gebe es treue ASZ-Kunden, "die mit allen Verpackungen zu uns kommen und sich nach 30 Jahren sortenreinster Trennung noch nicht umgewöhnen konnten oder wollten – und so ihren Protest gegen die Umstellung ausdrücken", so Wohlmuth. Umgestellt haben sich hingegen die meisten Gewerbekunden, was der BAV-Vorsitzende auf die mehr als 100 Betriebsberatungen seit Jahresanfang zurückführt.
"Ein Teil kommt gut klar"

- BAV-Bezirksvorsitzender Roland Wohlmuth.
- Foto: MeinBezirk/Ebner
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"Besonders betroffen waren hier die Gärtner und Floristen, denn Blumentöpfe und -trays aus Polystorol (PS) dürfen wir nicht mehr übernehmen, aus PP oder PE aber schon. Die Schwierigkeit liegt aber darin, diese zu unterscheiden. Wie immer bei Umstellungen gibt es einen großen Teil der gut damit klarkommt, und einen geringen Prozentsatz, der aus verschiedensten Gründen nicht glücklich damit ist. Die ASZ- und BAV-Mitarbeiter helfen bei Fragen gerne weiter und versuchen eine zufriedenstellende Lösung zu finden."
Einweggebinde landet im ASZ
Zudem sei laut Wohlmuth auffällig, "dass Einwegpfandgebinde immer wieder fälschlicherweise bei uns landen. Vermutlich liegt es daran, dass in den Supermärkten bepfandete und nicht bepfandete Getränkeverpackungen direkt nebeneinander in den Regalen stehen, und wenn man nicht sorgfältig darauf achtet, nehmen die Einwegpfandgebinde den falschen Weg.
Wir haben bereits öfter darauf hingewiesen, aber wir denken, dass sich die Situation erst gravierend verbessert, wenn hauptsächlich Einwegpfandgebinde verkauft werden."
Dennoch bleiben laut BAV-Vorsitzenden trotz Einschränkungen in der Verpackungssammlung noch mindestens 80 verschiedene Abfallarten, die in den Altstoffsammelzentren abgegeben werden können. "Für Privathaushalte ist davon fast alles gratis. Die Sammelzentren bleiben somit unsere Supermärkte der Nahentsorgung", so Wohlmuth.



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