Mit "a Häuferl Leit" die Monarchie aufleben lassen
"Weil die K.u.K-Zeit zu unserer Kultur gehört": Karl-Heinz Mittasch bringt wehrhistorischen Verein nach Engelhartszell.
ENGELHARTSZELL, PULA (kpr). Die Kriegsflagge weht auf dem Dach. Im Haus reiht sich ein historisches Bild an das nächste: Es ist nicht zu übersehen, dass Karl-Heinz Mittasch eingefleischter Militärliebhaber ist. Und das kommt nicht von ungefähr, stammt er doch aus einer militärischen Familie: "Der Vater war Oberst in Salzburg, der Schwager ist Generalmajor und ich selbst komme aus der Miliz", erklärt der Engelhartszeller in seiner stattlichen Uniform.
Sein größtes Interesse gilt aber der Geschichte – im speziellen der K.u.K Donaumonarchie während des ersten Weltkriegs. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es ihn zum Verein "K.u.K Kriegsmarine Viribus Unitis" hingezogen hat. Aber nicht in Österreich, sondern in seiner zweiten Heimat Pula in Kroatien. "In Pula war der Hauptkriegshafen in der K.u.K-Zeit", berichtet Mittasch. Gemeinsam mit seiner Frau Raimunde hat er den wehrhistorischen Verein nun nach Engelhartszell gebracht. 35 Mitglieder – hautpsächlich aus Oberösterreich – zählt er bisher. "Wir sind militärisch organisiert, wie beim Bundesheer", erklärt Mittasch. Er selbst ist Kommandant und Linienschiffskapitän.
Jede Woche rückt er mit seinen Vereinskameraden zu Veranstaltungen aus. Der Verein hat sich der Kriegsgräberfürsorge und der Denkmalpflege verschrieben. "Unsere Kultur darf nicht verloren gehen", beschreibt Mittasch das Ziel. Deshalb wird auch auf Authenzität sehr viel Wert gelegt: "Die Uniformen werden originalgetreu nachgeschneidert und sind deshalb sehr teuer", erklärt der Engelhartszeller. "Ein Knopf alleine kostet vier Euro – und Kaiser Franz Joseph liebte es, viele Knöpfe zu haben", erzählt er schmunzelnd. Sein ganzer Stolz: Ein Säbel aus der Seeschlacht von Lissa im Jahr 1866.
Nun ist der Verein auf der Suche nach neuen Mitgliedern. "Wir sind derzeit ein Häuferl Leute und freuen uns über neue Gesichter. Jeder kann mitmachen, der den Präsenzdienst absolviert hat", erklärt Mittasch. Je nach Dienstgrad beim Heer wird der Rang in der "K.u.K Kriegsmarine" zugeteilt. "Wir veranstalten zusammen bunte Abende zusammen, an denen wir das Leben im Felde nachstellen oder exerzieren", verrät der K.u.K-Kommandant.
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